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Jock Clear (Ferrari): «Klar hat Vettel Schmerzen»

Von Mathias Brunner
​Der Engländer Jock Clear, leitender Ingenieur von Ferrari an den GP-Schauplätzen, spricht über Team-Leader Sebastian Vettel während einer anhaltenden Durststrecke: «Klar hat Sebastian Schmerzen.»

Vor kurzem ist Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner damit zitiert worden: Sebastian Vettel könnte bei Ferrari die Geduld verlieren, wenn es nicht vorwärtsgeht, und sich dann zu Mercedes abseilen. Später stellte sich heraus: Horner hatte das als Scherz gemeint. Aber die Frage bleibt: Wie geduldig ist Sebastian Vettel, wenn es darum geht, Ferrari wieder auf die Siegerstrasse zu bringen? Immerhin ist auch Fernando Alonso vorzeitig gegangen, nachdem es fünf Jahre lang nichts wurde aus dem erhofften WM-Titel mit Ferrari.

Am Hungaroring ist Jock Clear, der leitende Ingenieur von Ferrari an den Grand-Prix-Austragungsorten, auf Team-Leader Vettel und seine Geduld angesprochen worden.

Der Engländer gibt zur Antwort: «Ich wurde in Australien mit einer ähnlichen Frage konfrontiert. Inzwischen hat sich meine Ansicht vertieft: Sebastian Vettel ist mit jeder Faser der vierfache Weltmeister mit allen Qualitäten, die ihr von ihm kennt. Er ist ein integraler Teil des Plans, den WM-Titel zurück nach Maranello zu holen.»

«Wie geduldig er sein wird? Er ist ein Racer, der Siege gewohnt ist und der sich in aller Leidenschaft nach weiteren Erfolgen sehnt. Derzeit gewinnt er nicht, also klar hat er Schmerzen, klar würde er gerne Seite an Seite mit Lewis Hamilton oder Nico Rosberg um GP-Triumphe kämpfen.»

«Aber im Gespräch mit ihm wird deutlich: Es ist ihm bewusst, dass dies ein langer Weg sein kann. Er lebt für den Zweikampf, und wenn die derzeitige Form in einem Rennen ein Duell mit Red Bull bedeutet, dann zieht er auch daraus jene Freude, die er vom Sport braucht. Er liebt einfach das Rennfahren, ich spürte die gleiche tiefe Liebe bei Michael Schumacher, als er bei Mercedes sein Formel-1-Comeback gab.»

«Gewiss würde Sebastian lieber heute als morgen gewinnen, aber er vertraut uns, und wir vertrauen ihm. Der Fahrer ist ein wesentlicher Bestandteil, ein Team mittelfristig zum Erfolg zu führen. Es ist kein Zufall, dass die besten Piloten oft in den besten Autos sitzen. Das liegt daran, dass sie eben mithelfen, die betreffenden Rennställe so erfolgreich zu machen. Das ist bei Vettel und Ferrari auch so.»

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