KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Chaz Davies: Weder Formel-1-Zicke, noch aus Stahl

Von Ivo Schützbach
Chaz Davies machte sich nur kurz Sorgen um seine Saison

Chaz Davies machte sich nur kurz Sorgen um seine Saison

Ducati-Werksfahrer Chaz Davies hat mit seiner Freitag-Bestzeit bei der Superbike-WM in Laguna Seca viel Eindruck hinterlassen. Die letzten drei Wochen konnte er nach einem Wirbelbruch nur auf dem Sofa liegen.

«Ich wollte es am Anfang nicht gleich übertreiben, aber ich fühlte mich gut», sagte Chaz Davies nach seiner Bestzeit in den beiden Freitag-Trainings.

Der Waliser hat sich vor drei Wochen den Querfortsatz des dritten Lendenwirbels gebrochen, «ich konnte seither nicht trainieren», erzählte der 30-Jährige. «Die Auszeit tat mir wohl gut.»

Davies’ Leistung kam bei den SPEEDWEEK-Usern gut an. Lydia En Paul Lamberty schrieben auf unserer Facebook-Seite: «Der Mann ist aus Stahl». Armin Fischer ergänzte: «Wahnsinns Leistung! So was nenne ich einen Rennfahrer, im Gegensatz zu den Formel-1-Zicken!»

Der Ducati-Werksfahrer musste schmunzeln, als ihm SPEEDWEEK.com die Kommentare vorlas: «Ich bin aus Knochen, wie alle anderen. Aber ich fühlte mich nicht schlecht. Ich dachte, dass ich mehr Zeit auf der Strecke brauche, um zurückzukommen. Aber das war nicht so.»

Zum Thema Formel-1-Zicke meinte er: «Wenn ich mich entscheide zu einem Rennen zu kommen, dann bin ich gesund genug, um zu gewinnen. Ein Rennfahrer mit schweren Verletzungen sollte nicht zurückkommen, wenn er noch an diesen leidet. Meine Verletzung war schwer, ich war aber relativ schmerzfrei. Hätte ich Schmerzen, würde ich es lassen.»

Gab es einen Moment nach deinem schlimmen Sturz, in dem du dir Sorgen darüber gemacht hast, dass deine Saison gelaufen ist, oder du einige Rennen verpassen wirst? «Als sie mir sagten, dass ich etwas an der Wirbelsäule gebrochen habe», so Davies. «Sie sagten mir das, als wenn es nichts wäre, dass ich den dritten Lendenwirbel gebrochen habe. Ich fragte ‹Was?›. Ich hatte leichte Schmerzen, rechnete aber nicht damit, dass ich etwas gebrochen habe. Das war ein übler Moment, dann erfuhr ich aber, welcher Teil des Wirbels genau gebrochen ist. Den Fortsatz zu brechen ist viel weniger schlimm, als jeden anderen Teil des Wirbels. Klar, einen Wirbel zu brechen ist nie gut. Aber wenn du dir schon einen brichst, dann am Besten an dieser Stelle. Ein paar Millimeter weiter rechts, und es wäre viel schlimmer gewesen.»

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