Jason Crump: «Das System ist Bullshit und doof»

Von Ivo Schützbach
Jason Crump nimmt kein Blatt vor den Mund

Jason Crump nimmt kein Blatt vor den Mund

Während sich der überwiegende Teil der Fans auf das erste «Speedway der Nationen» freut, kann sich Ex-Weltmeister Jason Crump nicht mit dem Modus anfreunden. «Warum Systeme mixen», fragt der Australier.

Die Speedway-Team-Weltmeisterschaft gibt es bereits seit 1960, seit 2001 firmierte sie unter dem Namen World-Cup. Der ursprüngliche Gedanke des World-Cups war, eine Woche mit hochklassigem Speedway-Sport in einem Land zu veranstalten, wie wir es von der Fußball-Weltmeisterschaft kennen.

Doch bald merkte Promoter BSI, dass nur dann viele Zuschauer kommen, wenn die Heimmannschaft fährt. Deshalb wurde der World-Cup seit 2005 auf drei Nationen aufgeteilt, kaum ein Fan schaute sich während der World-Cup-Woche alle Rennen vor Ort an.

Seit 2004 ist das System bis auf Details unverändert: Innerhalb einer Woche wurden an drei Veranstaltungsorten zwei Vorrunden, das Race-off und das Finale ausgetragen. Neun Mannschaften qualifizierten sich dafür, anfänglich kamen zwei davon aus zwei Qualifikationsrunden, die im Vorfeld ausgetragen wurden.

Doch das Länderinteresse ließ nach: 2017 gab es nur eine Qualifikationsrunde, an der Italien, Lettland, Frankreich und Deutschland teilnahmen.

Für BSI wurde es auch immer schwieriger Veranstalter zu finden, aus logistischer Sicht sind drei Rennen in drei Ländern innerhalb einer Woche ein Alptraum.

Deshalb wurde das gesamte Format für 2018 umgeschmissen. Die Serie heißt jetzt «Speedway of Nations», angelehnt an den Motocross-Sport. Gefahren wird mit drei Piloten pro Nation, wie von 1970 bis 1993 in der Paar-Weltmeisterschaft.

Unter diesen Voraussetzungen gelang Deutschland eine WM-Medaille: 1977 eroberten Egon Müller und Hans Wassermann in Manchester hinter England und Schweden Bronze.

Jason Crump, dreifacher Einzel-Weltmeister und mit Australien ebenfalls dreimal Champion, hält nichts vom neuen Format: «Das ist Bullshit und doof. Man kann den World-Cup fahren und man kann Best-Pairs fahren. Und U21 ist U21. Warum muss man die Sachen kombinieren? Auch wenn nur der Reservist U21 ist, darauf kommt es nicht an. Für mich ist das jetzt eine Paar-Meisterschaft, in die ein U21-Fahrer geschmissen wird. Wenn ein Land einen guten Fahrer und einen sehr guten U21-Piloten hat, dann kann es gewinnen. Erinnere dich an 1994 oder 1995. Damals wäre Australien mit Leigh Adams, Craig Boyce und mir als U21 angetreten. Ich halte nichts von diesem System.»

Der erste Event des Speedway der Nationen ist am kommenden Samstag in Teterow, am 5. Juni geht es mit dem zweiten Race-off in Manchester/England weiter. Das Finale findet über zwei Tage am 8./9. Juni im polnischen Breslau statt.

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