US-Schwermetall «made in Leingarten»
Ernst Wöhr mit einem seiner «Babies»
Die Corvette von Callaway Competition ist fester Bestandteil im ADAC GT Masters. Seit der Premierensaison der «Liga der Supersportwagen» im Jahr 2007 fuhren die Hubraumgiganten mit Sieben-Liter-V8-Triebwerk zu bisher insgesamt acht Siegen und holten 2009 den Titel für Callaway in der Teamwertung. In dem wohl legendärsten aller US-Sportwagen lebt dabei eine schwäbische Seele – werden die Corvette doch von Ernst Wöhr und Giovanni Ciccone mit ihrem Team in Leingarten bei Heilbronn entwickelt und gebaut.
«Unsere Corvette ist wohl der ‚reinste’ aller aktuellen GT3-Rennwagen», sagt Teamchef Ernst Wöhr. «Den gemäß dem ursprünglichen Gedanken der GT3-Klasse basieren weiterhin alle unsere Rennfahrzeuge auf modifizierten Straßenautos.» Bei einem Blick in die Werkstatt von Callaway Competition, wo derzeit zwei brandneue Corvette für die ADAC GT Masters-Saison 2012 aufgebaut werden, wird die Seriennähe deutlich. Serienfahrzeuge werden bis auf die Rohkarosse ausgeweidet und für den Bau der Rennfahrzeuge vorbereitet. Rund drei Monate dauert es, bis eine Serien-Corvette die Werkstatt von Callaway als Rennversion für das ADAC GT Masters wieder verlässt. Bisher baute Callaway so seit 2005 mehr als 20 Renn-Corvette, die mittlerweile rund um den Globus von Brasilien bis Australien um Siege kämpfen. «Unsere Philosophie war es nie, möglichst viele Rennfahrzeuge zu verkaufen», erklärt Wöhr. «Wir legen sehr viel Wert auf den engen und guten Kontakt zu unseren Kunden und haben dabei stets alle von uns gebauten Autos im Blick.»
Callaway gehört zu den «Gründungsmitgliedern» der GT3-Klasse. «Als wir 2005 von den Plänen des Automobilweltverbandes FIA hörten, die GT3-Klasse ins Leben zu rufen, hat das gleich unser Interesse geweckt und uns zur Rückkehr in den Rennsport bewogen. Die GT3-Klasse bietet für Tuner wie uns eine ideale Plattform, um Kompetenz zu zeigen.» Seit dem Einstieg in die GT3-Klasse, für den sich Callaway 2005 mit dem niederländischen Rennsport-Urgestein Toine Hezemans verbündete, ist auch der heutige Technische Leiter von Callaway, Mike Gramke, unverzichtbarer Bestandteil des Teams.
Mit dem Engagement in der GT3-Klasse bewiesen der Techniker Wöhr und der Karosseriebauer Ciccone schon zum zweiten Mal einen guten Riecher, denn Starts in Rennserien des ADAC haben bei Callaway eine gewisse Tradition. Schon 1993 fungierte der ADAC GT Cup mit einer Callaway-Corvette C4 für die beiden als Sprungbrett in den modernen GT-Sport und führte Callaway Competition in der Folge zu den legendären Langstreckenklassikern wie den 24h-Rennen von Le Mans oder Daytona.
Dank kontinuierlicher Weiterentwicklung und Detailpflege von Callaway ist die Corvette als GT3-Rennwagen der ersten Generation auch heute noch ein Siegerauto. In jedem Winter wird das Muscle-Car von Wöhr und seinem Team weiter verbessert. Auch für die Saison 2012 gibt es unter dem im eigenen Haus von Giovanni Ciccone gefertigten Kohlefaserkleid wieder zahlreiche Modifikationen, damit die Corvette auch in dieser Saison ein Wort um Siege im ADAC GT Masters mitreden kann.
Die Rennsport-Expertise macht Callaway mittlerweile auch seinen Kunden mit Straßensportwagen zugänglich. Unter der Federführung von Herbert Schürg, der neben dem heutigen NASCAR-Piloten Boris Said III. für die Schwaben schon 1993 in der legendären schwarzen „Lemon Soda“ Corvette C4 im ADAC GT Cup antrat, bieten die Leingartner unter «Callaway Clubsport» Hochleistungsteile im Fahrwerks- und Aerodynamikbereich an. Damit schließt sich bei Callaway wieder der Kreis: Von der Strasse auf die Rennstrecke und wieder zurück auf die Straße.
Quelle: ADAC