Sebastian Vettel (Ferrari): «Haben sie fertiggemacht»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel: «Ich wollte jede Sekunde geniessen»

Sebastian Vettel: «Ich wollte jede Sekunde geniessen»

Im zweiten Grand Prix für Ferrari holt Sebastian Vettel seinen ersten Triumph in Rot: Eine fabelhafte Leistung des vierfachen Champions und des berühmtesten Rennstalls der Welt.

Nur böse Zungen würden sagen, dass Sebastian Vettel während der Auslaufrunde des Malaysia-GP ungefähr die Hälfte seiner Italienischkenntnisse in den Funk brüllte: «Woohooo – si, ragazzi! Grazie, grazie, grazie. Dai, forza, Ferrari.»

Dank und Anfeuerungen sind angebracht: Erster Sieg von Vettel im zweiten Grand Prix in Rot, vierter Sieg in Malaysia nach 2010, 2011 und 2013, erster Sieg für Vettel seit Brasilien 2013 nach einem sieglosen Jahr 2014, sein 40. GP-Sieg insgesamt, der erste Erfolg für Ferrari seit Fernando Alonso in Spanien 2013.

Wow!

Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle: «Heute haben wir gesehen, wieso Vettel vier Mal Weltmeister geworden ist, das ist wieder der alte Sebastian. Der Wechsel von Red Bull Racing zu Ferrari hat ihn nach der schwierigen Saison 2014 zu frischem Leben erweckt.»

Sebastian Vettel brachte auf dem Siegerpodest beim Interview mit ex-Teamchef Eddie Jordan zunächst kaum Worte heraus, der Heppenheimer war sichtlich gerührt und schämte sich seiner Tränen nicht.

«Es ist eine Weile, dass ich hier oben stand, das erste Mal mit Ferrari – ich bin sprachlos. Ich habe ein so schönes Willkommen von allen Fans erhalten. Wir haben Mercedes heute fair geschlagen, daher bin ich sehr emotional. Heute ist ein spezieller Tag, den ich ein Leben lang in Erinnerung behalten werde. Mir gehen so viele Bilder durch den Kopf: wie ich als Junge am Zaun in Fiorano stand. Wie ich durchs Ferrari-Tor gehe, um selber Ferrari-Fahrer zu werden. Dann der gewaltige Empfang, den mir alle in Maranello geschenkt haben.»

«Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll. Im letzten Jahr hatte ich viele Probleme, der Ferrari scheint mir besser zu liegen. Heute hat alles gepasst – die Strategie, der Rennrhythmus, einfach alles.»

«Ich will noch nicht über WM-Titel reden, das ist noch weit weg. Ich will jetzt zunächst mal mit meiner Truppe feiern und mich tüchtig zuschütten.»

In der FIA-Konferenz zeigte Vettel dann, dass er mit seinem Italienisch schon sehr weit ist, er bedankte sich perfekt bei allen von Ferrari und bei allen Tifosi. Dann sagte Seb auf Deutsch: «Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll. Das sind enorme Emotionen, die ich spüre. Ich fühle mich hier schon so wohl, obschon ich ja gar nicht so lange hier bin. Um das Rennen zusammenzufassen – wir haben sie fertiggemacht!»

«Als ich vom Siegerpodest hinunter schaute, konnte ich nicht fassen, was ich da sah. Jetzt weiss ich, wie sich Michael und Fernando früher bei ihren Siegen gefühlt haben, als sie die Gesichter ihrer Truppe sahen.»

«Wir waren einfach auf der weicheren Mischung die Besseren heute. Das hatte sich am Freitag angetönt, aber was richtig Sache ist, weisst du dennoch erst im Rennen. Die letzten Runden dauerten endlos – mir schoss durch den Kopf, wow, du sitzt in einem roten Auto und wirst gewinnen! Dann dachte ich: hör auf, so du denken! Du machst noch einen Fehler! Nicht ablenken lassen, jetzt! Und da war schon die Ziellinie – das ist einfach der Wahnsinn!»

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