Da waren’s nur noch 12
KTM 2009: 2 Fahrer, 6 Motorräder, 12 Personen
Das einst so stolze KTM-MotoGP-Team ist auf ein kleines Häufchen zusammengeschrumpft. Die 250er stehen im Museum, die 125er Kundenteams sind Geschichte. «Das sind die Zeichen der Zeit», zuckt Harald Bartol (61) die Schultern. «2008 bestand unsere Truppe aus 44 Leuten, inklusive 9-köpfiger Entwicklungsabteilung in Mattighofen. Jetzt sind wir noch genau 12 Personen auf der Lohnliste, inklusive Fahrer.»
Bartol räumt ein, dass nicht alle Leute intern versetzt werden konnten, sondern dass es auch Entlassungen gegeben habe. «Das war leider nicht zu vermeiden. Konrad Haefele und ein Mechaniker wanderten ins neue IDM-Superbike-Team ab.»
Bartol steht ein im Vergleich zu früher kleines Rumpf-Budget zur Verfügung. «Damit sind uns natürlich in vieler Hinsicht die Hände gebunden», sagte der Österreicher in Valencia bei den Testfahrten der 125 er und 250er Klasse. «Wir können noch bisschen mit Motormappings, Zylindern, Auspuffen und Zündungen rumspielen, beim Rest müssen wir mit dem Bestehenden leben. An Rahmen, Getriebe und Gehäuse gibt es sicher keine Änderungen mehr. Wir haben noch genau 6 Motorräder, je zwei für Marc Marquez und Cameron Beaubier, die restlichen zwei stehen im Werk.»
Trotzdem will Bartol vor den nächsten offiziellen Tests im März einen weiteren Fahrtermin einscheiben. «Wo und wann genau, weiss ich noch nicht», sagt der Österreicher. «aber wir müssen jetzt aus dem bestehenden Material das Optimum herausholen. Die Erwartungen halten sich zwar in Grenzen, aber von Marquez, der 2008 in Donington aufs Podest fuhr, erhoffe ich mir schon ein paar saftige Überraschungen. Beaubier soll ohne Druck lernen und sich an die andern herantasten.»
Marquez war nach den Testfahrten in Valencia und Jerez zufrieden. «Das Paket ist gut. Das Chassis ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben, beim Motor erwarte ich schon ein paar interessante neue Sachen. Verändert hat sich über den Winter vor allem mein Körper; ich bin 5 cm gewachsen und habe einige Kilogramm zugelegt. Mein Ziel ist der WM-Titel: Vielleicht schaffe ich das nicht gerade im nächsten Jahr, aber ich werde versuchen, immer in der Spitzengruppe mit dabei zu sein.»