«Es würde mich überraschen, wenn es 2020 möglich wäre, Motorsport-Rennen zu veranstalten», gestand Carmelo Ezpeleta, CEO von MotoGP-WM-Promoter Dorna. Das gilt auch für die MXGP-WM.
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Die ersten beiden Motocross-WM-Events 2020 für die Klassen MXGP und MX2 wurden durch die Covid-19-Epidemie nicht stark beeinträchtigt. Aber nach Matterley Basin/GB (1. März) und Valkenswaard/NL (8. März) hat WM-Promoter und Serienvermarkter "Infront Moto Racing" die WM-Läufe in Argentinien/Neuquén (22. März), im Trentino/Arco di Trento (5. April), in Spanien/Xanadú-Arroyomolinos (19. April), Portugal/Águeda (26. April), Frankreich/Saint-Jean-d'Angély (10. Mai.), Italien/Maggiora (17. Mai) und Deutschland/Teutschenthal (24. Mai) wegen der Pandemie verschoben.
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Spätestens seit der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz am Sonntag öffentlich erklärt hat, dass es in Österreich und im restlichen Europa keine Reisefreiheit geben werde, solange keine wirksamen Impfstoffe oder Therapien gegen Covid-19 vorhanden seien, ist in punkto Motorsport für die Saison 2020 mit dem Schlimmsten zu rechnen. Denn bis ein Impfstoff alle drei vorgeschriebenen Phasen durchlaufen hat, dauert es 12 bis 18 Monate. Bis zur Zulassung werden Qualität (gibt es Nebenwirkungen?), Sicherheit und Wirksamkeit geprüft. Bis dahin ist diese Motorsportsaison gelaufen. Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta machte sich im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com keine Illusionen mehr. Der Spanier redet Klartext: Die Motorrad-GP-Saison 2020 muss eventuell abgesagt werden.
Während Ezpeleta bisher allen Teams, Fahrern, Sponsoren, Veranstaltern und Fans immer wieder Hoffnungen machte, sprach er nun erstmals Klartext. "Wir befinden uns im Krieg", stellte der 72-jährige Spanier fest. "Es ist vorstellbar, dass 2020 keine Motorrad-WM stattfinden kann."
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Das "worst case"-Szenario für die MotoGP muss auch in der Motocross-WM in Betracht gezogen werden. David Luongo, CEO von WM-Promoter Infront Moto Racing, bemühte sich zwar zuletzt immer wieder darum, Zweckoptimismus zu verbreiten, aber auch er weiß: "Der aktuelle Kalender hängt von den politischen Entscheidungen ab, die jedes Land im Hinblick auf die Entwicklung der Coronakrise fällt. Wir stehen in ständigem Austausch mit den Behörden, um auf dem Laufenden zu sein. Wie jeder weiß, ändert sich die Lage täglich."
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Carmelo Ezpeleta sagt: "In Spanien ist die Situation sehr schlimm, in Italien und Frankreich auch. Bevor wir keine Impfstoffe haben, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, wird es sehr schwierig oder gar unmöglich sein, Grands Prix und andere Großveranstaltungen zu organisieren."
"Selbst wenn sich das Leben wieder ein bisschen normalisieren sollte, werden die Reiseverbote in allen Ländern aufrecht bleiben", ist sich Ezpeleta bewusst. "Wenn es nicht so wäre, wären sie verrückt. Es wird also nicht gehen, dass eine große Anzahl von Menschen ein Fußballmatch live miterlebt, einen MotoGP-Event oder sonst eine Großveranstaltung besucht." Ezpeleta: "Ehrlich gesagt: Es würde mich überraschen, wenn es möglich wäre, in diesem Jahr Motorsport-Rennen zu veranstalten. Wir müssen jetzt die nächsten Entwicklungen abwarten."
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Sollte sich die Situation entspannen, wären die Promoter – von der MotoGP- bis zur Motocross-WM – eigenen Aussagen zufolge bereit, umgehend wieder in den Rennbetrieb zu schalten. Wird der Neustart in der Cross-WM-Szene einfacher sein als in der MotoGP-WM? "Im Motocross wird es ein bisschen einfacher", vermutet KTM-Rennchef Pit Beirer. "Weil dort der Finanzierungsbedarf auch nicht so gewaltig ist." "Eine Motocross-GP-Veranstaltung zu organisieren wird sicher weniger Kosten verursachen als die Ausrichtung eines MotoGP-Events für bis zu fünf Rennserien. In der Cross-WM könnte man schneller reagieren und sich relativ schnell verständigen. Man könnte mit Hilfe des lokalen Veranstalters innerhalb von vier Wochen einen Grand Prix organisieren. In der Cross-WM wird von Infront sehr viel mobil aufgebaut. Die haben viele Sattelschlepper, mit denen die Infrastruktur von Ort zu Ort gekarrt wird. Man braucht keine Straßen-GP-Anlage mit allen Schikanen. Somit kann man im Motocross die Termine flexibler und schneller umplanen. Aber auch für so eine Veranstaltung brauchst du viele ehrenamtliche Helfer. Also muss man zuerst mal schauen: Wer hat nach dieser Misere noch freie Wochenenden, Urlaub, Lust, Freizeit? Es geht nicht nur um die Rennfahrer und die Teammitglieder. Es geht auch um die ganze Organisation", ist sich Beirer bewusst. WM-Kalender (Stand: 18.3.2020)
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