Nicht nur der Crash von Alonso sorgte im Pressesaal für Aufregung, auch die Aussage von McLaren-Rennleiter Eric Boullier, der den Unfall als normalen Test-Crash verkaufen wollte.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Liebe Formel-1-Entscheidungsträger, wir verstehen ja, dass auf der Weltbühne Formel 1 jedes Wort auf die Goldwaage gelegt und jede Aufregung per Definition heruntergespielt wird. Aber was McLaren nach dem Test-Crash von Fernando Alonso kommunizierte, lässt sich mit gesundem Menschenverstand einfach nicht vereinbaren.
Werbung
Werbung
Zuerst wurde geschwiegen. Und zwar stundenlang. Damit schaffte das Team aus Woking genau eines: Raum für viele – teils abenteuerliche – Spekulationen. Sich hinterher auch noch über die Medien zu beschweren, denen nichts anderes als ein Ratespiel übrig blieb, ist lächerlich. Rennleiter Eric Boullier liess per Pressemitteilung wissen: "Ein solcher Unfall, wie Fernando ihn hatte, kann beim Testen passieren. Glücklicherweise ist er wohlauf. Aber er war bewusstlos beim Crash, das bedeutet, dass er als Vorsichtsmassnahme eine Nacht im Krankenhaus verbringen muss. Das ist die normale Vorgehensweise nach einer Gehirnerschütterung. Zwangsläufig haben einige Medien die Schwere des Zwischenfalls aufgebauscht – aber es war nur ein normaler Testunfall."
Wie bitte? Ein normaler Testunfall? Wie oft passiert es denn bitteschön, dass ein Fahrer nach einem Unfall mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen wird? Meines Wissens ist das die Ausnahme, und nicht die Regel. Und zwar sowohl beim Testen als auch während der Rennwochenenden.
Werbung
Werbung
Dass McLaren im gleichen Schreiben auch noch behauptet, man habe angesichts der umfangreichen Routineuntersuchungen, die nach einem solchen Crash üblich sind, keinen Anlass zur Eile gesehen, um den Testbetrieb noch einmal aufzunehmen, macht das Ganze auch nicht besser. Schliesslich hatte das Team auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com noch am frühen Nachmittag behauptet, man werde versuchen, noch einmal auszurücken.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Zu guter Letzt verpasste McLaren das, was die Konkurrenz gebetsmühlenartig nach diesem Testtag in die bettelnden Mikrophone diktierte: Fernando Alonso eine schnelle Genesung zu wünschen. Stattdessen wird bestätigt, was alle Streckenbesucher vor Ort schon mitbekommen haben. Das ist eine schwache PR-Leistung. Und diese rächt sich – gerade weil auf der Weltbühne nicht nur auf der Seite der Teams und Fahrer Profis am Werk sind.
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.