DTM-Dominator Jamie Green: «Das ist schon pervers»
Jamie Green hat im vergangenen Jahr gut zugehört. Marco Wittmann hatte da die DTM nahezu nach Belieben dominiert und war nicht nur der Konkurrenz oft einen Schritt voraus.
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Auch in den eigenen BMW-Reihen rätselten die Markenkollegen, warum der Fürther den M4 so gut verstand und regelmäßig besser abschnitt als die anderen, die im Grunde das gleiche Paket zur Verfügung hatten. Und auch wenn es ab Saisonmitte nur noch eine Frage der Zeit war, wann der Titelgewinn feststand, schaute Wittmann selbst immer nur "von Rennen zu Rennen".
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2015 kristallisiert sich Ähnliches heraus. Jamie Green hat drei von vier Saisonrennen gewonnen. Auch wenn es in diesem Jahr 18 statt zehn Läufe gibt, ist es vor allem die Dominanz, die Leichtigkeit, mit der der Brite auf dem Lausitzring zu seinen Siegen fuhr, für die Konkurrenten beängstigend. Green fährt so, als hätte er in den vergangenen Jahren nichts anderes gemacht, als um den Titel zu fahren. Doch nach seinem Wechsel von Mercedes zu Audi vor der Saison 2013 lief es lange nicht wie gewünscht. Er musste sich erst eingewöhnen. Er setzte zwar hin und wieder mal ein Highlight und fuhr dreimal aufs Podest. Doch auf seinen ersten Sieg für die Ingolstädter musste er bis zum Saisonauftakt in Hockenheim 2015 warten. Das war offenbar so etwas wie ein Startschuss für den 32-Jährigen, der seinen zweiten Frühling erlebt.
Wie erklärt man so etwas? "Das Auto passt gut zu meinem Fahrstil", sagte Green. Heißt: Er setzt sich ins Auto, fühlt sich wohl und bewegt den Boliden sofort am Limit. Wie fast alle anderen Audi-Fahrer auch. Doch Green holt noch mehr raus. Im zweiten Qualifying war er beispielsweise mehr als eine halbe Sekunde schneller als der Zweitplatzierte, in der DTM eine Welt. Und das erste Rennen hatte er gewonnen, obwohl bei ihm die Überholhilfe DRS ausgefallen war. Eine durchweg beeindruckende Leistung, die seinen Chef allerdings nicht überrascht.
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"Das kommt nicht von irgendwoher. Er war letztes Jahr schon der beste Audi-Qualifyier. Er hat die Ergebnisse nur nicht so einfahren können. Teilweise auch durch Pech. Da hat er einiges verloren. Dieses Jahr ist er stark im Qualifying und im Rennen. Und er hat auch bislang kein Pech", sagte Audis DTM-Leiter Dieter Gass SPEEDWEEK.com. "Ich würde jetzt aber nicht sagen, dass er einen deutlichen Schritt vor den anderen ist."
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Beeindruckt war auch Markenkollege Timo Scheider: "Das ist schon pervers. Ich kenne das aus den Jahren, als es bei mir gut lief. Wo du dich auch rückwärts ins Auto setzen konntest und trotzdem performt hast, weil du dich einfach so sauwohl gefühlt hast. Auch wenn das Setup mal nicht perfekt war. Aber die Vorstellung momentan ist schon Wahnsinn."
Mit 75 Punkten führt Green das Klassement nun an. Und ist natürlich derzeit der Titelfavorit Nummer eins, vor allem weil Audi die Tourenwagenserie so dominiert. Und nun stehen ja auch zwei Rennen auf dem Norisring an. Dort gewann Green bereits viermal. Allerdings wird sein Bolide aufgrund der Performance-Gewichte nochmal schwerer. Auch deshalb sagt Green: "Es ist noch zu früh, vom Titelgewinn zu sprechen. Ich schaue nur von Rennen zu Rennen." Kennen wir irgendwo her. Und wir wissen auch, wie es 2014 ausging.
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