Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Luca Marini: «Kannte Valentino nicht als Rennfahrer»

Von Thomas Baujard
2016 bestreitet Luca Marini, der Halbbruder von MotoGP-Star Valentino Rossi, seine erste Saison in der Moto2-WM. Mit SPEEDWEEK.com sprach er über seiner bisherigen Leistungen und den Beginn seiner Karriere.

Nachdem er 2015 in der Moto2-Europameisterschaft, die im Rahmen der Spanischen Meisterschaft (CEV) stattfindet, den fünften Gesamtrang hinter Edgar Pons, Xavi Vierge, Alan Techer und Steven Odendaal belegt hatte, stieg Luca Marini 2016 in die Weltmeisterschaft auf. Seine erste Saison in der Moto2-WM absolviert der 19-jährige Italiener auf der Kalex des Forward-Teams an der Seite seines VR46-Academy-Kollegen Lorenzo Baldassarri.

Marini ließ bereits mit Platz 10 beim Saisonauftakt in Katar und dem sechsten Rang auf dem Sachsenring aufhorchen, doch er ging in den bisherigen 14 Rennen auch zehn Mal leer aus. «Für mich ist es eine gute Saison, denn ich konnte sehr gute Resultate erzielen und habe mich bei jedem Rennen verbessert. Daher bin ich happy. Auch das Gefühl für das Bike und die Zusammenarbeit mit den Jungs aus dem Team werden an jedem Rennwochenende besser. Es ist ein Jahr der Verbesserungen und des Lernens. Ich muss im Hinblick auf die nächste Saison so viel wie möglich lernen», weiß Marini.

Der Unterschied zwischen der Moto2-EM und der Weltmeisterschaft ist ziemlich groß, wie an den Leistungen von Jesko Raffin und Edgar Pons abzulesen ist. «Ja, es ist wahr, es ist ein sehr großer Schritt. In der Europameisterschaft waren es im letzten Jahr drei oder vier Fahrer, die in jedem Rennen schneller waren als der Rest. In der Weltmeisterschaft sind aber alle Fahrer schnell – vom Ersten bis zum Letzten. Das macht es sehr schwer. Zudem haben die Fahrer an der Spitze sehr viel Erfahrung – bedeutend mehr als ich. Das ist aber auch eine Chance, denn ich kann von ihnen lernen.»

Wie begann deine Karriere? «Ich fuhr, seit ich fünf Jahre alt war, einige Jahre Minibike in der Italienischen Meisterschaft, ich denke, es waren sechs Jahre. Bei den Minibikes erinnere ich mich noch, dass ich bei der Europameisterschaft auf Zarco traf. Er war in einer höheren Klasse und damals schneller als ich. Danach fuhr ich Mini-GP mit einer 50-ccm-Honda und dann wechselte ich in die 80-ccm-Klasse der Mini-GP. Dort habe ich 2011 den Titel gewonnen. Es folgte dann die Moto3-Klasse der Italienischen Meisterschaft, danach trat ich in der Spanischen Meisterschaft an.»

Luca Marinis Vater, der Psychologe Massimo Marini, der zweite Ehemann von Valentino Rossis Mutter Stefania, spielte für Lucas Karriere eine große Rolle. «Zu Beginn meiner Karriere war mein Vater sehr wichtig, denn er begleitete mich überall hin. Als ich mit vier Jahren zum ersten Mal auf einem Motorrad saß, waren meine Eltern aber beide dabei. Ich wollte unbedingt fahren, denn ich sah in der Nähe unseres Wohnortes eine Strecke, in Cattolica. Dort durften viele kleine Jungs wie ich mit Motorrädern fahren. Zu dieser Zeit kannte ich meinen Bruder noch nicht als ‹Valentino Rossi›, den Rennfahrer. Die Entscheidung kam also von mir.»

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