Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Grid Girl: Karriere-Startschuss für MotoGP-Reporterin

Von Vanessa Georgoulas
Die Formel-1-Verantwortlichen wollen künftig auf Grid Girls verzichten und verärgern damit viele Fans. Auch im MotoGP-Fahrerlager erntet diese Entscheidung Kopfschütteln – und zwar nicht nur bei den Männern.

Seit Bernie Ecclestone die grosse Formel-1-Bühne verlassen hat, ist viel geschehen: Die von Liberty Media eingesetzten Machthaber sorgen mit neuen Strukturen und einem neuen Logo dafür, dass nur noch wenig an die Zeit des früheren GP-Zirkusdirektors erinnert. Der Sport soll in die Moderne geführt werden, lautet der Grundtenor in der Teppichetage – und in dieser gibt es nach Ansicht der neuen Entscheidungsträger auch keinen Platz mehr für die allseits beliebten Grid Girls.

Die Schönheiten in der Startaufstellung würden ein antiquiertes Rollenbild vermitteln, deshalb sollen sie auch aus der Königsklasse verschwinden, so die Argumentation der neuen Formel-1-Führung. Der Marketingverantwortliche Sean Bratches erklärt: «Während uns bewusst ist, dass Grid Girls seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Formel 1 gewesen sind, so harmoniert diese Gewohnheit nicht mit unseren Markenwerten. Und sie steht auch in direktem Widerspruch zu modernen, sozialen Normen. Wir finden, Grid Girls sind der neuen Formel 1 und ihren Fans nicht angemessen und auch nicht bedeutungsvoll.»

Dafür haben viele Fans kein Verständnis, schliesslich haben umfangreiche Umfragen unter den Liebhabern des Sports viele Wünsche an die neue Formel-1-Führung offenbart. So fordern sie etwa einen besseren Motoren-Sound, günstigere Ticketpreise und die Wiedereinführung der Tankstopps. Die Abschaffung der Grid Girls gehörte indes nicht zu den Hauptanliegen der mehr als 200.000 Befragten.

Dass die Damen mit den Startnummern und Landesflaggen im Fahrerlager der Formel 1 nicht mehr willkommen sind, stösst aber nicht nur bei den Fans von Sebastian Vettel und Co. auf Unverständnis. Auch im MotoGP-Fahrerlager werden kritische Stimmen laut. So beschwerte sich etwa Amy Dargan auf Twitter: «Ich gehe auf die Barrikaden, wenn ich von einem solchen Verbot höre!»

Denn die Britin, die als Dorna-Reporterin im Motorrad-WM-Zirkus unterwegs ist, war selbst einst als Grid Girl präsent. «Das habe ich während meines Journalistik-Studiums getan, um es dahin zu schaffen, wo ich heute bin. Durch diesen Job erhielt ich die Chance, als Interviewerin zu arbeiten und in diesem Rahmen habe ich auch meinen heutigen Partner kennengelernt», erzählt die passionierte Surferin, die zunächst im Motocross-Paddock arbeitete, bevor sie für 2015 von MotoGP-Promoter Dorna verpflichtet worden war.

Die Erinnerung an ihr Grid-Girl-Dasein will Dargan nicht missen. «Für mich hat diese Phase auf sehr positive Art die Richtung für mein weiteres Leben bestimmt. Deshalb bereue ich das natürlich auch nicht. Damals war es schön für mich, in jenem Umfeld zu arbeiten, in dem ich schon immer tätig sein wollte», erklärt sie.

Die blonde Reporterin räumt aber auch ein: «Musste ich mich für diesen Job in der Vergangenheit schämen? Manchmal schon, weil Mädchen, die als Grid Girls arbeiten, generell als nicht schlau genug gelten, andere Rollen einzunehmen. Natürlich ist das eine Art Stigmatisierung, dennoch streben viele junge Mädchen nach solchen Jobs. Man muss sich also fragen, wo man mit der Stigmatisierung beginnt und wo man aufhört.»

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