Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Valentino Rossi: «Die Top-4 waren ausser Reichweite»

Von Günther Wiesinger
Rossi holt auf: Fight gegen Aleix Espargaró (41), dahinter Zarco, Pedrosa, Iannone und Miller

Rossi holt auf: Fight gegen Aleix Espargaró (41), dahinter Zarco, Pedrosa, Iannone und Miller

Movistar-Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi machte sich nach Platz 6 beim GP von Österreich keine Illusionen. «Mit einem besseren Startplatz hätte ich bestenfalls Petrucci noch besiegen können.»

Nach dem 14. Startplatz zeigte Valentino Rossi beim GP von Österreich auf dem Red Bull Ring wenig Zeichen von Verzagtheit, im Warm-up zeigte er sich bereits leicht verbessert. Und im Rennen drang er auf den sechsten Platz vor. «Mit einem besseren Startplatz hätte ich auch Petrucci noch erwischen können. Aber Cal und die Top-3 waren zu schnell für mich», lautete die Bilanz des 115-fachen GP-Siegers und neunfachen Weltmeisters.

Aber ein Rückstand von 14,1 Sekunden entspricht einem Zeitverlust von 0,5 Sekunden pro Rennrunde, im Training fehlten Viñales und Rossi sogar eine ganze Sekunde auf Marc Márquez (Honda). «Es ist sehr schwierig, wenn man seine Erwartungen anpassen und zurückschrauben muss. Denn als ich daheim weggefahren bin, habe ich mir vorgenommen, in Österreich um einen Podestplatz zu fighten – wie immer, wenn ich zu einem Grand Prix aufbreche. Aber wir haben an diesem Wochenende stark gelitten. Und du brauchst für einen sechsten Platz genau so viel Kampfgeist und Konzentration wie für einen achten Platz. Das macht mein Leben nicht gerade einfach. Ich muss leidensfähig sein…»

Und während sich Viñales nach Platz 12 in der üblichen depressiven Verfassung präsentierte, strahlte Rossi. «Insgesamt hat mir das Rennen sogar Spaß gemacht. Denn ich habe eine ganze Reihe von Überholmanövern gestartet und durchgeführt, ich selbst bin von keinem einzigen Gegner überholt worden. Leider waren die Top-5 zu schnell. Aber es ist das alte Lied: Auf manchen Strecken leiden wir mehr als auf anderen. Jetzt kommen wir nach Silverstone und Misano. Dort rechne ich mir bessere Chancen aus als hier. Spielberg gehört zu den schlimmsten Pisten für Yamaha. Bei den nächsten zwei Rennen traue ich mir zu, nahe ans Podest zu kommen. Aber die ersten Drei waren in diesem Jahr oft schneller als ich.»

«Wir haben hier im FP1 ein gebrochenes Ritzel gehabt, dann war die Piste zweimal nass im FP2 und im FP3, das hat uns natürlich nicht geholfen», ist sich Vale bewusst. «Wenn wir mehr trockene Trainingszeit gehabt hätten, wäre meine Pace im Rennen etwas schneller gewesen. Aber mehr als Platz 5 wäre trotzdem nicht machbar gewesen. Nur im FP1 war es wirklich trocken, das defekte Ritzel hat mich um den Aufstieg ins Q2 gebracht. Im Q2 hätte ich mir sonst vielleicht einen Platz in der dritten Reihe sichern können. Dann hätte ich gegen Petrucci fighten können, denn meine Pace war etwas besser als seine.»

Rossi erwartet sich keine rasche Heilung seiner YZR-M1-Yamaha. «Auch von den beiden Tests in Misano und Aragón erwarte ich mir keine Fortschritte.»

In der WM liegt er nur noch 12 Punkte vor Lorenzo und 13 vor Dovizioso. Der zweite WM-Rang steht auf wackligen Beinen.

Übrigens: Den Österreich-GP besuchten 206.746 Zuschauer. Der beste Besuch wurde bei der GP-Rückkehr in die Steiermark 2016 gezählt: 215.850 an drei Tagen. Im Vorjahr erschienen 201.589 Fans. Das Ziel des Promoters war, auch in diesem Jahr über die Marke von 200.000 Zuschauern zu kommen.

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