MotoGP-Sprint: KTM nur von Marquez besiegt

Jorge Martin nach Comeback: Jede Runde mehr Vertrauen

Von Thomas Kuttruf
Keine Punkte aber zurfrieden: Aprilia-Werksfahrer Jorge Martin nach dem Sprint von Brünn

Keine Punkte aber zurfrieden: Aprilia-Werksfahrer Jorge Martin nach dem Sprint von Brünn

MotoGP-Champion Jorge Martin überholte auf dem ersten Kilometer sechs Gegner, doch dann ging es wieder zurück auf Platz 11. Jorge Martin war zufrieden, auch wenn die Kollegen nicht zimperlich mit der Nummer 1 umgingen.

Nach einem sehr starken Freitag und dem direkten Einzug ins Q2 konnte Jorge Martin in der wichtigen Q2-Sitzung nicht mehr nachlegen. Der einstige Sprintkönig und extrem starke Qualifier kam nicht über Startplatz 12 hinaus – was beim Weltmeister etwas Nervosität erzeugte. Martin gestand: «Die Emotionen waren stark, endlich wieder in ein Rennen zu gehen, das hat sich sehr gut angefühlt. Aber ich hatte nach dem Auftakt doch mit einem besseren Q2 gerechnet. Von dieser Position war ich doch ein wenig nervös.»

Als es dann losging, zeigte die Nummer 1 eine nicht perfekte, aber gemessen an einer Rennpause von über drei Monaten sehr gute Leistung. Martin berichtete: «Mein Start war richtig gut und ich kam bis auf Platz 6 nach vorne, ich lag direkt hinter Marco und hatte zu Beginn das Gefühl noch schneller fahren zu können. Aber dann habe ich mich dafür entschieden, zu lernen und die Linien noch besser zu studieren – Marco bewegt das Bike derzeit, denke ich, absolut perfekt.»

Dass es dann wieder einige Plätze nach hinten ging, lag nicht an der inneren Überzeugung: «Mein Selbstvertrauen wuchs mit jeder Runde, ich habe mich gut gefühlt, auch körperlich. Jetzt nach dem Rennen bin ich mehr erschöpft, aber heute habe ich auch deutlich mehr attackiert als bei dem einen Testtag. Sogar in der letzten Runde konnte ich noch zwei Sektor-Bestzeiten erreichen.»

Nach der ersten Wettfahrt mit der Werks-Aprilia sieht der Weltmeister und MotoGP-Rückkehrer das Verbesserungspotenzial klar auf seiner Seite. «Auch wenn sich das Motorrad positiv entwickelt hat, es liegt an mir, das umzusetzen. Besonders wenn es darum geht, ihn nach dem Bremsen zum Scheitel zu ziehen, dann Daran muss ich arbeiten – und habe bereits im Sprint damit angefangen.»

Wie gut sich Martin schlug, zeigen die Zeitabstände. Mit sechs Sekunden Rückstand auf den Sieger kam Martin ins Ziel. Der Weltmeister ergänzte: «Das Ergebnis selbst spielt eigentlich erstmal keine Rolle. Wir haben einen klaren Status und Erfahrungen, ich weiß, dass rund eine Sekunde fehlt, um das Tempo eines Siegers zu fahren.»

Gewöhnung braucht der Spanier im Zweikampf. «Alleine fahren ist eine Sache, aber mit den Überholmanövern braucht es noch etwas mehr Zuversicht. Und das wussten auch die anderen Fahrer, dass ich hier noch etwas schwach sein, das haben sie ausgenutzt und mich recht aggressiv überholt haben.»

Für einen WM-Punkt reichte es über den 10-Runden-Sprint noch nicht. Beim Großen Preis am Sonntag ergibt sich die nächste Chance. Die Konkurrenzfähigkeit demonstrierte Aprilia mit zwei Piloten in den Top 6.

Ergebnisse MotoGP Brünn, Sprint (19. Juli):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 10 Runden in 19:05,883 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,798 sec
3. Enea Bastianini (I), KTM, +1,324
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,409
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,292
6. Raúl Fernández (E), Aprilia, +3,358
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,648
8. Johann Zarco (F), Honda, +3,920
9. Pol Espargaró (E), KTM, +4,748
10. Brad Binder (ZA), KTM, +5,902
11. Jorge Martin (E), Aprilia, +6,000
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +6,379
13. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +7,081
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +7,612
15. Luca Marini (I), Honda, +8,681
16. Ai Ogura (J), Aprilia, +8,992
17. Alex Márquez (E), Ducati, +9,404
18. Alex Rins (E), Yamaha, +9,871
19. Joan Mir (E), Honda, +11,487
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 5 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 9 Runden zurück
– Augusto Fernández (E), Yamaha, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 23 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 356 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 200. 4. Di Giannantonio 142. 5. Morbidelli 139. 6. Bezzecchi 136. 7. Zarco 106. 8. Acosta 108. 9. Quartararo 92. 10. Aldeguer 92. 11. Vinales 69. 12. Binder 60. 13. R. Fernandez 55. 14. Bastianini 49. 15. Ogura 49. 16. Marini 48. 17. Miller 46. 18. Rins 41. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 405 Punkte. 2. Aprilia 167. 3. KTM 159. 4. Honda 143. 5. Yamaha 123.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 556 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 353. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 168. 5. Aprilia Racing 144. 6. Monster Energy Yamaha 133. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 119. 8. LCR Honda 107. 9. Trackhouse MotoGP Team 104. 10. Honda HRC Castrol Team 80. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 55.

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