Beim MotoGP-Test in Barcelona am 19. November 2024 startete Marco Bezzecchi in einen neuen Karriereabschnitt im Aprilia-Werksteam. Damals nahm er das erste Mal Platz auf der RS-GP, Anfang Februar wird er beim offiziellen Test auf dem Sepang International Circuit die nächste Gelegenheit haben, sich an sein neues Arbeitsgerät zu gewöhnen. Der Wechsel zu Aprilia und der Weggang vom VR46-Ducati-Team war für Bezzecchi auch die Möglichkeit, sich loszulösen, um nicht mehr nur als Fahrer von Mentor Valentino Rossi angesehen zu werden. "Ich wusste, dass dieser Tag kommen wird. Es war immer mein Ziel, für ein Werksteam zu fahren", betonte er während des Saisonfinales in Barcelona. Fünf Jahre ging Bezzecchi für VR46 an den Start – drei Jahre in der MotoGP und zwei in der Moto2-WM. "Ich konnte eine perfekte Entwicklung durchmachen – mit den VR46-Teams in der Moto2 und der MotoGP und jetzt folgt der nächste Schritt in ein Werksteam", meinte er. Der 26-Jährige konnte mit der VR46-Truppe beachtliche Erfolge erzielen: In der Moto2 belegte er 2020 und 2021 die Ränge 4 und 3 in der Gesamtwertung. 2022 erfolgte der Aufstieg in die MotoGP, wo er in seiner Rookie-Saison einen Podestplatz erzielen konnte und das Jahr auf Platz 14 beendete. 2023 folgte der Durchbruch – Bezzecchi war ein Titelkandidat, holte drei Siege und vier weitere Podestplätze. In der Endabrechnung reichte es für Platz 3 in der WM-Tabelle. 2024 hatte Bezzecchi zu kämpfen, mit der GP23 kam er nicht gut zurecht. Er konnte lediglich einen dritten Platz in Jerez einfahren, in der Gesamtwertung landete er mit 153 Punkten auf Rang 12 – zu wenig für einen Fahrer, der im Jahr zuvor noch um die Weltmeisterschaft fuhr. "Ich bin mir sicher, dass ich in dieser Saison viel gelernt habe. In sehr guten Zeiten lernst du nicht viel, du lernst mehr in harten Zeiten und dieses Jahr war sehr hart für mich. Ich habe sehr viel als Fahrer und Person gelernt – hoffentlich hilft mir das für meine Zukunft", sagte er. Seine Zukunft im Aprilia-Werksteam wird spannend und herausfordernd zugleich. Was das Bike angeht, hat die RS-GP viel Potenzial, die Favoriten für den WM-Titel 2025 werden aber die Ducati-Fahrer sein – allen voran die beiden Werkspiloten Pecco Bagnaia und Marc Marquez. Bezzecchi wird in der kommenden Saison neben Weltmeister Jorge Martin versuchen, sich so rasch als möglich an die Aprilia und das neue Team zu gewöhnen. Auf seinem Instagram-Kanal postete "Bez" zum Jahreswechsel ein Bild in seiner Lederkombi mit dem Text: "2025, ich komme!"