MotoGP: Starkes Test-Debüt von Toprak

Binder: So war sein Test mit Topraks Ex-Crew-Chief

Von Stephan Moosbrugger
Brad Binder ist mit seinem MotoGP-Test in Valencia zufrieden – trotz der Verzögerung habe er mit seiner KTM-Crew alles abarbeiten können. Es war zudem die Premiere mit seinem neuen Crew-Chief Phil Marron.

KTM-Werksfahrer Brad Binder erlebte eine durchwachsene MotoGP-Saison 2025. Das gesamte Jahr stand er im Schatten seines starken Teamkollegen Pedro Acosta – sowohl in den Trainingssessions als auch in den Rennen. Der Südafrikaner schaffte keinen einzigen Podestplatz, sein bestes Resultat war ein vierter Platz im Grand Prix in Indonesien. In der Gesamtwertung landete Binder mit 155 Punkten auf Platz 11. Acosta erzielte fast doppelt so viele Punkte (307) und beendete seine zweite Saison in der Königsklasse auf dem vierten Rang.

Die Saison 2025 ist Geschichte. Am Dienstag erfolgte in Valencia der Startschuss für die Kampagne 2026. Binder nutzte den verkürzten Testtag effizient und spulte viele Runden ab. In der Zeitenliste landete er auf Rang 9 – mit 0,338 sec Rückstand auf Raul Fernandez (Trackhouse Aprilia).

Der MotoGP-Test war für Binder zudem die erste Gelegenheit, um mit seinem neuen Crew-Chief Phil Marron zu arbeiten. Marron war langjähriger Crew-Chief von Toprak Razgatlioglu in der Superbike-WM und löste bei Binders KTM-Truppe den Spanier Andres Madres ab. «Es war sehr gut. Ich habe es genossen, mit ihm zu arbeiten. Der Tag verlief reibungslos, auch wenn wir nur einen halben Tag zur Verfügung hatten. Wir haben es geschafft, alles durchzubekommen, was wir uns vorgenommen hatten – ich bin sehr glücklich über den Fortschritt, den wir heute erreicht haben», meinte Binder.

Welches Testprogramm hatte Binder zu absolvieren? «Wir haben eine andere Sitzeinheit ausprobiert, die komfortabler war. Sie ist schmaler, die Ergonomie hat sehr gut gepasst – man hat damit etwas mehr Bewegungsfreiheit», erklärte der 30-Jährige. «Zudem haben wir viele Aerodynamik-Teile getestet. Es sieht danach aus, dass ich damit auf dem Motorrad eine bessere Balance zwischen Vorder- und Hinterrad habe – ich mochte das Gefühl. Die Jungs müssen das Ganze jetzt mit den Daten abgleichen. Es war ein positiver Test.»

Hat Binder nach den Dingen, die er am Dienstag testete, explizit gefragt? «Ich hatte schon seit langer Zeit das Gefühl, dass wir nur mit einem Reifen fahren», grübelte er. «Diesbezüglich war es schön, dass ich beide Reifen gut spüren konnte. Wir hatten aber nicht die Zeit, um noch mehr damit zu spielen. Ich spüre aber, dass wir einen Schritt gemacht haben.»

Spürt Binder mit der neuen Aerodynamik auch Verbesserungen auf der Bremse? «Wenn man die Aerodynamik-Pakete miteinander vergleicht, dann ist eines dabei, mit dem ich viel härter Bremsen kann. Mit dem anderen kann ich auch besser bremsen, aber nicht so stark – dafür ist das Einlenkverhalten ein wenig besser. Ich denke, wenn man diese beiden miteinander kombiniert, dann wird das sehr cool», ist er sich sicher.

Erst nach 13 Uhr konnte mit dem Test richtig gestartet werden, weil die heftigen Regengüsse in der Nacht die Strecke in Mitleidenschaft gezogen hatten – es wurde intensiv gearbeitet, damit die Fahrer wenigstens am Nachmittag testen konnten. Haben Binder und KTM den Testplan, trotz der langen Verzögerung, dennoch halbwegs durchgebracht? «Irgendwie haben wir es geschafft, uns durchzuarbeiten, was mich überraschte. Es war sehr schön, dass wir nirgends hängen geblieben sind und alles erledigen konnten», meinte der KTM-Pilot abschließend.

Ergebnisse MotoGP Valencia-Test (18. November):

1. Raul Fernandez (E), Aprilia, 1:29,373 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,027 sec
3. Alex Marquez (E), Ducati, +0,084
4. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,177
5. Pedro Acosta (E), KTM, +0,208
6. Maverick Vinales (E), KTM, +0,247
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,268
8. Nicolo Bulega (I), Ducati, +0,288
9. Brad Binder (ZA), KTM, +0,338
10. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,358
11. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,461
12. Joan Mir (E), Honda, +0,499
13. Johann Zarco (F), Honda, +0,521
14. Luca Marini (I), Honda, +0,543
15. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,554
16. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,621
17. Enea Bastianini (I), KTM, +0,918
18. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, +1,294
19. Alex Rins (E), Yamaha, +1,347
20. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,491
21. Diogo Moreira (BR), Honda, +1,824
22. Celestino Vietti (I), Ducati, +3,138

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