Spanien-GP: Mercedes-Erfolg, Sebastian Vettel schnell

Von Vanessa Georgoulas
Den Grundstein für seinen vierten Sieg in Folge legte Lewis Hamilton schon beim Start

Den Grundstein für seinen vierten Sieg in Folge legte Lewis Hamilton schon beim Start

Der fünfte Formel-1-GP der Saison auf dem Circuit de Catalunya war geprägt von verschiedenen Aufholjagden. Am Ende triumphierte erneut Mercedes-Pilot Lewis Hamilton. Doch auch Sebastian Vettel hatte Grund zur Freude.

Für Sebastian Vettel begann der fünfte Formel-1-Saisonlauf in Spanien mit einem Schreckmoment. Kaum hatte der Weltmeister den Start von Position 15 schadlos überstanden, wurde er auch schon von Kevin Magnussens McLaren torpediert. Der Däne schoss nach einem kleinen Ausflug neben der Streckenbegrenzung wieder auf die Piste. Vettel hatte Glück im Unglück und kam ohne Schaden am Auto davon.

Der Red Bull Racing-Pilot war nicht der Einzige, bei dem es gleich nach dem Start brenzlig wurde. Pastor Maldonado, der das Rennen wegen seines Mauerkusses vom Vortag vom hinteren Ende des Feldes aus losstürmte, geriet mit Marcus Ericsson zusammen. Der ehemalige Formel-1-Pilot und heutige Sportwagen-Fahrer Alex Wurz kommentierte auf ORF trocken: «Maldonado ist dem Caterham einfach über das Rad gefahren – das werden sich die Rennkommissare genauer anschauen.» Der 40-jährige Österreicher behielt recht: Kurz darauf brummten die Regelhüter dem Lotus-Piloten eine 5-Sekunden-Strafe auf.

Daniel Ricciardo setzt Valtteri Bottas unter Druck

An der Spitze sicherte sich Pole-Setter Lewis Hamilton mit einem guten Start die erste Position vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg. Der ehemalige GP-Pilot und heutige RTL-Experte Christian Danner wunderte sich: «Nico hat da keine Chance.» Einen guten Start erwischte auch Williams-Talent Valtteri Bottas.

Der Finne setzte sich auf den ersten Metern gegen Red Bull Racing-Aufsteiger Daniel Ricciardo durch und hielt den Australier bis zu dessen Boxenstopp hinter sich. Dabei liess der 24-Jährige aus Perth nichts unversucht, um am Williams vorbei zu ziehen – und das selbst nachdem ihn sein Team dazu angehalten hatte, zwecks Reifenschonung zwei Sekunden Abstand zu nehmen.

Nach seinem Boxenstopp kämpfte sich Ricciardo erst an McLaren-Fahrer Jenson Button vorbei und später dann auch an Force India-Neuzugang Sergio Pérez. Als Bottas schliesslich in der 21. Runde zum Reifenwechsel abbog, hatte der ehemalige Red Bull-Junior freie Fahrt.

Aufholjagd von Sebastian Vettel

Der erste Pilot, der sich neue Reifen geben liess, war Ricciardos Teamkollege Vettel. Vor seinem Boxenstopp hatte sich der 26-jährige Heppenheimer am Heck von Buttons McLaren die Zähne ausgebissen. Der jüngste vierfache Formel-1-Weltmeister der Geschichte gab schliesslich entnervt nach, wechselte in der 13. Runde auf die härtere Mischung und fiel dadurch weit zurück. Doch Vettel kämpfte sich in der Folge zurück. Nachdem zahlreiche Konkurrenten frische Reifen holen mussten, war Vettel wieder auf Position 9 unterwegs, als er in Runde 34 seinen zweiten Stopp einlegte.

Weniger glücklich verlief das Rennen für Toro Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne, der in Runde 26 mit einem gebrochenen Auspuff an die Box zurückschleichen musste. Wurz weiss: «Wenn der Auspuff bricht, muss der Fahrer gleich an die Box, denn die heissen Auspuff-Gase lassen die Karbon-Aufhängung schmelzen. Es wäre also viel zu gefährlich, das Auto in solch einem Fall nicht aus dem Rennen zu nehmen.» Knapp zehn Umläufe später musste auch Kobayashi die Segel streichen – der Japaner beendete den fünften Saisonlauf mit einem Schock: «Ich habe keine Bremse mehr!», funkte er erschrocken an die Box. Wurz erklärt: «Das ist natürlich ein Schreck für den Fahrer, wenn man mit der Bremse ins leere tritt.»

Sebastian Vettel lässt Ferrari-Stars alt aussehen

Auch nach dem zweiten Stopp fuhr Vettel wie entfesselt. Der Red Bull Racing-Star schob sich erst mit einem starken Manöver An Williams-Fahrer Felipe Massa vorbei und schnappte sich in der Folge auch noch Kevin Magnussen im McLaren. Bei der dritten Boxenstopp-Runde überholte er auch Ferrari-Star Fernando Alonso. Der Lokalmatador steuerte die Box eine Runde später als der Deutsche an und musste sich nach seinem Reifenwechsel hinter dem RB10 mit der Nummer 1 einreihen.

Auch Alonsos Teamkollege Kimi Räikkönen blieb vom Dauer-Sieger der Vorjahre nicht verschont. Zehn Runden vor dem fallen der Zielflagge zog Vettel fast mühelos am Iceman vorbei. Eine ähnliche Aufholjagd startete auch Rosberg, der nach seinem Wechsel auf die Medium-Reifen den Abstand zu Spitzenreiter Hamilton in nur zehn Runden von 4,8 Sekunden auf unter zwei Sekunden drückte.

Team-Duelle von Ferrari und Mercedes

Auf den letzten Runden kamen die rund 91.000 Formel-1-Fans an der Strecke und die Zuschauer vor den TV-Schirmen noch einmal richtig auf ihre Kosten: Das Ferrari-Duo Räikkönen und Alonso lieferte sich auf den Positionen 6 und 7 ein köstliches Duell und wechselte mehrmals die Positionen. Auch Rosberg schaffte es, den Abstand zu Leader Hamilton auf unter eine Sekunde zu drücken und so mit Hilfe des offenen Heckflügels an seinen Teamkollegen heranzufahren. Vettel sicherte sich kurz vor Schluss noch Platz 4, während alle Augen auf das Spitzenduell der Silberpfeile gerichtet waren.

Am Ende blieb Lewis Hamilton vorn und eroberte vor seinem Nebenmann Rosberg und Ricciardo den vierten Sieg in Folge. Wurz schwärmte: «So eine gute Fahrerpaarung, so eine gute Moral und so eine gute Performance sieht man nicht oft. Wenn man sich die Rundenzeiten anschaut, dann schwanken diese kaum. Diese Konstanz ist unglaublich beeindruckend.» Zum vierten Mal in Folge durfte auch das Mercedes-Team einen Doppelerfolg feiern. Das gelang letztmals Ferrari 2002.

Vettel sicherte sich hinter seinem Teamkollegen Ricciardo mit Platz 4 zwölf WM-Zähler. Hinter ihm reihten sich Bottas, Alonso, Räikkönen, Grosjean, Pérez und Nico Hülkenberg auf den weiteren Top-Ten-Plätzen ein. Das McLaren-Duo Button und Magnussen verpasste die Top-Ten auf den Plätzen 11 und 12 nur knapp, während sich das Sauber-Duo Adrian Sutil und Esteban Gutiérrez trotz leichterem Auto mit den Rängen 16 und 17 begnügen musste.

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