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Keke fuhr noch selbst: Ein Stück DTM-Geschichte geht
Ein großes Stück DTM-Geschichte geht: Rosberg steigt aus der DTM aus. In dem Team stecken eine Menge Weltmeister-Gene und eine reichhaltige Historie.
DTM
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Am Anfang fuhr der Chef noch selbst. Zwar nur eine Saison lang, doch das war der Auftakt einer langen Geschichte. 1995 war das, als Keke Rosberg als Gründer seines 1994 gegründeten, gleichnamigen Rennstalls in einem Opel Calibra letztmals in der DTM antrat.
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Und als Ex-Formel-1-Weltmeister abgekocht wurde. Der Finne wurde mit 17 Punkten nur 18. Was nach seinem Rücktritt als aktiver Rennfahrer nach der Saison blieb, war sein Team – das vor allem in den letzten Jahren in der Tourenwagenserie abräumte. 2017, 2019 und 2020 holte die Mannschaft aus Neustadt an der Weinstraße mit Rene Rast den Fahrertitel, 2017 und 2019 zudem den Teamtitel. Dabei stets unauffällig im Hintergrund: Keke Rosberg. Er weiß über alles Bescheid, greift aber in das Tagesgeschäft so gut wie gar nicht ein. Wenn man ihn braucht, ist er allerdings immer da. Der frühere Teamchef Arno Zensen verriet einmal: "Er ist ein unheimlicher Motivator, ein Kumpel zu allen Mitarbeitern, ein gutes Vorbild. Keke sagte mal: ‚Team Rosberg ist das einzige Team, das er kennt, das demokratisch und nicht diktatorisch funktioniert‘", sagt Zensen, der von 1995 bis 2020 Teamchef war.
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Damals, als Rosberg senior im Calibra seine letzte Saison fuhr, sei es noch gemütlicher gewesen, ruhiger, nicht ganz so technisch wie heute, sagte Zensen. Heute ist der ganze Motorsport deutlich professioneller geworden, so auch das Team Rosberg. Die Mannschaft ist eingespielt, mit flachen Hierarchien, einem starken Teamgeist und einem offenen Umgangston. Kritisch, aber konstruktiv, ehrlich.
Deshalb gelang es auch, Nico Rosberg in die Formel 1 zu führen. Kekes Sohn, der Formel-1-Weltmeister von 2016, wurde 2002 im Auto seines Vaters Meister in der Formel BMW und 2004 Vierter in der Formel 3, bevor es in die Königsklasse ging.
In der DTM war das Team Rosberg ab 2000 zunächst Mercedes-Werksteam, von 2006 bis 2020 dann Werksteam von Audi. Bis die ganz großen Umbrüche kamen. Extreme Einschnitte. Heftige Nackenschläge Zunächst übernahm Kimmo Liimatainen von Zensen Anfang 2020 die täglichen Geschäfte. Den Finnen, seit 1999 (mit einem Jahr Unterbrechung) dabei, traf zunächst die Coronakrise, fast unmittelbar danach auch der für Ende 2020 angekündigte Audi-Rückzug aus der DTM.
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Zwei heftige Nackenschläge. Damals war er der große Pechvogel, doch das Team steckte den Kopf nicht in den Sand, sondern feierte in der Saison 2020 mit Rast eine emotionale Aufholjagd, Happy End inklusive. "Es sah nicht danach aus, dass wir es schaffen könnten. Alle haben gesagt, dass der Titel weg ist. Aber ich habe immer gesagt: ‚Wir geben nicht auf, wir pushen, pushen, pushen.' Und dass wir es jetzt tatsächlich geschafft haben, ist einfach sehr emotional", sagte Liimatainen nach Rasts Titelverteidigung. Parallel arbeitete das Team während der letzten DTM-Saison als Werksteam an einer neuen Zukunft. Die sah nicht nur die Teilnahme an der neuen GT3-DTM als Kundenteam vor, sondern auch ein ganz besonderes Projekt: die Extreme E. Hier stieg auch Nico Rosberg ein: Unter der Leitung des früheren Formel-1-Weltmeisters ist das Team eine Weiterentwicklung des Team Rosberg, "RXR" baute auf dem Erfolg des Teams in der DTM sowie auf Rosbergs Karriere als Unternehmer im Bereich nachhaltige Mobilität auf.
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Neues Projekt Liimatainen übernahm auch hier die Rolle des Teamchefs. Rosberg begleitet das Team als Gründer und CEO. Als Chef also. Wie der Vater, so der Sohn also gewissermaßen. Mit Erfolg: In der ersten Saison der Rennserie für vollelektrische SUV wurde das Team Champion, in der zweiten Saison Vize. 2023 will man dem großen Rivalen, X44 von Lewis Hamilton, die Krone wieder entreißen. In der DTM fuhr Rosberg zwar nicht um den Titel mit, holte 2022 aber einen anständigen fünften Platz in der Teamwertung, Nico Müller wurde Gesamtsiebter.
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Doch nach 24 Jahren ist nun überraschend Schluss. "Wir wollen nicht nur mitfahren, sondern Rennen und auch Titel gewinnen. Das ist und bleibt unser Anspruch", erklärte Liimatainen. "Doch dafür benötigt man in der DTM Unterstützung, die wir in dem Maße bis zum Einschreibeschluss Anfang Februar leider nicht generieren konnten. Somit machte eine Nennung für uns keinen Sinn. Ich bedauere das sehr, denn ich denke, dass wir gute Chancen auf vordere Platzierungen gehabt hätten. Unsere Entwicklung in den Vorjahren und unsere Arbeit über den Winter hatten mich jedenfalls sehr optimistisch gestimmt." Was tröstet, ist der Satz: "Eine Rückkehr in die DTM ist nicht ausgeschlossen." Hoffentlich früher als später.
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