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Lukas Tulovic nach Moto2-Test: «Ich bin überwältigt»

Von Sharleena Wirsing
Der deutsche Nachwuchspilot Lukas Tulovic erhielt die Möglichkeit, beim Moto2-Test auf dem Red Bull Ring den angeschlagenen Lorenzo Baldassarri im Forward-Team zu ersetzen und berichtete nun von seinen Erlebnissen.

Da sich Lorenzo Baldassarri nach seinem Sturz im Moto2-Rennen am Sonntag nicht in Bestform befand, erhielt der deutsche Nachwuchspilot Lukas Tulovic die Chance, sich beim Montagstest in Spielberg auf die Kalex des Forward-Teams zu schwingen. Tulovic tritt in der Moto2-EM in Spanien für das Junior-Team von Forward an und belegt aktuell den neunten Gesamtrang.

Nun durfte der 17-Jährige WM-Luft schnuppern. «Ich bin echt sehr dankbar, dass ich die Chance vom Team bekommen habe, hier den Test zu fahren. Das ist echt, echt cool und es wird mir sicher in Spanien weiterhelfen, hier von den WM-Fahrern zu lernen. Wir sind gut in den Tag gestartet. Ich war seit vier Jahren nicht mehr hier. Es war daher schwierig, wieder reinzukommen, aber ich habe vorher viele Videos studiert. Das hat funktioniert. Ich hatte gleich ein sehr gutes Gefühl, wir arbeiteten dann auch ein bisschen am Bike. Ich denke, wir sind alle zufrieden. Ich bin überwältigt, wie viele Leute sogar bei einem Test in der Weltmeisterschaft anwesend sind. Wenn ein WM-Fahrer an einem vorbeischießt, fragt man sich schon, wie er nur so schnell durch die Kurve fahren kann. Aber ich bin hier, um zu lernen. Es ist sicher nicht leicht, diesen Schritt noch zu machen, um in der WM mithalten zu können. Doch wir sind auf dem besten Weg», ist Tulovic überzeugt.

«Ich habe mir früh den Wecker gestellt, um mein Warm-up zu machen. Eigentlich bin ich ein Langschläfer, aber heute war ich vor dem Test so nervös. Ich war schon vorher wach und fragte mich, warum der Wecker nicht klingelt. Dann kam ich an die Strecke und besprach den Plan mit meinem Crew-Chief. Das haben wir alles umgesetzt. Es hat besser funktioniert als gedacht. Das unterscheidet sich schon von der Spanischen Meisterschaft. Die Herangehensweise ist anders. Auch in Spanien läuft es professionell. Aber ich habe hier ein Problem genannt, fuhr wieder auf die Strecke und es funktionierte perfekt. Wenn man so ein Team hinter sich hat, hilft das dem Fahrer extrem», versicherte der Deutsche.

Worin besteht der größte Unterschied zur Spanischen Meisterschaft? «Beim Motorrad hätte ich sogar einen größeren Unterschied erwartet. Das WM-Bike ist sehr präzise auf der Bremse, aber ich hatte mit mehr Unterschieden gerechnet. Ich fühlte mich aber sehr wohl auf dem Motorrad. Das Niveau der Fahrer ist hier schon ein anderes. In Spanien bist du vorne dabei und hier bist du gleich zwei Sekunden zurück. Das wussten wir aber schon vorher. Daran muss ich arbeiten. Dass sogar beim Test Zuschauer da sind, war auch etwas Außergewöhnliches. Leute wie Morbidelli, Márquez oder Aegerter, die ich sonst im TV sehe, standen plötzlich neben mir oder überholten mich. Das ist schon besonders. Aegerter konnte ich 3 oder 4 Kurven mal folgen. Morbidelli überholte mich auch, war aber sehr schnell weg. Es war schon ein sehr erfolgreicher Tag für mich. Ich war überrascht, dass ich schon in der ersten Session nur 3,4 sec zurücklag, obwohl ich die Strecke kaum mehr kenne und die Maschine neu war.»

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