Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Ich brauchte keinen siebten Motor

Kolumne von Stefan Bradl
Sepang: Stefan Bradl im freien Training

Sepang: Stefan Bradl im freien Training

In Japan lief nicht alles nach Wunsch. Mit Sepang kommt nun aber eine Strecke, auf der ich 2011 in der Moto2-WM nur knapp geschlagen wurde.

Nach Platz 4 am Freitag und Platz 5 im Warm-up habe ich mir in Japan für Sonntag ein bisschen mehr vorgestellt als Platz 6. Aber erstmals seit Estoril habe ich wieder mit ‹arm pump› zu kämpfen gehabt. Das ist ein Rennfahrerleiden, das durch die ständige Überbeanspruchung des rechten Unterarms beim Bremsen und Gasgeben entsteht.

Dieses Problem ist unerwartet aufgetaucht, und ich habe dafür nur zwei Erklärungen. Erstens musste ich nach dem Sturz im Qualifying ein neues Leder und neue Handschuhe anziehen. Ich habe aber seit dem Portugal-GP mein Training für den Oberkörper und die Arme verstärkt, deshalb habe ich da sichtlich an Muskelmasse zugelegt. Offenbar muss ich mir von Dainese Schultern und Unterarme neu vermessen und neues Material anfertigen lassen.

Zweitens ist Motegi für die Unterarme mit den zehn harten Anbremsmanövern pro Runde sicher die anspruchsvollste Piste des Jahres. Vielleicht war es auch eine Auswirkung von dem Stress, den ich nach dem Sturz hatte…

Nach zehn Runden hat mir jedenfalls im Rennen das Gefühl fürs Bremsen und Gasgeben komplett gefehlt. Ich bin enttäuscht, denn nach fünf, sechs Runden habe ich mich sehr wohlgefühlt. Ich habe Dovizioso überholt und Zeit auf Stoner und Bautista wettgemacht. Aber nachher habe ich extrem gelitten. Ich habe keine Chance mehr gehabt. Das war ein bisserl deprimierend.

Der Motegi-GP ist nun abgehakt. Am Montag habe ich dort noch einen 2013-Prototyp getestet, ich konnte 58 Runden drehen und bin 0,1 sec schneller gefahren als am Sonntag im Rennen. Mit Sepang und Phillip Island kommen jetzt zwei flüssige und schnelle Pisten, auf denen ich 2011 in der Moto2-WM nur knapp geschlagen wurde.

Motegi war kein gutes Pflaster für uns. Wir sind am Freitag im zweiten Training (Platz 4) gut zurecht gekommen, aber die Gegner haben sich dann stärker verbessert als wir.

Der Sturz im Quali war ärgerlich. Positiv war nur, dass ich nachher in meiner ersten fliegenden Runde gleich wieder schneller war als vorher. Aber ich war dann in den Sektoren nicht konstant genug. Zum Glück hat der Motor beim Crash keinen Dreck angesaugt. Sonst bräuchte ich einen siebten Motor und müsste einmal aus der Boxengasse losfahren.

Stefan Bradl (22) fährt seine erste Saison in der MotoGP-WM. Der Zahlinger tritt für LCR Honda an und ist Moto2-Weltmeister 2011.

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