KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Ich hätte länger warten sollen

Kolumne von Stefan Bradl
Stefan Bradl beim Test in Valencia

Stefan Bradl beim Test in Valencia

Leider konnten wir das letzte Wochenende der Saison nicht mit einem Highlight abschliessen. Ich hätte beim Überrunden mehr Geduld haben müssen.

Nach diesem Sturz in der zehnten Runde des Valencia-GP fiel es mir schwer, die Tränen zurückzuhalten. Ich hatte das Gefühl, ich sei bei diesen Verhältnissen nicht schnell genug unterwegs. In so einer Situation hat ein Fahrer nicht genug Informationen. Ich bin dann auf den überrundeten Aoyama aufgelaufen, der mit Regenreifen unterwegs war. Ich musste in Sekundenbruchteilen die Entscheidung treffen, ihn zu überholen. So ist mir auf einer nassen Stelle das Vorderrad weggerutscht. Ich hätte eine Kurve länger warten sollen…

Das erste nasse Freitag-Training machte dem Team und mir ziemlich Kopfzerbrechen. Durch den neuen Asphalt war der Belag unglaublich rutschig, das habe ich schon beim geraden Rausfahren aus der Box gespürt. Der Hinterreifen hat aber dann erstaunlich wenig Wheelspin erzeugt, dafür konnte ich mich kaum gegen die dauernden Wheelies wehren. Am Freitagnachmittag blieb ich wegen der gemischten Verhältnisse ganz in der Box. Samstag früh ging es im Nassen etwas besser. Im trockenen Qualifying haben wir uns gut zurechtgefunden, auch wenn ich am Schluss noch auf Platz 5 zurückgefallen bin.

Wir haben im Trockenen festgestellt, dass der neue Belag den weichen Hinterreifen in wenigen Runden regelrecht zerfrass. Wir fragten uns, wie dieser Reifen die Renndistanz durchstehen sollte. Im nassen Warm-up bin ich viel besser zurechtgekommen als im Regen am Freitag, obwohl die Asphalttemperatur nur bei 10 Grad lag. Nach Platz 2 waren wir für den Fall eines Regenrennens recht zuversichtlich. Aber ich wusste, das Überholen wird bei diesem Wetter schwierig. Trotzdem sagte ich mir: Ein Podesplatz wäre ein Traum.

Jetzt habe ich am Dienstag und Mittwoch in Valencia noch getestet; am Mittwochabend bin ich mit Teamkoordinator Oscar Haro nach Barcelona gefahren, wo Dr. Mir am Donnerstag meinen rechten Unterarm untersuchte.

SPEEDWEEK-Kolumnist Stefan Bradl (22) ist Moto2-Weltmeister 2011 und beendete seine erste Saison in der MotoGP-WM auf Gesamtrang 8. Bradl tritt für LCR Honda an.

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