MotoGP: Marquez ist für Bagnaia zu viel

Im dunklen Zweireiher auf dem Todesstreifen

Kolumne von Uwe Mahla
BMW-PR-Männer Gaul und unser Kolumnist schieben 1989 streikenden Trabi Richtung Westberlin

BMW-PR-Männer Gaul und unser Kolumnist schieben 1989 streikenden Trabi Richtung Westberlin

Dies ist eine von den unzähligen, aber meine ganz persönliche Geschichte von der Nacht des 9. November 1989 in Berlin; die Erinnerung daran, einmal körperlich ein Stück Weltgeschichte miterlebt zu haben.

Wir waren zur Verleihung des Goldenen Lenkrads in Berlin. Die Party fand wie immer im Springer-Haus oberhalb des Checkpoint Charly statt. Stelldichein der gesamten Auto-Branche. Zur Jury gehören u.a. Sportidole wie Rauno Aaltonen, Walter Röhrl und Hans-Joachim Stuck.

Man schrieb den 9. November - den 9. November, Fall der Berliner Mauer. Während des Abends spitzte sich die Nachrichtenlage zu: Da passiert was an der Mauer. Mein Chef Richard Gaul und ich warfen uns über die Menge einen Blick zu und verschwanden, die Goldenen Lenkräder für das Wirken unseres Vorstandsvorsitzenden Eberhard v. Kuenheim unter dem Arm.

Ein Taxi brachte uns an einen Ort vermeintlichen Geschehens, Grenzübergang Sonnenallee. Wir trauten unseren Augen nicht. Menschenmassen, und zwar dort, wo man vor wenigen Stunden noch damit rechnen musste, von den Grenzern mit Waffengewalt vom Verlassen der DDR abgehalten zu werden. Jubel, überschwängliche Freude, wildfremde Leute, offensichtlich Ossis wie Wessis lagen sich in den Armen, Kadarka-Flaschen machten die Runde, unbeschreiblich.

Menschen in hastig über den Schlaganzug geworfenen Wintermänteln («wollten nur schnell mal gucken, ob das wirklich wahr ist»). Wir strebten an den Grenzsoldaten vorbei Richtung Ostberlin. Einer hielt uns auf: Ausweise! Ich hatte meinen nicht dabei. «Dann gennen Se nich einreisen». Während die Ossis massenweise unaufgehalten Richtung Westen drängelten!

Derweil rollte ein Wartburg, ein Trabi nach dem anderen durch «die Mauer» bzw. durch das Grenztor. Ein Trabi streikte, hielt den Verkehrsfluss auf. Gaul und ich, im vornehmen Zweireiher wohlgemerkt, packten mit an und schoben den Havaristen weiter. Plötzlich gleißendes Licht – die TV-Kameras der Nacht-Nachrichten fingen die Szene ein.

Als wir am nächsten Morgen im Büro anriefen, um von unserem Abenteuer zu erzählen, hieß es nur: «Wir wissen alles, haben Euch in den Nachrichten gesehen.»

Als PR-Mann kann ich nur sagen: Gottlob mein einziger Auftritt zu einer solch prominenten Sendezeit.


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