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Neel Jani: «Ich kann drei bis vier Stunden schlafen»

Von Oliver Müller
Neel Jani (Mitte) fährt seine vorerst letzten 24h von Le Mans

Neel Jani (Mitte) fährt seine vorerst letzten 24h von Le Mans

Im Interview mit SPEEDWEEK.com blickt LMP1-Pilot Neel Jani auf die 24 Stunden von Le Mans. Im privaten Rebellion R13 tritt der Schweizer gegen die übermächtige Konkurrenz von Toyota an. Das erwartet er vom Rennen.

Heute ist es endlich soweit. Um 15:00 Uhr wird die 87. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans gestartet. 2019 wird es aller Voraussicht nach an der Spitze des Feldes eine erneute Dominanz der beiden Toyota geben, die als einzige Fahrzeuge mit Hybrid-Power unterwegs sind. Bei einem normalen Rennverlauf dürften die privaten LMP1 kaum Chancen auf den Rennsieg haben. Das sieht auch der Schweizer Neel Jani so, der in einem Rebellion R13 zusammen mit André Lotterer und Bruno Senna fährt. Für Jani wird sein elfter Auftritt in Le Mans der vorerst letzte sein, da er sich nach dem Rennen zunächst einmal voll auf die Formel E mit Porsche fokussiert.

Herr Jani, durch die Dominanz von Toyota wird es mit einem Sieg der LMP1-Privatwagen schwer. Mit welchem Ziel gehen Sie ins anstehende 24h-Rennen?

«Durch mein Engagement mit Porsche in der Formel E, wird es 2019 auf absehbare Zeit mein letztes Le Mans sein. Da wäre es schon sehr schön, wenn ich noch einmal auf dem Podium stehen könnte. Ein dritter Platz wäre für uns wie ein Sieg. Wenn es mehr geben sollte, dann waren schlichtweg zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Das wäre natürlich noch schöner.»

Sie schauen also eher auf die private Konkurrenz von SMP Racing, als auf die Werkswagen von Toyota?

«Absolut, da müssen wir uns nichts vormachen. Bei den privaten LMP1 ist es einfach auch so, dass jeder sein eigener größter Feind ist. Ob in meinen Rebellion, den ich mir mit André Lotterer und Bruno Senna teile, bei unseren Teamkollegen Nathanaël Berthon, Gustavo Menezes und Thomas Laurent bzw. auch bei SMP Racing: Jeder muss zunächst einmal selbst schauen, dass er das Auto durch das Rennen bekommt. Da kann man nicht immer volle Pulle gehen.»

Hatten Sie für das Rennen in Le Mans eine besondere Vorbereitung gemacht?

«Früher bin ich tatsächlich auch mal nachts im Simulator gefahren. Dieses Jahr wird aber bereits mein elfter Start in Le Mans. Da weiß ich ganz genau, was mich erwartet und auf was ich achten muss. Ich habe diesbezüglich mittlerweile eine Routine. Für mich ist es besonders wichtig, ausgeschlafen ins Rennen zu gehen.»

Wie verbringen Sie die tatsächlich Rennnacht von Samstag auf Sonntag, wenn Sie das Cockpit nach ihren Stints verlassen haben?

«Ich gehöre nicht zu den Piloten, die mit Funk oder Radio im Paddock herum laufen. Mir bringt es nichts, einhundert Prozent zuzuhören, was gerade auf der Strecke passiert. Daran kann ich ja sowieso nichts ändern. Wenn ich aus dem Auto steige, gehe ich zumeist etwas Essen oder zur Massage. Ich kann auch sehr gut drei bis vier Stunden schlafen. Schon als Kind haben mich meine Eltern dafür trainiert. Bevor ich jedoch wieder auf die Strecke raus gehe, bringe ich mich auf den aktuellen Stand. Alle wichtigen Dinge hole ich mir erst kurz vor dem Stint ab.»

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