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Robert Kubica und Williams 2019: Entscheidung ist da

Von Mathias Brunner
Sitzt hier das Williams-Duo 2019? Robert Kubica und George Russell

Sitzt hier das Williams-Duo 2019? Robert Kubica und George Russell

​Formel-1-Pilot Robert Kubica hat in seiner Heimat Polen bestätigt: «Die Entscheidung bezüglich 2019 ist gefallen.» Vieles deutet auf ein GP-Comeback 2019 bei Williams hin, an der Seite des jungen George Russell.

3046 Tage – das ist der Abstand vom Sonntag des Grossen Preises von Abu Dhabi 2010 und dem Formel-1-WM-Auftakt von Australien 2019 in Melbourne. Es könnte auch die Anzahl Tage sein vom bislang letzten Grand Prix des Polen Robert Kubica (er wurde auf der Insel Yas Fünfter) und einem der spektakulärsten Comebacks der Sporthistorie.

Bei einem Anlass in seiner Heimat Polen sagt der 33jährige Williams-Reservist: «Meine Entscheidung steht fest.» Zuletzt ging es für den WM-Vierten von 2008 um die Frage: Simulator-Fahrer bei Ferrari oder GP-Pilot 2019 bei Williams?

Das Internetportal Sport.pl zitiert den Kanada-GP-Sieger von 2008 mit diesen Worten: «Bin ich im kommenden Jahr bei Williams? Ich hoffe es. Es gibt nur noch zwei Rennställe, die für nächstes Jahr ein Cockpit frei haben, und ich gehe sicher nicht zu Toro Rosso. Diese Wochen sind sehr angespannt, viele Dinge passieren. Es ist nicht so, dass wir alle ein wenig Spass haben und aus Lust und Laune nicht verkünden wollen, was entschieden ist. Jeder muss sich früher oder später festlegen. Ich habe offen gesagt, dass ich mir selber eine Frist gesetzt habe, und die ist verstrichen. Ich habe mich entschieden.«

«Ich will nicht sagen, wie diese Entscheidung ausgefallen ist, um keine merkwürdigen Folgen zu erzeugen. Aber wir sollten ziemlich bald herausfinden, was mit mir passiert. Von heute an hängt das alles nicht mehr allein von mir ab. Aber es hängt auch nicht allein von Williams ab.»

Möglicherweise will Williams zuerst abwarten, dass der junge Kanadier Lance Stroll als Force-India-Fahrer 2019 bestätigt wird.

Anfang 2011 standen Kubica alle Türen offen. Er hatte bei einem Wintertest in Spanien mit seinem Renault-Werksrennwagen Bestzeit erzielt, er besass einen Vorvertrag bei Ferrari für 2012. Dann brach für den Polen die Welt zusammen. Bei einer Rallye im Februar 2011 zog er sich schwerste Armverletzungen zu. Jahre hat es gedauert, bis Kubica seinen rechten Arm wieder so brauchen konnte, dass ein Einsatz im GP-Renner überhaupt möglich ist. Ein Test in Valencia im Sommer 2017 zeigte – das alte Feuer lodert noch. Vor allem jedoch konnte Kubica unter Beweis stellen, dass er eine Quali- und Rennsimulation ohne körperliche Beschwerden fahren kann. Bei einem zweiten Test im Juli in Le Castellet hat Renault Gewissheit erhalten, dass der frühere Werksfahrer den alten Speed hat. Aber Renault entschied sich für den jungen Carlos Sainz.

Im Herbst erhielt Robert eine weitere Chance: Test bei Williams. Doch konnte Kubica im Stechen gegen den zehn Jahre jüngeren Moskauer Sergey Sirotkin zu wenig überzeugen. Zudem brachte Sirotkin 17 Millionen Euro Mitgift ins Team, von der Finanzgruppe SMP. Da konnte Kubica nicht mithalten. Für ihn blieb bei Williams nur die Rolle des Testpiloten, Freitagsfahrers, Reservisten. Die Ingenieure waren froh, auf seine Erfahrung zurückgreifen zu können – Williams hat für 2018 das schlechteste aller Formel-1-Autos gebaut, die jungen Stroll und Sirotkin wirken oft überfordert.

Hat sich Robert Kubica tatsächlich für die Rückkehr als GP-Pilot entschieden, so würde er in Australien seinen 77. WM-Lauf bestreiten, als Stallgefährte des 20jährigen George Russell. Der englische Mercedes-Zögling hat 2017 die GP3-Meisterschaft gewonnen und steht in der Formel 2 vor einem weiteren Titel. Das F2-Finale findet im Rahmen des Formel-1-WM-Schlusses in Abu Dhabi statt.

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