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Susie Wolff: Mehr Aufmerksamkeit, aber härteres Los

Von Vanessa Georgoulas
Susie Wolff: «Ich habe mich nie als Vorbild gesehen»

Susie Wolff: «Ich habe mich nie als Vorbild gesehen»

Die ehemalige Formel-1-Entwicklungsfahrerin Susie Wolff erinnert sich an ihre Motorsport-Anfänge und erklärt: «In gewisser Weise hatte ich es härter als die Jungs. Aber ich profitierte dafür vom höheren Medieninteresse.»

Im vergangenen Jahr beendete Susie Wolff ihre Rennfahrer-Karriere, nachdem sie als Entwicklungsfahrerin für den Williams-Rennstall einige Freitagtrainings bestritten hatte. Noch heute gesteht sie in ihrer Kolumne für «The Guardian»: «Das war eine sehr schwierige Entscheidung. Es ist schwer zu verdauen, dass ich mein Ziel nicht erreicht habe, an einem Formel-1-Rennen teilzunehmen. Aber ich vertraue meinem Bauchgefühl, das mir sagte, dass dieses Abenteuer zu Ende geht.»

Die Schottin beteuert noch einmal: «Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat mich während meiner Karriere als Test- und Entwicklungsfahrerin immer unterstützt. Ich wurde dafür kritisiert, dass ich mich für ihn ausgesprochen habe, nachdem er kürzlich gesagt hat, er könne sich nicht vorstellen, dass Frauen im GP-Zirkus ernst genommen werden würden. Aber ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen.»

Wolff erinnert sich: «Ich hatte eine sehr idyllische Kindheit an der schottischen Westküste. Ich hasste das Lesen und war ganz allgemein kein braves Mädchen. Aber ich konnte mich in eine Sache verbeissen, wenn ich mir erst einmal etwas in den Kopf gesetzt habe. Ich mochte das Tempo im Kartsport, hatte aber nie viel natürliches Talent.»

Die frühere DTM-Pilotin erzählt: «Als ich erstmals auf die Strecke ging, war das furchterregend für mich. Da flogen andere Karts an mir vorbei oder rammten mich. Ich stieg schnell wieder aus und sagte meinem Vater, dass ich es nicht mochte. Er sagte mir: Okay, du hast zwei Möglichkeiten: Entweder lässt du es sein oder du machst weiter und versuchst dich zu verbessern. Ich entschied mich dann bekanntermassen für Letzteres.»

«Ich habe mich nie gefragt, was schief gehen könnte, wenn ich meinen Helm aufgesetzt habe. Ich habe Respekt vor der Rennstrecke, aber keine Angst. Es gibt so vieles im Leben, das gefährlich ist. Ich würde mich zum Beispiel nie auf ein Pferd setzen, diese Tiere sind furchterregend. Trotzdem ist es gesellschaftlich akzeptiert, dass Mädchen diesen Sport ausüben, während das Kartfahren diesbezüglich einen sehr viel schlechteren Stand hat», fügt Wolff an.

Die Gattin von Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff erklärt auch: «Ich habe nie darüber nachgedacht, dass ich mich als Frau in einer Männerdomäne bewege. Als ich an den Kart-Weltmeisterschaften 2000 als Fünfzehnte aufs Podest durfte, nur weil ich eine Frau war, realisierte ich schon, dass sich die Dinge ändern würden. Es hatte seine positiven und seine negativen Seiten. In gewisser Weise hatte ich es härter als die Jungs. Aber ich profitierte dafür vom höheren Medieninteresse.»

Und die 33-Jährige verrät: «Ich habe mich nie als Vorbild gesehen, doch ich habe so viele nette Zuschriften von Mädchen, Frauen und Müttern bekommen, die von meiner Karriere inspiriert werden, dass ich meine Initiative «Dare to be Different» ins Leben gerufen habe.» Diese hat zum Ziel, Mädchen und Frauen auf allen Ebenen des Motorsports zu fördern.

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