MotoGP 2025: Große Zahlen, große Pläne – aber auch große Baustellen
Rekorde und Reichweite prägten die MotoGP-Saison 2025 – doch sportlich und vor Ort blieb bei einigen Rennen noch viel Luft nach oben. Liberty Media hat einige Hausaufgaben zu lösen.
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
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Mit dem Finale der Saison 2025 zieht MotoGP-Rechteinhaber Dorna eine Bilanz, die auf den ersten Blick beeindruckt. Zugleich markierte das Jahr den Abschluss der Übernahme durch Liberty Media – und damit den Beginn einer neuen Ära, in der die Motorrad-WM größer, moderner und populärer werden soll. Die Zahlen und Reichweiten sprechen für sich, doch bei genauerem Hinsehen treten auch Schwächen zutage, die nicht übersehen werden dürfen.
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Der Auftakt in Bangkok, eine neue Markenidentität und der bislang größte Kalender der Geschichte mit 22 Rennen in 18 Ländern auf fünf Kontinenten unterstrichen den globalen Anspruch. Sportlich bot die Saison starke Geschichten: fünf Weltmeister im Starterfeld, zehn von elf Teams mit Podestplätzen und das vielzitierte Comeback von Weltmeister Marc Marquez im Ducati-Werksteam. All das sorgte für Schlagzeilen – aber nicht zwingend für durchgehend packende Rennen. Auf der Strecke ließ die Spannung jedoch phasenweise zu wünschen übrig. Mehrere Grands Prix waren von klaren Kräfteverhältnissen geprägt, Überholmanöver rar, das Ergebnis früh absehbar. Gerade in Europa, dem traditionellen Kernmarkt, war das Echo der Fans nicht immer euphorisch.
Die offiziellen Kennzahlen lesen sich dennoch glänzend: Laut Dorna wuchs die weltweite Fanbasis auf 632 Millionen (+12 Prozent), 3,6 Millionen Zuschauer besuchten die Rennwochenenden, neun Strecken meldeten Besucherrekorde – allen voran Le Mans mit 311.797 Fans. TV-Zuschauerzahlen legten im Schnitt um neun Prozent zu, Sprint-Rennen sogar um 26 Prozent. Auch digital boomt die MotoGP mit über 60 Millionen Social-Media-Followern.
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Doch auch hier lohnt Differenzierung. In Silverstone und Spielberg gingen die Zuschauerzahlen teils deutlich zurück, was Fragen nach Ticketpreisen, Rahmenprogramm und sportlicher Attraktivität aufwirft. Das neue Rennen im Balaton Park in Ungarn blieb zudem klar hinter den Erwartungen zurück – weder die Tribünen noch die Atmosphäre entsprachen dem erhofften Neustart in einem neuen Markt.
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Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta betont dennoch den positiven Gesamttrend: «2025 war eine wegweisende Saison für MotoGP – ein klarer Beweis für unsere Arbeit, neue Zielgruppen zu erreichen und die Bindung zu unseren Fans zu vertiefen.» Rekorde, digitale Reichweite und die globale Strahlkraft seien ein Beleg für die Stärke des Sports.
Unstrittig ist: Liberty Media hat die MotoGP sichtbar auf Wachstum und Vermarktung ausgerichtet, insbesondere bei jungen Fans unter 35 Jahren. Die Herausforderung für die kommenden Jahre wird jedoch sein, die beeindruckenden Kennzahlen mit konstant spannenden Rennen und nachhaltig starken Events vor Ort zu untermauern. Denn Reichweite allein macht noch keine große Motorsport-Show.
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