Exklusiv: BMW-Boss Schramm über MotoGP, MotoE & Dakar
Seit einem Jahr ist Dr. Markus Schramm Geschäftsführer von BMW Motorrad. SPEEDWEEK.com erzählte der Kölner, weshalb er sich für die Superbike-WM und gegen andere Meisterschaften entschieden hat.
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"Als ich am 2. Mai 2018 zu BMW Motorrad kam, war für mich klar, dass wir das machen", sagt Dr. Markus Schramm zum Werksengagement in der Superbike-WM. "Racing ist in der DNA von BMW seit 100 Jahren. Wir haben eine Motorsporthistorie – mal auf, mal ab. Trotzdem ist die Basis da. Mit der RR haben wir 2009 einen Pfad aufgemacht, der dazu sehr gut passt. Mit der neuen RR, der Einführung der M-Marke und dem Wiedereinstieg als Werksteam haben wir ein gutes Paket."
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Vor dieser Saison engagierte sich BMW in der Superbike-WM fünf Jahre lang nur noch auf Sparflamme, für 2019 wurde mit dem britischen Team Shaun Muir Racing, Ex-Weltmeister Tom Sykes und Europameister Markus Reiterberger ein starkes Paket geschnürt. Obwohl die neue S1000RR aktuell noch untermotorisiert ist, preschten bereits beide Piloten in die erste Startreihe und in den Rennen in die Top-6. SPEEDWEEK.com traf sich mit dem BMW-Chef zum exklusiven Interview. Herr Schramm, ist die MotoGP-WM ein Thema für BMW?
Nein, gar nicht. Von dieser Entscheidung bin ich auch fest überzeugt. Auch wenn es für unsere Hardcore-Motorsport-Fans ab und zu mal eine Trockenperiode gab, unser Kundensportprogramm ist Klasse und hoch anerkannt. Die Nähe zum Serienbike ist für uns das Interessante. Flapsig formuliert passt mir so eine Zirkusveranstaltung nicht. Die Superbike-WM ist ehrlicher Motorsport, ohne dass ich die MotoGP-WM abwerten will. Wenn dort jemand einsteigt, ist das völlig in Ordnung, der macht das mit einem anderen Hintergrund. Ich glaube, dass die Superbike-WM zu unserer Marke deutlich besser passt. Wir haben den Kunden im Fokus und sagen "make life a ride". Und das ist nicht "make life a ride" für den Rennprofi, sondern für die Fans. Und die können sich deutlich stärker mit SBK identifizieren, weil die Basis das Serienbike ist.
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Das ist aus meiner Sicht zu früh, ich möchte das aber nicht ausschließen – wir werden mehr Fokus auf die E-Mobilität legen. Das muss man aber Schritt für Schritt machen. Wir fokussieren uns auf die Superbike-WM, wollen das vernünftig aufsetzen und nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Deshalb ist das momentan kein Thema.
Könnte die Dakar wieder ein Thema werden? Ihr seid mit euren Reiseenduros im Markt ja sehr erfolgreich. Das ist für mich ähnlich wie mit der MotoGP-WM. Bei der Dakar bin ich nicht in dem normalen Terrain unterwegs, in dem sich unsere Kunden bewegen. Wir haben mit der GS-Trophy ein Format für uns gefunden, das deutlich breiter ist – und permanent. Da sind die Breitenwirkung und die Spannung drum herum sowie der Familiengedanke ein anderer, als würden wir in der Dakar mitfahren. Die Dakar ist für uns auch kein Thema.
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