MotoGP: Marquez fällt restliche Saison aus!

Albesiano vorsichtig: Sepang-Test nicht vergleichbar!

Von Thomas Kuttruf
Erfahren in Sachen Sepang: Honda-Entwicklungschef Romano Albesiano

Erfahren in Sachen Sepang: Honda-Entwicklungschef Romano Albesiano

Vor dem Großen Preis von Malaysia werden die Honda-Piloten immer wieder auch als Kandidaten für das nächste MotoGP-Spitzenresultat genannt. Doch Entwicklungschef Romano Albesiano warnt vor falschen Schlüssen.

Dass sich die forcierte Entwicklungsarbeit in der Honda Racing Corporation rund ums einstige Steckenpferd der MotoGP bezahlt macht, das ließ sich nicht erst beim Rennen 2025 in Thailand ablesen. Schon beim großen Wintertest der Königsklasse in Sepang waren die Honda-Piloten, allen voran Joan, nun in einer komplett anderen Zeitenliga als zuvor unterwegs. Während Ducati im Hundertstelbereich feilte, hobelten die Honda-Vertreter gleich eine Sekunde von den alten Referenzwerten ab.

Entsprechend hoch sind die Erwartungen an das Material mit dem Namen RC213V für die anstehende 20. Station der MotoGP auf der wichtigsten Teststrecke des Kalenders. Der erst vor knapp einem Jahr zu Honda gewechselte Romano Albesiano (vormals verantwortlich für die Aprilia RS-GP), berichtete im Vieraugengespräch mit SPEEDWEEK.com über die Feinheiten, die es zu beachten gilt.

Zunächst unterstrich der Italiener noch einmal den außergewöhnlichen Charakter des Sepang International Circuit: «Es gibt zumindest im MotoGP-Kalender keinen anderen Kurs, der ähnlich komplett ist. Er fragt all das ab, was ein MotoGP-Motorrad können muss. Es geht um alles – Traktion, Bremsen, Stabilität, Vibrationen, Beschleunigung und das in allen Geschwindigkeitsbereichen. Plus das Ganze bei Temperaturen, die auch das Material herausfordern.»

Albesiano weiter: «Was für die Motorräder gilt, greift auch bei den Fahrern. Sie müssen ebenfalls komplett sein und alle Anforderungen an den Piloten abdecken.»

Doch zum eigentlichen Punkt. Der hochrangigste MotoGP-Techniker des Honda-Projekts warnt: «Wir müssen vorsichtig sein bei der Betrachtung der bestehenden Daten. Zwar stimmt es, dass auch hier im vergangenen Februar Dinge zum Einsatz kamen, die neu waren, doch im Oktober reden wir von Neuteilen in sämtlichen Bereichen des Bikes. Es ist nicht mehr vergleichbar. Der Sepang-Test war ein guter Auftakt, wir haben dort eine grobe Auswahl getroffen, aber von dort an kamen viele Änderungen.»

Als positiven Aspekt bewertet der erfahrene Techniker die beständige Fahrerstruktur. Albesiano im Fahrerlager von Sepang: «Wenn es so viele Veränderungen auf der Seite der Technik gibt, spielt die Kontinuität mit den Fahrern eine Rolle. Dass wir hier schon von 2024 auf 2025 viel Stabilität hatten, das hat geholfen. Was ich aus meiner Erfahrung sagen kann – ich habe das schon mehr als einmal erlebt, dass man nach einem guten Sepang-Test dann zum Rennen hierhergekommen ist und die Rennergebnisse waren nicht die, die man sich erhofft hatte.»

Der Chefentwickler berichtete auch über die größten Spielfelder der Entwicklung in den letzten Monaten. «Der Bereich, in dem die Anstrengungen am meisten gestiegen sind und in dem wir sehr große Fortschritte gemacht haben, ist die Aerodynamik.» Albesiano offen: «Massiv ging es in diesem Bereich erst vor einem bis eineinhalb Jahren los. Und auch wenn wir hier noch Defizite haben, sind unsere Bemühungen in diesem Feld stark gestiegen. Ich bin davon überzeugt, die Aerodynamik wird auch in den kommenden Jahren ein bestimmendes Entwicklungsfeld bleiben – im Gesamten hat die Forschung in der MotoGP hier eigentlich erst begonnen.»

Romano Albesiano verabschiedete sich trotz Warnung optimistisch und mit einem Lächeln in das Sepang-Wochenende: «Ich sollte eigentlich nicht zu optimistisch für die Rennen sein, aber am Ende dürfte ich das dann wohl doch sein.»

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