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Ross Brawn: McLaren? FIA? Fischer-Weltmeister?
Der frühere Mercedes-Technikchef Ross Brawn (59) überlegt, wo ihn seine Zukunft hinführen soll. Das schliesst eine aufregende Variante ein – eine Rolle beim Autoverband FIA.
Formel 1
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Ross Brawn befindet sich in jenem Zustand, den die Engländer so hübsch als "gardening leave" bezeichnen, er ist zuhause und darf eine Weile nicht für einen anderen Rennstall arbeiten. Ob sich der Rosenzüchter dabei wirklich um den Garten kümmert, wissen wir nicht. Ab und an tauchen Bilder auf, die ihn beim Fischen zeigen, einer weiteren Leidenschaft von Brawn, der mit einer Eule nicht nur eine gewisse Ähnlichkeit teilt, sondern auch überdurchschnittliche Intelligenz.
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Ross Brawn war der Baumeister hinter den ersten beiden WM-Titeln von Michael Schumacher 1994 und 1995 bei Benetton, er wurde zu einem Stützpfeiler der unglaublichen Siegesserie von Schumi bei Ferrari (fünf WM-Titel 2000 bis 2004), er führte (erfolglos) das Honda-Werksteam, er übernahm diesen Rennstall, als Honda aufhörte und machte daraus in Form von BrawnGP Jenson Button 2009 zum Weltmeister, vorwiegend dank des genialen Techniktricks namens Doppeldiffusor. Dann holte ihn Mercedes, aber der ganz grosse Wurf kam nicht. Worauf Aufsichtsrat Niki Lauda die Weichen nicht nur zu Lewis Hamilton (statt Michael Schumacher) stellte, sondern auch zu einem neuen Technikdirektor – Paddy Lowe (Ex-McLaren). Wie geht es mit Brawn weiter? Es liegt an der Kompaktheit der Branche, dass Brawn ausgerechnet seitens jenes McLaren-Teams ein Angebot vorliegen soll, von wo aus Lowe zu den Silberpfeilen rückte. Brawn selber hat immer offen gelassen, ob wir ihn eines Tages wieder im Grand-Prix-Rennsport wiedersehen werden.
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Unseren Informationen zufolge gibt es eine neue, aufregende Variante: Ross Brawn soll ein Angebot von der FIA vorliegen!
Der Internationale Automobilverband könnte damit einen ähnlichen Weg beschreiten wie vor Jahren NASCAR: Vor gut 30 Jahren wurde Gary Nelson als Team- und Technikchef von Bobby Allison Winston-Cup-Champion. Der mit allen Wassern gewaschene Nelson (seine Autos waren nicht immer über jeden Verdacht erhaben) wurde acht Jahre danach von Bill France zum NASCAR-Verband geholt. Die Überlegung von France: wer wäre besser geeignet, um den Rennställen auf die Finger zu gucken als einer, der jeden mindestens grenzwertigen Kniff kennt?
Exakt das sind auch die Überlegungen jetzt bei der FIA. Formel-1-Rennställe operieren immer wieder in Grauzonen. Brawn wäre einer, der nicht nur ein scharfes Auge auf die Technik der Teams werfen würde, er könnte auch beim Formen des Reglements Potenzial für Ungemach erkennen und bei der Wurzel packen. Gegen ein Engagement von Ross Brawn bei der FIA sprechen zwei Faktoren: Der damalige Ferrari-Direktor Jean Todt (heute FIA-Präsident) und der damalige Ferrari-Technikchef Brawn gelten heute nicht unbedingt als Busenfreunde, die jeden Tag miteinander telefonieren und jeden zweiten den Esstisch teilen.
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Und einige Rennställe wollen durchaus nicht, dass ihnen ein Mann des Kalibers Brawn über die Schulter guckt. Das soll einer der Gründe sein, wieso von McLaren-Chef Ron Dennis eine 12-Mio-Dollar-Offerte auf dem Tisch liege.
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