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Gene Haas: «Ränge 8 oder 9 müssen unser Ziel sein»
​Der US-amerikanische Formel-1-Einsteiger Gene Haas (63) spricht über das GP-Abenteuer, den Frontflügeldefekt am ersten Testtag und die Erwartungen für 2016.
Formel 1
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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Gene, was sind die ersten Eindrücke von den Testfahrten mit eurem ersten Formel-1-Renner?
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Ich glaube sagen zu dürfen – wir haben ein schönes Auto auf die Räder gestellt, mit dem wir zufrieden sind. Wir haben einen tolle Antriebseinheit von Ferrari und ein gutes Chassis. Mir macht weniger das Auto Sorgen als die Mannschaft. Eines der grossen Ziele dieses ersten Tests besteht darin, dass die Abläufe bei der Arbeit mit dem Rennwagen passen. Wir müssen die Dinge üben, welche den Mitarbeitern anderer Teams längst in Fleisch und Blut übergegangen sind, wie etwa den Austausch eines Motors. Wir haben eine steile Lernkurve. Mit dem Fahrzeug sind wir zufrieden, die Fahrer berichten von einem neutralen Fahrverhalten, die Aero-Werte stimmen, die Piloten haben Vertrauen ins Handling. Wir müssen schneller werden. In der NASCAR-Serie läuft die Arbeit eurer Boxenmannschaft wie geschmiert, aber die Formel 1 ist für euch neu. Wie gut geht das bislang?
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Wir haben es beim Reifenwechseln unter die Dreisekundenmarke geschafft. Wir sind noch nicht so schnell wie die Mannschaften der Top-Teams, aber unsere Jungs schaffen es, die Reifen zuverlässig weg und neue dran zu bekommen. Das ist mir derzeit wichtiger als den Wert um zwei Zehntelsekunden zu verbessern. Wir wollen in den ersten Rennen dank Standfestigkeit im Ideallfall Punkte holen, das kannst du nur, wenn die Reifenwechsel klappen.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Was lässt sich zum Frontflügeldefekt von gestern sagen und dazu, wie ihr auf dieses Problem reagiert habt?
Der Abtrieb des Flügels war so hoch, dass die Flügelbefestigung herausgerissen wurde. Das wiederum wurde möglich, weil es beim Verarbeiten von Verbundstoff und Aluminium einen Fehler gegeben hat. Alu und Kohlefaser verhalten sich unterschiedlich, was Belastung und Erwärmung des Materials angeht. Die Teile waren nicht ideal miteinander verbunden, so dass sich unter Volllast und bei den Vibrationen eine Schwachstelle eröffnete und der Flügel dort brach. Er wurde dann unters Auto geklappt, Romain Grosjean fuhr drüber und zerbrach ihn in tausend Teile. Wir haben dann die senkrecht nach unten führenden Aluröhren mit Bändern verstärkt und darüber hinaus horizontal verschraubt. Das ist die Lösung auf die Schnelle. Klar arbeiten wir gleichzeitig an einem verbesserten Flügel, bei dem Alu und Verbundstoffe ideal verarbeitet sind.
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Wie sehr wird sich der Wagen von heute bis zum zweiten Barcelona-Test und dann zum Saisonbeginn in Australien hin noch verändern? Wir werden in Australien einen verbesserten Antrieb haben, mit mehr Power von Ferrari. Wir werden einen anderen Frontflügel haben, aber sonst planen wir jetzt nicht revolutionäre Änderungen. Im grossen Ganzen wird das Auto in Melbourne so antreten, wir ihr es heute hier seht. Ist das Engagement von Haas F1 ein Durchbruch für die Formel 1 in den USA? Darüber habe ich mir nicht viel Gedanken gemacht. Wir wollen wie zuvor im NASCAR-Sport in die Szene hineinwachsen und früher oder später erfolgreich sein. Ich weiss, dass die Formel 1 in den USA eine gesunde Fan-Basis hat. Und ich glaube daran, dass wir in Amerika mehr Rennsportfreunde für die Formel 1 gewinnen können. Die Fans in den USA sind sportverrückt. Sie wollen wissen, wieso jemand siegt. Und sie wollen auch wissen, warum jemand verliert.
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Ihr seid ein US-amerikanisches Team. Wir gross war da die Versuchung, die Identität in Form von Stars and Stripes mehr zu betonen? Die Farben des Autos sind vorgegeben von den Farben unserer Werkzeugmaschinen. Und letztlich sind wir in der Formel 1, um unsere Produkte weltweit in die Auslage zu stellen. Wir wollten, dass das Grau der Maschinen von "Haas Automation" auf den Rennwagen wiederzuerkennen ist. Es stehen nicht so viele Geldgeber auf dem Wagen. Was kommt da noch? (Grinst.) Wir haben viele Anfragen, aber wir hören nicht die Zahlen, die wir hören wollen!
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Wie verbissen sucht ihr überhaupt? Ihr wollt doch primär eure eigene Marke promoten und nicht mit einem Fremdgeldgeber ablenken. Guter Punkt. Die Maschinen von Haas sind gewiss kein Massenprodukt wie ein Auto oder ein Energy-Drink. Wenn der richtige Sponsor daherkommt, werden wir zuhören. Aber wir sind nicht verzweifelt. Wir sind finanziell effizient aufgestellt, das Budget ist dem angemessen, was wir erreichen wollen. Wie sehr hast du die Formel 1 früher verfolgt? Seit einigen Jahren sehr aufmerksam. Das hat zur Folge, dass ich mich hier nicht fremd fühle, sondern ich alles recht vertraut finde. Ich habe jetzt auch nicht den Eindruck, als ob NASCAR und Formel 1 aus dieser Perspektive komplett verschieden wären – Racer sind immer Racer, egal in welcher Serie.
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Wie sieht es mit euren Erwartungen aus? Wir haben Romain Grosjean engagiert, weil er über die Jahre bewiesen hat, dass er in die Punkte fährt, wenn er dazu die Chance hat. Der Plan besteht darin, von den Schwächen der anderen zu profitieren. Besonders zu Saisonbeginn schwächeln einige Teams oft. Wenn wir ein standfestes Auto haben, dann muss es mindestens in den ersten Rennen möglich sein, bis auf die Ränge 8 oder 9 vorzustossen. Das muss machbar sein. Dann wollen wir die Leistung Schritt um Schritt erhöhen. Über die Jahren hinaus wollen wir Rennen gewinnen. Aber sind bereit, viel Geduld zu zeigen. Haas F1 kommt mir vor wie ein Football-Team: Wir haben die richtigen Spieler, wir haben das richtige Material. Nun kommt es darauf an, dass das Team zur Einheit wird, dass die Pässe und die Touchdowns kommen. Bei wievielen Rennen wirst du vor Ort sein?
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Wenn ich die Hälfte schaffe, dann bin ich zufrieden. Aber die Reiserei ist wirklich anstrengend. Barcelona-Test, 2. Tag – Morgenzeiten 1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:22,810 (46) 2. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:23,525 (58) 3. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:24,867 (81) 4. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:25,692 (48) 5. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:25,734 (49) 6. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:25,872 (54) 7. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:25,925 (36) 8. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:26,189 (41) 9. Esteban Gutiérrez (MEX), Haas VF-16-Ferrari, 1:26,931 (32) 10. Fernando Alonso (E), McLaren MP4-31-Honda, 1:27,198 (71) 11. Max Verstappen (NL), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:27,346 (59) Barcelona-Testzeiten, 1. Tag
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1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:24,939 (69 Runden) 2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:25,409 (155) 3. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:26,044 (86) 4. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:26,091 (80) 5. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:26,298 (57) 6. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,860 (83) 7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:27,180 (55) 8. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:27,555 (88) 9. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:28,292 (54) 10. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:28,399 (31) 11. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:29,356 (36)
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