Der 34-jährige Cal Crutchtow beendete den ersten MotoGP-Test nach der Winterpause in Sepang auf Platz 2. Dabei ist der LCR-Honda-Pilot mit der RC213V für die Saison 2020 noch nicht zufrieden.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Werbung
Am Samstag hatte Cal Crutchlow in Malaysia bemängelt, dass das Feeling für die Front auf der neuen Honda noch schlechter als im Vorjahr sei. Trotzdem beendete er die dreitägigen Testfahrten auf Platz 2 der kombinierten Zeitenliste. "Eine schnelle Rundenzeit zu fahren und auf dem Podest zu landen, das sind zwei unterschiedliche Geschichten", relativierte der LCR-Fahrer das Ergebnis. "Ich bin mir sicher, dass einige der Jungs, die heute eine schnelle Rundenzeit gefahren sind, das ganze Jahr über nicht in die Nähe des Podiums kommen werden. Wir haben es im Vorjahr bei Bagnaia gesehen, der hier im Test raketenschnell war und dann kaum in die Top-8 fuhr."
Werbung
Werbung
"Wenn man sich die Pace anschaut, dann war es ein positiver Tag, aber es war kein Rennen. Wir müssen sehen, wie es ausschaut, wenn wir nach Katar kommen und die Saison beginnt. Es war aber nett für mich, die Luftwege zu öffnen und ein bisschen zu pushen", fuhr der 34-jährige Brite fort. "Ich war schon auf dem Podest und ich weiß daher, dass ich das Potenzial dafür habe. Aber ich wiederhole, mit dem Bike, auf dem ich sitze, scheint es schwierig. Es lässt sich nicht einfach fahren und wir müssen herausfinden, wie wir es mit diesen Reifen zum Laufen bringen. Wir haben zwei verschiedene Szenarien – das Chassis und der Motor. Das Problem ist, dass der Motor praktisch fertig ist, also müssen wir darum herum arbeiten." Wie bewerte Cal den neuen Honda-Motor? "Auf der Geraden und in der Beschleunigung bin ich happy damit, aber wenn es darum geht, das Motorrad zu verzögern, dann nicht", fasste er kurz und knapp zusammen.
Der wunde Punkt ist und bleibt aber das mangelnde Feeling für dir Front. "Im Kurveneingang ist es schlimmer als im Vorjahr", bekräftigte Crutchlow. "Es ist besser am Kurvenausgang und auf der Geraden, aber im Kurveneingang glaube ich, dass es schlimmer als im Vorjahr ist. Wir müssen einen Weg finden, entweder über das Set-up, was es aber nicht wirklich ist… Also muss an der Elektronik gearbeitet werden. Aber da ist es so, dass wir alle die Einheitselektronik haben und es Dinge gibt, die man nicht machen. Aber wir arbeiten mit Honda zusammen und sie arbeiten an dem, was wir bemängeln. Natürlich geben wir ihnen auch positives Feedback, aber damit das Bike besser und wir schneller werden, arbeiten sie an den Mängeln – und das werden sie weiterhin tun mit Marc, Alex und mir – und Taka, aber der ist in einer etwas anderen Situation", verwies er auf seinen Teamkollegen Takaaki Nakagami, der nach einer Schulter-OP im vergangenen Oktober noch nicht zu 100 Prozent fit ist.
Werbung
Werbung
Welche positiven Aspekte nimmt Cal im Hinblick auf die Saison 2020 aus Sepang mit? "Das Positive ist, dass ich immer noch schnell bin. Es sollte all diese Fahrer brechen, dass ich auf keinem Motorrad gesessen bin, seit ich in Jerez abgestiegen bin. Und dann komme ich hierher und bin schnell", gab er in seiner gewohnt trockenen Art zum Besten.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Ganz untätig war der Brite im Winter aber nicht, denn er spulte ganze 6688 km auf seinem Rennrad ab. Trotzdem sagte er am Sonntag: "Ich fühle mich, als wäre ein Bus über mich drübergefahren, weil ich vorher nicht gefahren bin, um mich körperlich in Form zu bringen. Aber ich glaube, meine Hände sehen im Vergleich zu den anderen besser aus. Mir geht es gut, ich fühle mich nicht allzu schlecht. Am Montagfrüh werden sie mich aus dem Flugzeug ziehen müssen, also wenn jemand auf demselben Flug ist, kann er mir also helfen. Aber ja, es ist wirklich merkwürdig, dass ich einfach absteigen, nichts machen und dann zurückkommen kann – um dann konkurrenzfähig zu sein. Aber das funktioniert für mich so am Besten. Ich weiß im Hinblick auf die Saison, dass ich den Speed noch habe. Das ist immer positiv."
In zwei Wochen wird Crutchlow in Katar die Arbeit wieder aufnehmen. Erwartet er für den zweiten Pre-Season-Test neue Chassis-Teile? "Ich hoffe es. Ich weiß aber noch nichts darüber, wir haben noch nicht darüber gesprochen. Ich will einige Dinge testen, die wir hier schon ausprobiert haben, und zu denen ich heute nicht mehr gekommen bin. Katar ist ein richtig guter Ort dafür, weil es eine Strecke ist, die die Stärken und Schwächen unterstreicht. Die Strecke hat alles – enge Kurven, schnelle Kurven, eine lange Gerade, harte Bremszonen. Hoffentlich können wir dort einige Schlüsse ziehen." Hat bei Honda der Fahrer einen größeren Einfluss auf die Ergebnisse? "Die Fahrer waren immer die, die bei Honda den Unterschied machen müssen", erklärte der LCR-Fahrer. "Du musst fahren und lernen, mit der Situation, die du unter dir vorfindest, umzugehen. Deshalb ist es meiner Meinung nach aber auch eine größere Genugtuung, wenn dann das Resultat kommt."
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.