Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Lotus besorgt: Renault hat Kauf noch nicht vollzogen

Von Adam Cooper
​Matthew Carter, Geschäftsleiter des Lotus-Rennstalls: «Wir arbeiten auf Hochdruck, aber ich kann noch nicht sagen, wann die Übernahme durch Renault vollzogen sein wird.»

Ende September hat Renault verlauten lassen: «Renault und Gravity Motorsports, eine Tochtergesellschaft von Genii Capital, freuen sich mitzuteilen – eine Absichtserklärung ist unterzeichnet, wonach Renault einen Mehrheitsanteil am Lotus-Rennstall übernimmt.»

«Diese Absichtserklärung ist der erste Schritt von Renault zu einem Renault-Formel-1-Team, das ab 2016 antreten soll und das 38 Jahre Engagement unserer Marke in der Motosport-Königsklasse fortsetzen wird.»

«Die Renault-Gruppe und Gravity werden in den kommenden Wochen daran weiterarbeiten, diese Absicht in eine definitive Abwicklung umzusetzen, vorausgesetzt, sämtliche Bedingungen aller beteiligter Parteien werden erfüllt.»

Das ist offenbar noch nicht geschehen, denn seither haben wir nichts mehr gehört.

Schwarzmaler im Fahrerlager sagen: Es werde auch nicht passieren, weil die Franzosen einen Rückzieher machen – weil man gemerkt habe, dass ein Werksteam Jahre brauchen.

Phantasten verbreiten: Renault kaufe gar nicht Lotus, sondern Red Bull Racing. Weil das eine Abkürzung zum Erfolg sei.

Was ist da los?

Wir haben bei Matthew Carter nachgefragt, dem Geschäftsleiter des Lotus-Rennstalls. Der Engländer erklärt: «Wir arbeiten daran. Es ist klar, dass alle beteiligten Parteien das so schnell als möglich erledigt haben möchten. Aber für uns als Team ändert das bei der Arbeit nicht viel. Wir bleiben zuversichtlich, dass alles gut wird. Es braucht nur viel Zeit.»

Carter gibt zu: Positiv ist die Verzögerung nicht. «Klar hilft das nicht, aber wie gesagt – wir gehen unserer Arbeit an der Rennstrecke nach. Was hinter den Kulissen passiert, das geschieht über unserem Niveau, da haben wir keinen Einfluss darauf.»

Einige im Fahrerlager sagen auch: Die Verzögerung liege noch immer daran, dass Renault-Chef Carlos Ghosn von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone bessere Konditionen verlange, was den Status der Franzosen in Sachen Preisgeldanteil angeht. Doch Carter meint: «Ich glaube nicht, dass es daran hakt.»

Bernie Ecclestone meint auf unsere Frage: «Ich weiss nicht, woran die Verzögerung liegt. Sie haben gesagt, sie würden Lotus kaufen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihnen auf einmal das Geld ausgegangen ist. Da muss es andere Gründe geben. Vielleicht sind die Verkäufer ja gar keine Verkäufer.»

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