Formel 1: Fremdschämen in den USA

Kuriosum Bagnaia/Ducati (9.): Einmal okay & ein Flop

Von Thomas Kuttruf
zu 50 Prozent im Aufwind: Ducati-Werkspilot Pecco Bagnaia

zu 50 Prozent im Aufwind: Ducati-Werkspilot Pecco Bagnaia

Auch dank der Abwesenheit von Ducati-Hauptdarsteller Marc Marquez steht Vize Pecco Bagnaia in Australien wieder voll im Rampenlicht des MotoGP-Geschehens. Im Zeittraining hielt die Nummer 63 dem Druck stand.

Funktionieren die Ducati-Bikes mit der Nummer 63 – fragte sich Francesco Bagnaia vor den Freitagssitzungen auf der legendären Speed-Strecke von Phillip Island. Ducati hingegen fragte sich: Funktioniert Pecco Bagnaia? Nach dem FP1 und dem wichtigen Zeittraining wurden Antworten gefunden, die aber auf beiden Seiten nur zu 50 Prozent für Beruhigung sorgten.

Mit Rang 7 und überschaubaren 0,275 sec Rückstand auf die Bestzeit war der Ducati-Lenovo-Pilot vielversprechend durch das FP1 gekommen. Wichtiger noch – am Nachmittag gelang dem Italiener der entscheidende Einzug ins Q2. Der war zwischenzeitlich allerdings lange ungewiss, denn nach einem guten Auftakt war Bagnaia in der heißen Phase wieder im Mittelfeld versackt. Doch der WM-Dritte schaffte den Befreiungsschlag. Die 1:27,132 min bedeutet am Ende Platz 9 und bewies, dass Bagnaia auch mit der aktuellen GP25 Steigerungen zeigen kann.

Zum Vergleich: Selbst im Q2 kam Pecco Bagnaia an Ort und Stelle vor zwölf Monaten nicht über eine 1:28,4 hinaus. Und doch war auch der aktuelle Freitag auf Phillip wieder von einem großen Fragezeichen geprägt – denn zurecht kam die Nummer 63 nur mit einer der beiden Maschinen.

«Immerhin habe ich mich mit einem Bike gut gefühlt. Mit der anderen Maschine dagegen nicht. Noch ist das nicht zu erklären, denn beide Motorräder sollten identisch sein, wie schon auch bei den letzten Events. In Mandalika hatte ich mit beiden Bikes kein gutes Gefühl – jetzt nur mit einer GP25», so Bagnaia in Downunder.

Der Werksfahrer von Ducati Corse weiter: «Ich fühle mich aber nicht wie in Japan, als ich immer weiter pushen konnte. Ich denke, das war bereits das Limit, was die Rundenzeit angeht. Aber immerhin bin ich damit in der Lage, in den ersten Zehn zu fahren. Der Einzug ins Q2 war wichtig, aber ich weiß nicht, wie weit ich noch nach vorne kommen kann – aber ich vermute, dass ich nicht von vorne fahren kann. Vielleicht schaffe ich es beim Start, noch ein paar Positionen gutzumachen, aber wenn nicht, werde ich im Rennen wohl im Feld feststecken.»

Wenig begeistert zeigte sich der Doppelweltmeister auch von den Bedingungen. Bagnaia: «Die Strecke ist jetzt wirklich sehr uneben und schon heute war es sehr windig – und es soll noch mehr Wind kommen!»

Entsprechend verließ Pecco Bagnaia die Bühne nach dem Zeittraining mit einer zweigeteilten Prognose: «Mit dem Motorrad, das nicht richtig funktioniert, kann es nur schlecht werden – aber mit der anderen Maschine fahre ich wenigstens in die Top 10.»

Eine erschütternde Aussage von jenem Piloten, der 2023 und 2024 mehr Rennen als jeder andere MotoGP-Pilot gewinnen konnte. Spannend wird es damit auch im Kampf um WM-Rang 3. Denn Marco Bezzecchi, der Freitag das Maß der Dinge auf der Insel war, könnte die Nummer 63 mit nur 20 Punkten Rückstand noch in Australien überholen.

Ergebnisse MotoGP Phillip Island, Zeittraining (17. Oktober):

1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1:26,492 min
2. Raul Fernandez (E), Aprilia, +0,291 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,420
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,434
5. Alex Marquez (E), Ducati, +0,453
6. Alex Rins (E), Yamaha, +0,514
7. Luca Marini (I), Honda, +0,559
8. Pol Espargaro (E), KTM, +0,562
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,640
10. Pedro Acosta (E), KTM, +0,653
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,658
12. Brad Binder (ZA), KTM, +0,777
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,817
14. Joan Mir (E), Honda, +0,827
15. Johann Zarco (F), Honda, +0,884
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,204
17. Franco Morbidelli (I), Ducati, +1,414
18. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,428
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,486
20. Enea Bastianini (I), KTM, +1,623
21. Michele Pirro (I), Ducati, +2,548
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,620

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