Nico Rosberg bleibt auf Pole – Keine Strafe
Die Rennkommissare haben entschieden: Nico Rosberg wird nicht bestraft
Mehr als vier Stunden nach dem Ende des Abschlusstrainings auf dem Hungaroring ist erst offiziell: Nico Rosberg ist der diesjährige Pole-Setter in Budapest. Der Mercedes-Pilot musste um 19.45 Uhr bei den Rennkommissaren antraben, um sich zu erklären. Der Grund: Rosberg fuhr seine schnellste Quali-Runde, als wegen Fernando Alonsos Dreher noch die doppelte gelbe Flagge geschwenkt wurde.
Die Daten belegten zwar, dass der Deutsche vom Gas ging, allerdings verlor er dabei nur 0,12 sec Zeit – zu wenig, finden viele Gegner des WM-Leaders und auch einige Experten im Fahrerlager von Ungarn. «Ich verstehe nicht ganz, warum Rosberg, der hinter Daniel (Ricciardo, Anm.) unterwegs war, es geschafft hat, im mittleren Sektor so schnell zu sein», erklärte etwa Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner vor laufender Kamera.
Und Rosbergs Teamkollege Lewis Hamilton, der seinen schnellen Versuch abbrach und sich so um die erste Startposition brachte, klagte: «Wenn die gelbe Flagge geschwenkt wird, dann muss man vom Gas und etwas Zeit verlieren. Bei Doppelgelb könnte ein Auto auf der Strecke stehen, oder ein Streckenposten – man weiss nicht, was um die Ecke passiert. Man muss bereit sein, anzuhalten, das steht da geschrieben.»
Tatsächlich besagt Artikel 2.4.5 b) des sportlichen Reglements, dass ein Fahrer sein Tempo deutlich verlangsamen muss, nicht überholen darf und bereit sein muss, die Linie zu wechseln oder anzuhalten. Offenbar sahen die Rennkommissare Gerd Ennser, Baham Lekhal und Alan Jones diese Voraussetzungen in Rosbergs Fall als erfüllt an. Die Begründung: Die Telemetrie-Daten haben aufgezeigt, dass Rosberg eingangs der achten Kurve sein Tempo deutlich reduziert hat.
Rosberg selbst hatte gleich nach dem Qualifying gesagt: «Ich bin richtig vom Gas und habe dort auch deutlich Zeit liegen lassen. Ich mache mir also keine Sorgen.» Nach seinem Besuch bei den Regelhütern schwieg sich der Blondschopf aus.