Toto Wolff: «Da lag unsere Siegchance bei 90 Prozent»

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff ärgerte sich nach dem Bahrain-GP über sich selbst und erklärte gewohnt offen: «Natürlich ist es frustrierend, dass es am Ende nicht für einen letzten Angriff reichte.»

Die Schuld für den verpassten letzten Angriff suchte Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff nach dem Bahrain-GP nicht bei Valtteri Bottas, der sich im Silberpfeil den zweiten Platz hinter Sieger Sebastian Vettel gesichert hatte. «Mit diesen Fahrzeugen ist es sehr schwierig, einen Gegner zu überholen, und Sebastian ist ja auch ein sehr guter Fahrer», verteidigte der Wiener seinen Schützling nach dem zweiten WM-Lauf in Bahrain.

Und Wolff gestand: «Wenn man mich nach dem Qualifying gefragt hätte, ob ich die Plätze 2 und 3 nehmen würde, dann hätte ich gleich zugestimmt. Aber angesichts der unvorhersehbaren Ausfälle der Red Bull Racing-Piloten und des Zwischenfalls von Kimi Räikkönen an der Box ist es schon sehr frustrieren, dass wir den Sieg letztlich um wenige Meter verpasst haben.»

Der ehrgeizige Wiener ist überzeugt, dass seine Mannschaft mit einer anderen Strategie hätte gewinnen können. «Wir haben ziemlich früh realisiert, dass die mittelharte Mischung ein ziemlich guter Reifen war, das haben wir bei Fernando Alonso gesehen. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, und liessen uns immer noch die Option offen, ein zweites Mal an die Box zu gehen. Valtteri hatte aber von Anfang an ein sehr gutes Tempo und deshalb war es klar, dass wir es auf den mittelharten Reifen bis ins Ziel schaffen würden», schilderte er im Fahrerlager von Bahrain.

Ferrari sei ein grosses Risiko eingegangen, als man Vettel auf den weichen Reifen bis ins Ziel fahren liess, ist Wolff überzeugt. «Am Ende war Sebastian etwa zwei Sekunden langsamer als Valtteri, hätte das Rennen also ein, zwei Runden länger gedauert, dann hätte er den Sieg hergeben müssen. Aber das zählt nun nicht, nur das Resultat ist wichtig und Sebastian und Ferrari haben einen verdienten Sieg eingefahren. Sie haben sich sehr gut an die Umstände angepasst und alles richtig gemacht», erklärt der Österreicher.

«Ich denke, wir hätten das Rennen gewinnen können. Nachdem wir auf die mittelharten Reifen gewechselt haben und mit einem Rückstand auf Sebastian wieder auf die Strecke kamen, den wir aufholen konnten, wussten wir, dass Sebastian entweder noch einmal an die Box zum Reifenwechsel abbiegen würde müssen oder dass seine Reifen gegen Ende des Rennens durch sein würden, wenn wir ihn stark genug unter Druck setzen. Zu diesem Zeitpunkt lag unsere Chance auf den Sieg bei 90 Prozent. Doch wir haben letztlich den Kürzeren gezogen.»

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