Remy Gardner: «Ich war mental zerstört»

Von Waldemar Da Rin
Remy Gardner mit Crew-Chief Alfred Willeke

Remy Gardner mit Crew-Chief Alfred Willeke

Remy Garnder blickt auf schwierige Jahre zurück und spricht über seinen Vater, Ex-Weltmeister Wayne Gardner. Auf Kalex will der Australier in der Moto2-WM endlich durchstarten.

«Ich bin sehr glücklich, das Bike funktioniert wirklich sehr gut. Wir müssen immer noch ein paar Dinge optimieren und ein bisschen besser werden. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir uns aber schon verbessert, was positiv ist. Wir sind viele 1:41er-Zeiten gefahren, auch bei starkem Wind, das zeigt eine Verbesserung», war Remy Gardner beim IRTA-Test in Jerez zufrieden. Allerdings glaubt er nicht, dass die Zeitenlisten auf der spanischen Rennstrecke im Hinblick auf die WM-Saison aussagekräftig sind.

«Jeder hat hier in Jerez schon eine Million Runden gedreht, jeder versteht, wie er schnell fahren kann, jeder weiß es. Man muss sich nicht erst anpassen. Für mich wird es interessant, wenn wir an andere Strecken kommen, vor allem etwas kompliziertere Strecken. Da wird es interessant zu sehen, wer sich anpassen und das Bike so fahren kann, wie es gefahren werden muss», so der SAG-Neuzugang.

«Ich persönlich glaube – ehrlich gesagt – nicht, dass Jerez eine Referenz sein kann. Man kann recht gut eine Vermutung anstellen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass einige Fahrer, die hier schnell sind – versteht mich nicht falsch, die sind sauschnell – in anderen Rennen zurückfallen werden. Das ist mein Gefühl im Moment», bekräftigte der Australier, der am Donnerstag in der zweiten Session die schnellste Rundenzeit fuhr. Am Ende des Tages rangierte er in der kombinierten Zeitenliste auf 7.

«Ich bin konstant in den Top-7 bei diesem Test. Jerez ist nicht meine Lieblingsstrecke, ich bin kein großer Fan davon. Ich freue mich auf etwas kompliziertere Strecken. Ich will einfach sehen, wie sich jeder auf unterschiedlichen Strecken präsentiert», betonte der 20 Jährige.

Er ist der Sohn des ehemaligen 500er-Weltmeisters Wayne Gardner, der in der Vergangenheit oftmals über das unterlegenen Material seines Sprösslings geklagt hat. Nun sitzt der Junior auf einer Kalex – im SAG Team scheint er in einer Position zu sein, in der er sein Potential unter Beweis stellen kann.

Ist es eine Bürde, der Sohn eines Weltmeisters zu sein? «Nein, für mich hat das keinen Unterschied gemacht», winkte Remy ab. «Von Anfang an war er bei mir und hat hart gearbeitet. Er will nur das Beste für mich, wie jeder Vater. Er ist gut, nur manchmal sollte er mehr 'politisch korrekt' sein.»

2018 war ein fünfter Platz beim Saisonfinale sein bestes Ergebnis. «Die letzten vier Jahre waren ziemlich hart, auch für den Kopf. Endlich bin ich auf anständigem Material unterwegs und das zeigt sich schon. Es war hart, aber es hat mich stärker gemacht und ich habe gelernt, wie ich mir den Hintern aufreißen muss», blickte der Australier zurück.

Gardner weiter: «Nach dem ersten Jahr mit Tech 3 gab es einen Moment, an dem ich mental zerstört war. Ich dachte, ich könnte es nicht schaffen. Vielleicht sollte ich besser etwas anders machen... Ich will nicht ins Detail gehen, aber es war hart.»

«Zu Beginn des letzten Jahres glaubte ich, wenn ich keine Ergebnisse bringe, dann war es das, dann ist es vorbei. Ich musst einfach alles in die Waagschale legen. Es ist schön, dass ich jetzt ein bisschen mehr mit Kopf fahren kann, auf etwas, das funktioniert; dass ich nicht mehr über das Limit gehen muss. Wir arbeiten einfach ruhig und gehen Schritt für Schritt weiter, ich glaube, wir werden für das erste Rennen bereit sein», gibt sich der Kalex-Pilot positiv.

Moto2-IRTA-Test, Jerez, 21. Februar, kombinierte Zeitenliste:

1. Alex Márquez, Kalex, 1:41,208 min
2. Brad Binder, KTM, 1:41,284
3. Jorge Navarro, Speed up, 1:41,302
4. Lorenzo Baldassarri, Kalex, 1:41,376
5. Luca Marini, Kalex, 1:41,423
6. Sam Lowes, Kalex, 1:41,426
7. Remy Gardner, Kalex, 1:41,538
8. Marcel Schrötter, Kalex, 1:41,609
9. Xavi Vierge, Kalex, 1:41,625
10. Enea Bastianini, Kalex, 1:41,651
11. Iker Lecuona, KTM, 1:41,791
12. Nicolò Bulega, Kalex, 1:41,802
13. Jorge Martin, KTM, 1:41,878
14. Tom Lüthi, Kalex, 1:41,892
15. Bo Bendsneyder, NTS, 1:41,958
16. Fabio Di Giannantonio, Speed up, 1:42,060
17. Tetsuta Nagashima, Kalex, 1:42,163
18. Augusto Fernandez, Kalex, 1:42,182
19. Steven Odendaal, NTS, 1:42,475
20. Joe Roberts, KTM, 1:42,589
21. Khairul Idham Pawi, Kalex, 1:42,729
22. Lukas Tulovic, KTM, 1:42,832
23. Simone Corsi, Kalex, 1:42,859
24. Dominique Aegerter, MV Agusta, 1:42,970
25. Somkiat Chantra, Kalex, 1:42,972
26. Marco Bezzecchi, KTM, 1:43,034
27. Andrea Locatelli, Kalex, 1:43,086
28. Stefano Manzi, MV Agusta, 1:43,089
29. Jake Dixon, KTM, 1:43,158
30. Philipp Öttl, KTM, 1:43,202
31. Dimas Ekky Pratama, Kalex, 1:43,460
32. Xavier Cardelus, KTM, 1:43,646

Moto2-IRTA-Test, Jerez, 20. Februar, kombinierte Zeiten:

1. Luca Marini, Kalex, 1:41,146 min
2. Iker Lecuona, KTM, 1:41,227
3. Sam Lowes, Kalex, 1:41,286
4. Brad Binder, KTM, 1:41,368
5. Alex Márquez, Kalex, 1:41,370
6. Jorge Navarro, Speed up, 1:41,516
7. Marcel Schrötter, Kalex, 1:41,561
8. Lorenzo Baldassarri, Kalex, 1:41,571
9. Tom Lüthi, Kalex, 1:41,666
10. Remy Gardner, Kalex, 1:41,802
11. Jorge Martin, KTM, 1:41,867
12. Enea Bastianini, Kalex, 1:41,908
13. Xavi Vierge, Kalex, 1:41,925
14. Andrea Locatelli, Kalex, 1:42,011
15. Tetsuta Nagashima, Kalex, 1:42,021
16. Simone Corsi, Kalex, 1:42,128
17. Bo Bendsneyder, NTS, 1:42,191
18. Jake Dixon, KTM, 1:42,307
19. Joe Roberts, KTM, 1:42,310
20. Fabio Di Giannantonio, Speed up, 1:42,411
21. Dominique Aegerter, MV Agusta, 1:42,510
22. Nicolò Bulega, Kalex, 1:42,595
23. Augusto Fernandez, Kalex, 1:42,749
24. Lukas Tulovic, KTM, 1:42,815
25. Steven Odendaal, NTS, 1:42,894
26. Stefano Manzi, MV Agusta, 1:43,055
27. Marco Bezzecchi, KTM, 1:43,133
28. Philipp Öttl, KTM, 1:43,180
29. Somkiat Chantra, Kalex, 1:43,255
30. Khairul Idham Pawi, Kalex, 1:43,434
31. Xavier Cardelus, KTM, 1:43,585
32. Dimas Ekky Pratama, Kalex, 1:43,955

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