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Superbike WMKolumne
Dank Motorradrennen: Lombok will wie Bali werden
24 Jahre mussten die motorsportverrückten Indonesier warten, bis die Superbike-WM 2021 endlich in ihre Heimat zurückkehrte. Seit der Premiere in Mandalika hat sich allerhand getan.
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Der Mandalika Circuit liegt direkt am StrandDer Mandalika Circuit liegt direkt am StrandFoto: Gold & Goose
Der Mandalika Circuit liegt direkt am Strand© Gold & Goose
Während die Rennstrecke in Sentul zunehmend verfällt, ist der neue Mandalika Circuit auf der Insel Lombok ein Schmuckstück. Er hat eine Länge von 4310 Metern, elf Rechts- und sechs Linkskurven, die Start-Ziel-Gerade misst 507 Meter. Um höchsten Ansprüchen gerecht zu werden, wurde die Strecke seit der Fertigstellung 2021 bereits zum dritten Mal komplett asphaltiert.
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Weil die Arbeiten erst zehn Tage vor dem SBK-Event abgeschlossen wurden, bot der Asphalt zwar ab dem zweiten Tag hohen Grip, aber nur auf der ein Meter breiten Ideallinie, wo Gummiabrieb war. Dies sorgte für viel Kritik und war dafür verantwortlich, dass sich den Fahrern kaum Überholmöglichkeiten boten. Außerdem verletzten sich zahlreiche Piloten bei Highsidern, weil sie minimal neben die Ideallinie gerieten. Während Philipp Öttl auf das zweite Hauptrennen verzichten musste, fielen Lucas Mahias und Iker Lecuona für alle drei Läufe aus. Offiziell firmiert die Strecke unter dem Namen "Pertamina Mandalika International Street Circuit". Pertamina ist eine staatliche indonesische Aktiengesellschaft, die ihr Geld mit der Förderung von Erdöl und Erdgas verdient und prominent wirbt. Pertamina betreibt ein großes Tankstellennetz und beschäftigt über 10.000 Mitarbeiter. 2020 wurde ein Umsatz von um die 42 Milliarden Euro erwirtschaftet.
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Mandalika heißt die Gegend, in welcher die Rennstrecke erbaut wurde, es gibt auch einen Mandalika Strand. Die Bezeichnung Street Circuit rührt daher, dass es sich offiziell um eine nicht-permanente Rennstrecke handelt. Nicht permanent sind aber lediglich einige der Tribünen. Die Strecke ist rundherum eingezäunt und mit Betonmauern versehen, verkehrstechnisch macht die Nutzung der Strecke null Sinn, weil sie nichts miteinander verbindet. Es drängt sich der Eindruck auf, dass "Street Circuit" lediglich als Argument herhalten muss, um Gelder der öffentlichen Hand für dieses Projekt auszugeben.
Bei der SBK-Premiere im November 2021 herrschte einiges Chaos, bis kurz vor dem ersten Training wurde betoniert, asphaltiert, installiert und Kabel gezogen. Einiges hinterließ einen provisorischen Eindruck, doch man merkte gleich, wieviel Enthusiasmus, Mühe und Stolz auf das Erreichte dahintersteckt.
Bereits bis zur MotoGP-Premiere im März 2022 wurde viel verbessert, in den acht Monaten seither ging es in diesem Tempo weiter. Inzwischen ist die vierspurige Straße um die Rennstrecke herum fertiggestellt, sämtliche Parkplätze und Zufahrtswege sind asphaltiert und Hotels im näheren Umkreis kamen hinzu.
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Hoffnung auf wirtschaftlichen Aufschwung Indonesien besteht aus 17.508 Inseln, auf der Hauptinsel Java lebt über die Hälfte der 274 Millionen Einwohner. Lombok ist der Nachbar der bekannten Ferieninsel Bali. Auf Lombok leben zirka 3,5 Millionen Menschen, bekannt war die Insel bislang wegen seiner Traumstrände und den guten Surfmöglichkeiten. Die neue indonesische Rennstrecke wurde auf Lombok errichtet, um den Tourismus anzukurbeln. Lombok will ein zweites Bali werden, große Teile der überwiegend armen Bewohner der Insel hoffen dank des Mandalika Circuits auf wirtschaftlichen Aufschwung. 2011 wurde der internationale Flughafen in Mataram eröffnet, der den zu kleinen in Selaparang ablöste. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch große internationale Fluglinien Lombok direkt ansteuern, noch läuft viel über die Hauptstadt Jakarta oder Denpasar. In Denpasar auf Bali ist ein großer Flughafen, der aus vielen Ländern direkt angeflogen wird. Erreichbar ist Lombok auch mit der Fähre oder dem Speedboot von Bali kommend.
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Beim großen Erdbeben am 5. August 2018, mit einer Stärke von 7,0 auf der Richterskala, wurden 80 Prozent der Bauwerke auf Lombok beschädigt oder zerstört. Damals starben nach offiziellen Angaben 480 Menschen, knapp 8000 wurden verletzt und zirka 400.000 obdachlos. Von den damaligen Verwüstungen ist heute kaum noch etwas zu sehen.
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