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Sebastian Vettel über Ferrari 2017: «Befriedigend»

Von Mathias Brunner
Sebstian Vettel in Abu Dhabi

Sebstian Vettel in Abu Dhabi

​Ferrari-Star Sebastian Vettel ist in Sachen Saisonbilanz geteilter Ansicht: «Einerseits bin ich happy, weil wir Fortschritte gemacht haben. Andererseits haben wir zu wenig aus unseren Chancen gemacht.»

Es schlagen zwei Herzen in der Brust von Sebastian Vettel. Auf der einen Seite fasst der vierfache Formel-1-Champion seine Saison so zusammen: «Befriedigend.» Aber das ist lediglich, weil für den Heppenheimer die positiven Aspekte überwiegen. «Denn ich weiss, wie weit wir vor einem Jahr zurücklagen. Uns ist für 2017 ein schöner Schritt nach vorne gelungen. Darauf dürfen wir wirklich stolz sein. Gleichzeitig haben wir hier gesehen – Mercedes war im Training und Rennen unantastbar. Das zeigt, wieviel Arbeit wir noch haben. Und ich kann auch aus jener Perspektive nicht happy sein, dass wir aus unseren Möglichkeiten nicht das Beste gemacht haben.»

Wie aussagekräftig sind die 20 Sekunden Rückstand auf Sieger Bottas nach dem WM-Finale? «Nun, so ist das Ergebnis. Wir alle haben das Rennen sehr ernst genommen, also ist diese Momentaufnahme durchaus repräsentativ. Für hier jedenfalls. Das ändert aber nichts daran, dass wir ein starkes Jahr gehabt haben. Aber wenn ich mir das WM-Klassement anschaue, dann können wir weniger zufrieden sein, weil wir bei beiden Titeln leer ausgegangen sind. Und der Titelgewinn war eigentlich das Ziel. Wir könnten uns jetzt stundenlang über Details unterhalten, aber es lässt sich alles eindampfen auf – wir waren nicht schnell genug, um Weltmeister zu werden.»

Zu seinem WM-Finale meint der vierfache Champion: «In den ersten beiden Runden hatte ich den Eindruck, dass ich das Tempo der Mercedes mitgehen kann. Aber dann wurde immer klarer, dass daraus wohl nichts wird. Vor allem in der Passage der Kurven 5, 6 und 7 waren sie einfach stärker. Die Mercedes gewinnen die Zeit nicht immer nur auf den Geraden. Dort hätte ich ja vom Windschatten profitieren müssen. Generell war ich schneller mit den superweichen Reifen, also im zweiten Teil des Rennens. Die Mercedes wurden aber mit weniger Sprit am Bord immer schneller, das gelang mir auf diese Weise nicht.»

Zum WM-Verlauf meint Vettel auch ironisch: «Es macht halt schon einen Unterschied aus, ob dein Rennen unter der karierten Flagge endet oder in der ersten Runde! Ob alles anders gekommen wäre ohne die miserable Bilanz aus den Rennen in Asien? Schwer zu sagen. Wir müssen auch fair sein und würdigen, dass Mercedes einen tollen Job gemacht hat. Schaut euch an, wie viele Pole-Positions und Siege sie eingefahren haben. Wir haben ein paar Mal tolle Ergebnisse eingefahren, obschon das auf Messers Schneide stand. In Bahrain etwa haben wir gewonnen, aber wir hätten leicht auch stehenbleiben können. Wir haben in Ungarn gewonnen, dort hätte ich wegen der Lenkprobleme leicht ebenfalls stehenbleiben können.»

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