Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Hervé Poncharal: «Jonas Folger hat Crash verstanden»

Von Günther Wiesinger
Nach dem 280-km/h-Sturz im Warm-up von Silverstone war Jonas Folger in Misano verunsichert, trotzdem gelang ihm Platz 9. Teambesitzer Hervé Poncharal ist froh, dass die Ursache der Bremsprobleme gelöst ist.

Zur Erinnerung: In der «out lap» im Warm-up von Silverstone sprang Jonas Folger bei rund 280 km/h von seiner Tech3-Yamaha, weil er wegen neuer Bremsscheiben und anderer Umstände beim ersten heftigen Bremsmanöver keine Bremswirkung spürte.

Folger bekam dann von der Rennärztin Startverbot, er hätte sich um 15.30 Uhr zur Startzeit ohnedies nicht einsatzfähig gefühlt.

Der Schreck steckte ihm auch beim Misano-GP noch in den Knochen.

Der Franzose Hervé Poncharal ist erleichtert, dass die Ursache der mutmaßlichen Bremsprobleme von Folger vom Silverstone-Warm-up geklärt sind.

«Bremsenhersteller Brembo hat sich als fantastischer Partner erwiesen, in der Art und Weise, wie sie den Vorfall studiert und analysiert haben und in der Art, wie sie uns Antwort auf unsere brennenden Fragen geliefert haben. Das geschah alles in Zusammenarbeit mit Yamaha. Alle arbeiten unglaublich gut zusammen», stellte Poncharal fest. «Alles ist komplett transparent, es wurde alles offen auf den Tisch gelegt. Roberto Pellegrini, der Boss von Brembo, hat mit seiner Mannschaft tadellose Arbeit geleistet. Ich möchte mich bei allen Beteiligten bedanken, denn die Aufgabe war nicht einfach.»

?«Am Ende des Tages können wir feststellen, es gab kein menschliches Versagen. Wir haben Jonas Folger alle Daten gezeigt, wir haben uns angestrengt, um sein Vertrauen wiederherzustellen. Wir haben ihm alles erklärt, er hat es verstanden. Es gab also kein Versagen der Menschen, und es passierte kein Materialdefekt. Ich ziehe meinen Hut vor Brembo, Chapeau, sie waren großartig», sag der Tech3-Yamaha-Teambesitzer.

Poncharal will aber auch Jonas Folger keine Schuld zuweisen.
Trotzdem wurde dem MotoGP-Rookie dringend empfohlen, künftig den Bremshebel ca. 1,5 Zentimeter weiter vom Lenker weg montieren zu lassen, weil er dann einen weiteren Weg hat, wenn Luft im System ist oder sonst ein Problem auftaucht. Folger war mit neuen Bremsscheiben ins Warm-up geschickt worden, die vor dem ersten heftigen Bremsmanöver nicht genug auf Temperatur gebracht worden waren.

Poncharal will Folger auch nicht kritisieren, weil er bisher den Bremshebel so nahe am Lenker postiert hatte. «Jeder Fahrer hat seine eigenen Vorlieben. Jeder Fahrer hat seine besondere Art Motorrad zu fahren. Wir müssen uns als Team an die Fahrer anpassen», sagt Poncharal. «Immer.»

Und dann fügte der Franzose an: «Außerdem bist du hinterher immer schlauer als vorher.»

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