Jack Miller hat einen steinigen Weg an die Weltspitze hinter sich. Noch im August 2019 stand seine Zukunft bei Ducati auf der Kippe. Jetzt schwebt «JackAss» auf Wolke 7.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Als Lenovo-Ducati-Werkspilot Jack Miller nach seinem ersten MotoGP-Triumph gestern auf dem 4,423 km langen "Circuito de Jerez – Ángel Nieto" (mit acht Rechtskurven und fünf Linkskurven) ins Parc Fermé rollte, klatschten ihn in der Boxengasse Dutzende Kollegen ab – auch von seinen ehemaligen Teams bei Red Bull Ajo-KTM, Marc VDS, LCR-Honda und Pramac-Ducati. Jeder gönnte dem bodenständigen, kampfstarken und redseligen Australier diesen ersten Triumph auf der Desmosedici, der schon mit 16 Jahren allein ohne seine Eltern in Europa lebte und beim armen Racing Team Germany seine ersten Moto3-Erfolge feierte.
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Denn der 26-jährige "JackAss" oder "Thriller Miller" hat viele Entbehrungen auf sich genommen, bis er ins Ducati-Werksteam befördert wurde und jetzt um den Titel kämpfen kann. Jack hat bei Ducati ein schweres Erbe angetreten. Ausgerechnet sein Landsmann Casey Stoner hat den bisher einzigen MotoGP-WM-Titel für Ducati gewonnen. Jetzt soll es Jack endlich richten, nach 14 langen Jahren, wobei er mit WM-Leader Pecco Bagnaia im eigenen Team starke Konkurrenz spürt.
Ducati galt eigentlich in Katar für beide Rennen als haushoher Favorit, aber Yamaha staubte mit Viñales und Quartararo beide Siege ab. Und jetzt hat Miller ausgerechnet in Jerez erstmals zugeschlagen, wo Ducati seit dem 26. März 2006 (Loris Capirossi gewann vor dem Repsol-Honda-Duo Pedrosa und Hayden) keinen MotoGP-Sieg mehr errungen hat.
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Zur Erinnerung: Gigi Dall’Igna, General Manager bei Ducati Corse, ist im Oktober 2013 von Aprilia zur Mannschaft aus Borgo Panigale gestossen. Er hat mit der Piaggio Group in der 125er-WM, 250er-WM und in der Superbike-WM unzählige Siege und Titel errungen, für Aprilia, Gilera und Derbi. Was ihm noch fehlt zu ewigen Ruhm, ist ein Titel in der MotoGP-WM.
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Bisher war die Desmosedici immer wieder auf manchen Strecken nicht stark genug, 2020 zum Beispiel in Aragón. Und auch an den Werksfahrern wurden immer wieder Schwächen entdeckt, selbst am zweifachen Vizeweltmeister Andrea Dovizioso. Deshalb kam es für 2021 beim Fahreraufgebot zu einer Verjüngungskur.
"Ich habe das Rennen in Jerez im letzten Drittel im Lorenzo-Stil beherrscht, vorn vorne weg", fasste Miller zusammen. "In den letzten fünf Runden hatte ich nicht mehr viel Stress mit den Gegnern. Aber Pecco ist großartig gefahren. Er hat mir keine Verschnaufpause gegönnt. Er war anfangs 2,8 sec hinten, plötzlich waren es nur noch 1,8 sec. Da dachte ich natürlich: ‚In der letzten Runde lasse ich mir den Sieg sicher nicht mehr wegnehmen.‘ Ich habe immer die Boxentafel im Auge behalten und danach getrachtet , den Abstand konstant zu halten. In der letzten Runde hatte ich keine genaue Ahnung, wie dicht er hinter mir war. Ich habe sicherheitshalber vor der Zielkurve die ganz innere Linie angepeilt. Ich habe die Ideallinie blockiert wie früher bei den Moto3-Rennen. Aber dann habe ich gesehen, dass ich ohnedies allein vorne war… Macht nichts." "Ich habe nie zugestimmt, wenn man verkündet hat, Jerez sei keine Ducati-Strecke. Denn 2020 sind Dovo und ich hier im ersten Rennen auf den Plätzen 3 und 4 gelandet", hält Miller fest. "Und Pesco hat den Podestplatz beim zweiten Jerez-Rennen durch ein technisches Problem verloren. Wir haben also schon 2020 bewiesen, dass unser Paket in Jerez ziemlich gut funktioniert."
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"Ich schicke ein massives Dankeschön an mein Team", ergänzte der Ducati-Star. "Wir geben nie auf. Ich habe Claudio Domenicali, Gigi Dall’Igna, Paolo Ciabatti und Davide Tardozzi viel zu verdanken. Sie haben in den letzten schwierigen Wochen nie an mir gezweifelt. Dafür kann ich ihnen gar nicht ausreichend danken." Was wir trotzdem nicht vergessen haben: Beim GP von Österreich 2019 wurde offenkundig, dass Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna heimlich an einer Rückholaktion von Jorge Lorenzo arbeitete, der nach zwei Ducati-Jahren zu Repsol-Honda gegangen war, obwohl er 2018 drei Rennen für die Roten gewann. Lorenzo sollte seinen Zwei-Jahres-Vertrag mit Honda brechen und 2020 zu Pramac-Ducati gehen und 2021 ins Ducati-Werksteam zurückkehren. Aber HRC gab Lorenzo für 2020 nicht an die Konkurrenz frei. Also verkündete Jorge im November seinen Rücktritt – und unterschrieb dann bald als Testfahrer bei Yamaha. Warum erwähnen wir das? Weil beim Österreich-GP 2019 Jack Miller um seine Vertragsverlängerung bei Pramac bangen musste, trotz mündlicher Zusage. Er hätte seinen Platz damals per Saisonende fast für Lorenzo räumen müssen. Deshalb klopften er und sein persönlicher Manager Aki Ajo in Spielberg gleich bei den guten Freunden bei Red Bull KTM an. Für diese Marke hatte Jack 2014 sieben Moto3-Siege errungen – auf dem Weg zum zweiten WM-Rang.
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Nur weil Honda den Spanier Jorge Lorenzo nicht freigab, durfte Jack Miller vor knapp zwei Jahren seinen Ducati-Deal verlängern… Ergebnisse MotoGP Jerez/E: 1. Jack Miller (AUS), Ducati, 25 Runden in 41:05,602 min 2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +1,912 sec 3. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,516 4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +3,206 5. Joan Mir (E), Suzuki, +4,256 6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,164 7. Maverick Viñales (E), Yamaha, +5,651 8. Johann Zarco (F), Ducati, +7,161 9. Marc Márquez (E), Honda, +10,494 10. Pol Espargaró (E), Honda, +11,776 11. Miguel Oliveira (P), KTM, +14,766 12. Stefan Bradl (D), Honda, +17,243 13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,907 14. Danilo Petrucci (I), KTM, +20,095 15. Iker Lecuona (E), KTM, +20,277 16. Luca Marini (I), Ducati, +20,922 17. Valentino Rossi (I), Yamaha, +22,731 18. Tito Rabat (E), Ducati, +30,314 19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +37,912 20. Alex Rins (E), Suzuki, +38,234 – Brad Binder (ZA), KTM, 14 Runden zurück – Enea Bastianini (I), Ducati, 14 Runden zurück – Alex Márquez (E), Honda, 1. Runde nicht beendet Stand Fahrer-WM nach 4 Rennen:
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