Martinez-Team: 2016 auf Ducati statt auf Honda

Von Günther Wiesinger
Nächstes Jahr wird Ducati in der MotoGP-WM nicht weniger als acht Desmosedici einsetzen. Honda verliert ein Team und zwei Fahrer.

Power-Electronics-Teambesitzer Jorge «Aspar» Martinez versicherte beim Silverstone-GP vor vier Wochen noch, er werde 2016 in der MotoGP-WM wieder zwei Honda-RC213V-Motorräder einsetzen.

Er hatte damals eine eindrucksvolle Liste von Kandidaten von Zarco über Lowes bis zu Kent, Bradl, Laverty, Rabat und so weiter im Kopf.

Inzwischen steht fest, dass Martinez weiter zwei Fahrer einsetzen wird, das wird auf jeden Fall der 27-jährige Kolumbianer Yonny Hernandez sein, der von Pramac-Ducati kommt. Eugene Laverty hat einen Vertrag für 2016, er könnte die zweite Aspar-Ducati fahren, er zeigte mit Platz 14 in Aragón eine sztarke Leistung auf seiner Open-Honda. Ausserdem: Laverty hat einen Vertrag bei Aspar für 2016. Wenn er entlassen wird, müsste Martinez eine Abfindung erhalten.

Ursprünglich wollte Martinez dem Neuzugang Hernandez eine 2015-Factory-Honda samt Seamless-Getriebe anbieten. Aber «Aspar» ist von der Schlagkraft der Honda-Open-Bikes 2014 und 2015 restlos enttäuscht gewesen. Ausserdem dürfte sich der vierfache Weltmeister mit HRC nicht über die Leasingraten einig geworden sein. Honda verliert also zwei der acht MotoGP-Maschinen im Feld, Ducati stockt von sechs auf sieben auf.

Martinez hat im September Kontakt zu seinem alten Kumpel Gigi Dall'Igna bei Ducati aufgenommen, mit dem er in dessen Aprilia-Zeit (bis Oktober 2013) ein Dutzend Jahre lang erfolgreich zusammengearbeitet hat. Das Aspar-Team gewann für Aprilia vier 125-ccm-Titel (Simón, Bautista, Talmacsi und Terol) und zweimal die Claiming-Rule-Wertung in der MotoGP-Klasse (2012 und 2013 mit Aleix Espargaró).

Von Ducati wird Martinez also vier GP14.2-Maschinen erhalten, wie sie jetzt bei Pramac und 2016 bei Avintia (Barbera, Baz) eingesetzt werden. Hernandez bleibt also unter dem Ducati-Dach und kann 2016 mit Material fahren, das ihm bestens vertraut ist. Ausserdem dürften bei Ducati die Leasingkosten für zwei Fahrer nicht weit über dem Betrag liegen, den Honda für einen Fahrer verlangt.

«Der Dal mit Aspar Martinez klappt zu 99 Prozent», erklärte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti am Sonntag gegenüber SPEEDWEEK.com. «Aber zu 100 Prozent sicher ist es erst, wenn alles unterschrieben ist. Doch wir sind uns einig. Das kann ich bestätigen.»

An Aprilia Racing ist das Martinez-Team gar nie herangetreten. «Die sind zu weit hinten. Aprilia ist nicht konkurrenzfähig genug», erklärte Aspar-Sportdirektor Gino Borsoi.

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