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Alvaró Bautista und Aprilia: Ein schwerer Weg

Von Manuel Pecino
Als Aprilia beschloss, ein Jahr früher in die MotoGP-Klasse zurückzukehren, wussten sie, dass sie sich selbst den Wölfen zu Fraß vorwerfen.

Alvaró Bautista absolvierte in Aragón seinen 100. Rennen in der Königsklasse, in den kleineren Klasse fuhr er weitere 115 Rennen. Mit 30 Jahren ist Bautista eine der Veteranen der Weltmeisterschaft.

Er trat bereits als Suzuki-Werkspilot, auf Honda an. Seit dieser Saison ist er für Aprilia eine Art Testfahrer bei den ambitionierten Versuch einer erfolgreichen Rückkehr in die Königsklasse.

So wurde 2015 zu einer Saison, in der Alvaro eher Teilnehmer als Racer war. «Das ist wahr, denn dieses Jahr war ziemlich ungewöhnlich. Es war kein Jahr, in dem ich mich zu hundert Prozent als ein Fahrer fühle, der um die Positionen kämpft, um die er kämpfen sollte.»

Von Aprilia wurde Bautista angeheuert, um die Entwicklung des MotoGP-Projekts zu leiten. Dabei musste sich der Spanier für die Rennen mental austricksen, denn die Saison 2015 sollte grundsätzlich nur dazu dienen, die zukünftige Richtung des Herstellers aus Noale in der MotoGP-Klasse festzulegen.

«Die Arbeit mit dem derzeitigen Bike startete auf einer sehr schwierigen Basis. Es war wirklich ein Labor-Bike, das zur Entwicklung einer neuen Maschine diente. Es ist nicht wie: ‹Okay, das ist das Bike, das wir für das nächste Jahr verbessern müssen.› Wir fuhren ein Test-Bike. Wir testeten Komponenten und prüften, ob sie funktionieren. Anhand dieser gesammelten Daten wird das neue Bike konstruiert. Diese Herangehensweise bedeutete auch, dass sich die eingesetzte Maschine bis zum Ende nicht bedeutend verbesserte.»

Ein Jahr ohne Wettkampf

Es ist ohne Zweifel eine seltsame Situation. Sie ist Suzukis Rückkehr ziemlich unähnlich. Die Japaner testeten über zwei Jahre und tausende Kilometer hinweg ihr Material. Bei Aprilia sieht es aus, als hätten sie diesen Schritt übersprungen. «Nein, sie haben keinen Schritt übersprungen. Sie haben das gemacht, was sie angekündigt hatten. Man könnte vielleicht sagen, dass dieses Jahr wie bei Suzuki außerhalb des Rennsports hätte absolviert werden sollen. Was brauche ich, um in der MotoGP-Klasse anzutreten? Einen leichten Motor. Was brauche ich noch? Die eine Sache auf diese Weise, die andere auf jene Art… Man baut die Maschine und kommt dann mit einer Grundlage in die Meisterschaft, die weiterentwickelt wird. Doch Aprilia wollte es so nicht machen. Sie kamen mit einem Motorrad und wir machten die Entwicklungsarbeit während der Rennwochenenden. Wir suchen nach einem Weg zu einem ‹guten› Bike. Die derzeitige Maschine ist ein Test-Bike.»

Eine Test-Maschine ist nicht dafür gedacht, in einen Wettbewerb zu treten. «Wie ich sagte, das Ziel ist es, durch all diese Daten auf ein konkurrenzfähiges Level zu kommen. Die Basis eines Bikes ist der Motor, der bisher ein Straßenmotor ist. Zudem ist er sehr schwer. Er ist nicht wie ein Honda-Motor, der kleiner ist und bei dem man mit der Motorsposition spielen kann, um den Schwerpunkt zu verlagern. Das ist nicht der Fall.»

Die Tatsache, dass sie den Abkömmling eines Production-Bikes einsetzten, bedeutet, dass dieser massige Motor sich kaum im Chassis bewegen ließ, um mit Gewichtsverteilung und Geometrie zu experimetieren. «Ja, in dieser Hinsicht sind wir komplett eingeschränkt. Wenn wir mit der neuen Basis beginnen, dann ist der neue Motor viel kleiner und leichter und zudem viel kraftvoller. Wenn die Basis steht, können wir mit den Komponenten arbeiten, die wir in diesem Jahr getestet haben.» Noch immer liegt unglaublich viel Arbeit vor den Ingenieuren in Noale. Beim Sepang-Test im Februar soll die neue Aprilia debütieren.

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