Cosworth: F1-Rückkehr 2021 – unter einer Bedingung

Von Rob La Salle
​Cosworth-CEO Hal Reisiger bestätigt: Eine Rückkehr des ruhmreichen Motorenbauers in die Formel 1 ist in die Wege geleitet. Allerdings knüpft der US-Amerikaner das Cosworth-Comeback an eine Bedingung.

Das heutige Motorenreglement für die Formel 1 läuft Ende 2020 aus. Derzeit wird darüber diskutiert, was auf die 1,6-Liter-V6-Turbomotoren folgen soll.

Ross Brawn kümmert sich beim Formel-1-Grossaktionär Liberty Media um die technische Zukunft des Formel-1-Sports und sagt: «Wir stehen meiner Meinung nach an einer Weggabel. Elektrik und selbstfahrende Autos, das sind im Automobilbau grosse Themen, aber das ist nicht Formel 1. Wir brauchen ein gesunde Balance zwischen technischer Herausforderung für die Autohersteller und Show. Die Technik darf nicht so hochgestochen sein, dass der Sport darunter leidet. Letztlich müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass wir im Unterhaltungsgeschäft sind. Aber der Sport muss auch technisch attraktiv genug sein, um die Autohersteller zur Teilnahme zu ermuntern.»

Im Grunde sind sich die Beteiligten einig: Die nächste Motorgeneration muss mehr Krawall machen, sie soll technisch weniger aufwändig und damit kostengünstiger sein.

Im Dialog mit den Motorherstellern kristallisiert sich heraus: Die Basis soll aus Kostengründen erhalten bleiben – also ein 1,6-Liter-V6-Turbomotor. Aber statt Mehrfach-Energierückgewinnung soll nur noch kinetische Energie gesammelt werden. Die heutige zweite Energierückgewinnung am Turbolader (über die so genannte MGU-H, die «motor generator unit – heat») soll ab 2021 wegfallen. Das würde einen besseren Sound begünstigen. Zudem sollen die Motoren mit zwei kleinen Ladern ausgerüstet werden statt einem grossen. Auch das würde einen gefälligeren Sound erzeugen.

An den Konzeptdiskussionen zur Zukunft der Formel-1-Motoren nahmen auch Vertreter aus dem Volkswagenkonzern, von Aston Martin sowie von Cosworth teil. Cosworth-CEO Hal Reisiger hat nun Autosport gegenüber bestätigt: «Es gibt genügend Unterstützung seitens der heutigen Rennställe, um in ein neues Formel-1-Projekt zu investieren. Wir haben mündliche Abmachungen mit einigen bestehenden und einigen künftigen Teams. »

Der US-Amerikaner sagt auch auch: «Wenn die Formel 1 ab 2021 neue Motorenlieferanten will, dann müssen wir einige Änderungen anbringen. Die zwingende Änderung muss der Verzicht auf die MGU-H sein – die in der Entwicklung sehr teuer und zeitaufwändig ist.»

Reisiger: «Wir sind davon überzeugt, dass wir Mercedes und Ferrari die Stirn bieten können. Wir würden nicht einsteigen, wären wir nicht konkurrenzfähig. Wir haben eine tolle Marke, und die können wir nur schützen, wenn wir siegfähig sind.»

Was den Zeitablauf angeht, so meint der Cosworth-CEO: «Um 2021 bereit zu sein, müssten wir im kommenden Jahr mit der Arbeit anfangen. Aber es ginge auch schneller – beim LMP1-Motor betrug der Weg vom Konzept zum Prüfstandsversuch elf Monate. Wir können recht beweglich sein.»

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