Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Vater von Jules Bianchi: «Alle haben Angst zu reden»

Von Mathias Brunner
​Philippe Bianchi, Vater des 2015 verstorbenen Ferrari-Nachwuchs- und Marussia-GP-Piloten Jules Bianchi, erklärt nochmals, warum er rechtliche Schritte gegen FIA, Formel-1-Gruppe und Marussia eingeleitet hat.

Die Familie Bianchi hat vor dem Monaco-GP bestätigt, dass rechtliche Schritte gegen die Formel-1-Gruppe (mit Bernie Ecclestone als Geschäftsleiter), gegen den Autoverband FIA sowie gegen Jules’ früheres Team Marussia ergriffen worden sind. Grundlage für diese Klage ist die Unterstellung, Rennstall, Autoverband und F1-Gruppe hätten erhebliche Fehler begangen, die in einem tragischen Zusammenspiel zum letztlich tödlich endenden Unfall führten.

Philippe Bianchi sagt: «Wir wollen Gerechtigkeit für meinen Sohn Jules. Wir wollen, dass die Wahrheit über jene Entscheidungen ans Licht kommt, die zum Unfall unseres Sohns geführt haben. Wir sind der Überzeugung, dass der Unfall von Jules und sein Tod hätten verhindert werden können, wäre eine Serie von Fehlern nicht begangen worden.»

Am 17. Juli 2015 ist in Nizza der junge Franzose Jules Bianchi verstorben. Nach seinem schweren Unfall am 5. Oktober 2014 in Suzuka war der Marussia-Fahrer ins Koma gefallen. Der fast 400 Seiten starke Unfallbericht des Autoverbands FIA gab dem Fahrer die Hauptschuld am Drama. Die Familie war vor den Kopf geschlagen.

In der britischen Sky legt der noch immer trauernde Vater nach: «Vor der Kamera haben die Rennfahrer Angst zu reden. Wenn keine Kamera läuft und auch kein Tonband, dann sagen mir die Leute – das war nicht korrekt, Jules hat nichts falsch gemacht, die anderen haben vielmehr Fehler begangen.»

«Ich habe viel Respekt für die Fachleute, welche die Untersuchungskommission gebildet haben. Aber all diese Menschen sind der FIA ganz nah, und das ist für mich einfach nicht richtig.»

Die Anwälte der Familie Bianchi werden nachzuweisen versuchen, dass angesichts der misslichen Wetterlage die Rennleitung nicht korrekt vorgegangen sei. Philippe Bianchi: «Die Verhältnisse waren fürchterlich, das Licht war sehr schlecht. Es gab viel Regen. Da muss mir doch keiner kommen und behaupten, Jules habe einen Fehler gemacht.»

In dieser Form ist die Klage der Familie Bianchi einzigartig: Noch nie wurden die Formel 1, die FIA und ein Rennstall auf diese Weise verklagt.

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