Kranenburg/Kölsch: TT 2026 mit neuem Seitenwagen

Auch 2026 bleibt das erfolgreiche Team zusammen
Wie viele seiner Rennfahrerkollegen hatte auch Wiggert Kranenburg den Traum zumindest einmal an den Rennen zur Tourist Trophy auf der Isle of Man teilzunehmen. Da traf es sich perfekt, dass auch sein Schwiegervater Eckart Rösinger, der selbst auf eine lange Karriere als Seitenwagen-Fahrer und -Beifahrer zurückblicken kann, 2007 an der ikonischen Veranstaltung teilgenommen hatte und sich bereit erklärte, mit all seiner Erfahrung an der Umsetzung der Pläne mitzuarbeiten.
Im Vorjahr war es endlich soweit, das TT-Projekt wurde nach zweijähriger gewissenhafter Vorarbeit in die Tat umgesetzt. Als fahrbaren Untersatz hatte Rösinger eine LCR Honda besorgt und für den Einsatz adaptiert. Mit seinem Landsmann Jermaine van Middegaal absolvierte Kranenburg die ersten Runden auf dem berühmt berüchtigten Snaefell Mountain Course. Trotz fehlender Streckenkenntnis gelang das Team «Flying Dutchmen» mit den Rängen 17 und 15 zwei herzeigbare Zielankünfte.
Für den zweiten Auftritt bei der Tourist Trophy wurde der erfahrene deutsche Beifahrer Kevin Kölsch ins Boot geholt. Mit ihm gelang ein weiterer Schritt vorwärts. Die Rundenzeiten wurden verbessert und die Durchschnittsgeschwindigkeit erheblich gesteigert. Zwei 14. Plätze waren das erfreuliche Ergebnis. Im zweiten Rennen verfehlten die beiden die 21-Minuten-Schallmauer lediglich um 3,691 Sekunden. Weil es über Gebühr gut lief, wurde noch auf der Isle of Man beschlossen, das auf zwei Jahre bemessene Projekt auch 2026 fortzuführen.
Weil zu diesem Zeitpunkt das Gespann bereits verkauft war, musste für kommende Einsätze ein Ersatz her. «Bei den Christie-Brüdern wurde der Bau eines neuen Fahrwerks in Auftrag gegeben und bei YART habe ich zwei Yamaha-Motore organisiert», klärte Rösinger gegenüber SPEEDWEEK.com auf. «Wenn spätestens Anfang Oktober das Fahrwerk bei uns eingelangt ist, beginnt Uwe Schuster, der stark ins Projekt eingebunden ist, mit dem Einbau des Motors, der Elektronik usw.»
«Ende Jänner sollte alles soweit fertig sein, damit ich mit meinem Teil der Arbeiten beginnen kann. Wenn nichts dazwischenkommt sollte das Rollout bei den Testfahrten in Val de Vienne erfolgen. Da werden wir auch sehen, was noch verbessert bzw. adaptiert werden muss», skizziert Rösinger einen groben Zeitplan.
«Ein Ziel zu definieren ist bei einer Veranstaltung wie der Tourist Trophy, wo so viel passieren kann, äußerst schwierig», ist sich Kölsch, der seit diesem Jahr bei der TT der schnellste Deutsche auf drei Rädern ist, bewusst. «Wenn wir uns gegenüber diesem Jahr weiter steigern können und am Ende eine Runde mit einem Schnitt von 110 Meilen pro Stunde schaffen, wäre das natürlich ein Traum. Eine Platzierung ergibt sich dann von selbst. Mit dem neuen Seitenwagen sollten wir zumindest eine gute Ausgangsposition haben, unsere Absicht in die Tat umzusetzen.»