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Jorge Lorenzo (2.): «Haben Vorsprung eingebüsst»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo hatte im FP3 in Katar gegen die Werks-Ducati von Iannone keine Chance. Er büsste auf der Zielgeraden unfassbare 14,7 km/h auf die rote Göttin aus Borgo Panigale ein.

«Wir haben heute einige Schwierigkeiten gehabt. Erst ganz am Schluss im FP3 hat es besser geklappt», stellte Weltmeister Jorge Lorenzo nach Platz 2 im FP3 fest, in dem er 0,137 sec auf Iannone einbüsste und Platz 2 errang. «Ich habe meine beste Zeit im FP3 mit jenen Reifen gefahren, die ich für die Rennreifen halte. Und das war am Schluss, als es zehn Minuten lang windstill war. Das Setting war okay, deshalb konnte ich 1:54,7 min fahren, also eine Zehntelsekunde schneller als beim Test. Das Problem ist, dass sich fast alle Fahrer verbessert haben, insgesamt fünf sind unter 1:55 min gefahren, damit habe ich nicht gerechnet. Wir haben etwas von dem Vorsprung eingebüsst, den wir am Donnerstag und beim Test hier gehabt haben. Aber wenn es uns gelingt, das Bike noch ein bisschen besser zu machen, können wir happy sein. Ich hätte gern ein Motorrad, mit dem es mir leichter fällt, eine höhere Pace zu fahren.»

Lorenzo büsste mit der Werks-Yamaha im FP3 nicht weniger als 14,7 km/h im Top-Speed auf die Ducati von Iannone ein, der mit 350,3 km/h über die ca. 1 km lange Zielgerade knatterte. Rossi hingegen war 3,8 km/h schneller als Lorenzo, vielleicht, weil er keine Flügel verwendet.

«Natürlich ist dieser Speed-Unterschied nicht gerade nützlich für uns, wir verlieren einige Meter auf die Ducati», räumte Lorenzo ein. «Wir büssen auf der Zielgeraden zwei oder drei Zehntel ein. Zum Glück existiert hier nur eine lange Gerade, das hilft uns ein bisschen. Aber leider ist diese eine Gerade rund 1 Kilometer lang. Dieser Speed-Unterschied ist gewaltig. Aber ich glaube, es ist wichtiger, dass wir in den Kurven ein konkurrenzfähiges Motorrad haben.»

«Der Freitag war mühselig. Es ist mir nicht leicht gefallen, in den Kurven einen Vorsprung rauszufahren. Wir müssen uns bemüen, das Motorrad am Samstag zu verbessern», ergänzte Lorenzo.
Die Repsol-Honda kamen am Donnerstag über die Ränge 7 und 8 nicht hinaus, im FP3 fuhren Márquez und Pedrosa die Plätze 3 und 6 heraus. Überrascht?

Lorenzo: «Ja, ich habe gesehen, dass Marc sehr aggressiv gefahren ist. Er hat eine Menge riskiert. Aber er ist vorne dabei. Er war schneller als beim Test und hat eine gute Rundenzeit vorgelegt. Er hat mich einmal verfolgt, aber das hat mich nicht beschäftigt, denn ich hatte kein ideales Setting und sehr alte Reifen drauf und war relativ langsam unterwegs... Deshalb hat es mich nicht gekümmert, ob mich jemand verfolgt hat.»

Wie hat sich Jorge Lorenzo so gut auf die Michelin-Reifen angepasst, besonders auf die problematischen Vorderreifen der Franzosen? «Ich denke, je sanfter du mit diesen Reifen als Fahrer umgehst, desto besser. Anderseits: Márquez und Maverick sind sehr aggressive Fahrer, trotzdem sind sie mit den Michelin schnell. Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, um mit diesen Reifen ans Ziel zu kommen. Mit meinem Fahrstil mache ich normal den Unterschied zu den anderen Piloten aus. Aber heute ist das nicht gelungen. Ich hoffe, am Samstag oder bei den nächsten Rennen kann ich wieder diesen Unterschied zurückerobern. Wenn ich mich so anstrenge wie 2015 mit den Bridgestone, dann sieht meine Fahrweise auch mit den Michelin-Reifen gut aus. Ich musste meine Fahrweise umstellen, das haben alle Fahre getan. Man muss mit den Michelin anders fahren. Man muss etwas früher bremsen, man muss vorne mit weniger Bremskraft fahren, du musst das Gas anders aufdrehen, das hat aber auch mit der neuen Elektronik zu tun.»

Lorenzo wundert sich etwas über die Reifen. «In Theorie sollten wir in der Lage sein, hier das Rennen mit dem weicheren Vorderreifen zu fahren. Vielleicht klappt das anderswo, aber hier geht das nicht. Wir haben hier zu viel Graining auf der rechten Seite. Das hilft uns nicht, weil ich mich mit diesem Reifen am besten gefühlt habe. Aber im FP3 bin ich auch mit der härteren Option gut zurechtgekommen. Jetzt müssen wir uns beim Rennreifen für hinten noch festlegen. Vorne haben wir uns schon entschieden, jetzt müssen wir für hinten noch eine bessere Lösung finden. Im FP1 dachten wir noch, die Medium-Mischung könnte hinten im Rennen brauchbar sein. Aber heute haben wir gesehen, dass dieser Reifen insgesamt nicht gut zu unserem Bike passt auf dieser Piste.»

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