Schien- und Wadenbeinbruch am 15. Juni in Maggiora (Italien) war eine bittere Diagnose für Evgeny Bobryshev und führte zu einer 10-wöchigen Zwangspause. Maggiora war in Hinblick auf die Schwere der Unfälle ein trauriges Rennen: Die Tragödie begann am Samstag mit dem folgenschwersten Sturz von Joel Roelants, der seitdem querschnittsgelähmt ist. Clement Desalle hatte im ersten Wertungslauf Glück im Unglück, dass er nach seinem brutalen Abflug das Rennen überhaupt beenden konnte. Wie sich erst viel später herausstellte, erlitt Desalle in Maggiora einen Kahnbeinbruch. Das war das Ende der bis dahin intakten Titelambitionen des Belgiers. Im zweiten Lauf erwischte es Bobryshev. Zum Motocross der Nationen werden weder Desalle, noch Evgeny Bobryshev antreten können, obwohl der Russe in Kegums am Start stehen wollte. "Vor zwei Tagen bin ich erstmals wieder auf dem Motorrad gefahren. Dr. Claes sagte mir, der Fuß sei zu 80% verheilt, aber er ist weiterhin angeschwollen und der Heilungsprozess des Gewebes ist noch nicht abgeschlossen. Am ersten Tag war das Fahren ganz okay, aber ich habe es besonders in den Linkskurven langsam angehen lassen. Am zweiten Tag ging ich nach Lommel. Ich musste in einer Linkskurve das Bein am Boden aufsetzen und da war wieder der heftige Schmerz und ich dachte: Nein, ich kann nicht beim Fahren die ganze Zeit nur an meinen Fuß denken! Ich will mich voll und ganz auf das Rennen konzentrieren können. Die vollständige Genesung wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen und deshalb habe ich entschieden, in diesem Jahr nicht zum Motocross der Nationen anzutreten. Ich wäre einfach nicht fit und mein Fuß ist noch nicht vollständig ausgeheilt. Deshalb habe ich noch Schmerzen. Nur eine kleine Berührung kann den Heilungsprozess um Monate verzögern. Es ist besser, die Verletzung ausheilen zu lassen. Ich möchte meine Vorbereitungen für die kommende Saison frühzeitig beginnen." Die Absage des MXoN ist für Bobryshev besonders bitter, denn viele Fans wollten ihn unterstützen: "Ich wollte so gern in Lettland am Start stehen. Dort gibt es eine Menge Russen, die mich anfeuern. Aber ich muss auch an die Zukunft denken, denn ich möchte noch um den Titel fighten." Woran will der Russe künftig arbeiten, um konkurrenzfähig zu sein? "Ich weiß, ich habe den Speed! Ich brauche aber mehr Konsistenz. Deshalb werde ich abwarten, bevor ich wieder auf das Motorrad steige."