Jenson Button: McLaren-Absage zwischen den Zeilen?

Von Vanessa Georgoulas
Eric Boullier und Ron Dennis nehmen sich Zeit bei der Fahrerwahl

Eric Boullier und Ron Dennis nehmen sich Zeit bei der Fahrerwahl

Obwohl die Entscheidung in der Fahrerfrage auf sich warten lässt, betont McLaren-Renndirektor Eric Boullier, dass der Rennstall aus Woking unbedingt auf die Zukunft setzen sollte. Und die heisst Kevin Magnussen.

Der Kontakt mit den Medien bedeutet für Eric Boullier derzeit vor allem anderen viel Stress. Denn der direkte Franzose muss in diesen Tagen auf Ausflüchte ausweichen und an die Geduld der Formel-1-Experten und Fans appellieren, wenn er die immer gleiche Frage nach der verzögerten Fahrerwahl des Teams aus Woking gestellt bekommt.

Auch im Interview mit den Kollegen des TV-Senders Sky Sports F1 muss der 41-jährige Renndirektor betonen: «Wir haben keine Probleme, wir nehmen uns einfach nur die Zeit, um herauszufinden, was gut für McLaren ist. Leider kann ich keine Hinweise bezüglich der Fahrerwahl geben, denn ich weiss ganz einfach nicht, wer es werden wird. Noch wurde keine Entscheidung gefällt.»

Langfristige Lösung gesucht

Die Formel-1-Fachwelt ist sich einig, dass der ehemalige Ferrari-Hoffnungsträger Fernando Alonso im nächsten Jahr für einen gelungenen Start in die neue Honda-Ära des McLaren-Teams sorgen soll. Das heisst: Entweder Jenson Button oder Kevin Magnussen muss das britische Traditionsteam verlassen.

Dass die beiden 2014er-Stammpiloten immer noch nicht wissen, wie ihre Karrieren im nächsten Jahr weitergehen werden, sorgt für viel Kritik von den Szene-Beobachtern und Fans aus Grossbritannien, die auf eine Weiterführung der 15-jährigen Formel-1-Karriere des 2009er-Champions Jenson Button hoffen.

Boullier versteht den Unmut: «Ich weiss, da draussen gibt es ganz viele Fans, jene von Jenson und jene, die Kevin oder einem anderen Piloten die Daumen drücken. Sie wollen endlich wissen, was passieren wird. Aber wir müssen jetzt sicherstellen, dass wir die richtige Entscheidung für unsere Zukunft fällen, und zwar nicht nur mit Blick auf das nächste Jahr, sondern auf die kommenden Jahre.»

Auf der Suche nach der Erfolgsspur

Der Renndirektor liefert damit zwischen den Zeilen eine stille Absage an Altmeister Button, der im Wettstreit mit seinem jungen Teamkollegen Kevin Magnussen steht. Der Formel-1-Neuling darf auf eine erfolgreiche erste GP-Saison zurückblicken: Zwar belegte Button mit 126 WM-Punkten den besseren achten Gesamtrang, während Magnussen  sich mit 55 Zählern und dem elften Tabellen-Platz begnügen musste. Trotzdem konnte der 22-Jährige aus Roskilde mit seinem ersten Podestplatz beim GP-Debüt in Australien und elf weiteren Punkte-Rängen glänzen.

Doch nicht nur Magnussen schielt auf das letzte freie Cockpit, das auch der 266-fache GP-Pilot Button will: Mit Stoffel Vandoorne hat McLaren einen weiteren Rohdiamanten im Nachwuchskader, der darauf brennt, sein Können in der Formel 1 zu präsentieren.

Boullier, der hinter den Kulissen wie Teammitbesitzer Ron Dennis für die Weiterverpflichtung des jungen Magnussen plädieren soll, macht keinen Hehl daraus, dass die Zukunft des Teams an erster Stelle steht: «Es liegt in unserer Verantwortung, McLaren wieder auf die Siegesstrasse zurückzuführen, und ich würde das mit beiden Fahrern sehr gerne machen, denn sie sind beide fantastisch. Jenson ist ein Weltmeister und ich würde gerne mit Beiden weitermachen, aber wir müssen im Sinne des Teams entscheiden und schauen, was das Beste für McLaren ist.»

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