Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Top-10 nur knapp verfehlt

Kolumne von Patric Muff
Patric Muff und Luca Scassa

Patric Muff und Luca Scassa

Nach der mageren Punkteausbeute in den letzten Rennen machte ich mich mit entsprechend hohen Erwartungen an die neunte Runde nach Donington Park auf.

Da es jedoch die letzte Runde vor dem Showdown war (wo die ersten sechs der Meisterschaft auf 500 Punkte angehoben werden und dann in den letzten drei Runden der Saison um den Meistertitel kämpfen) wusste ich aber, dass es einige Piloten geben würde, die Kopf und Kragen für einen Platz in den Top 6 riskieren werden. Die Wettervorhersage prophezeite ein hochsommerliches Wochenende und so starteten wir wie immer am Freitag in die ersten beiden freien Trainings. Obwohl ich erst zum zweiten Mal zurück auf dieser Strecke war, wusste ich von Beginn weg wo es durch geht, denn ich hatte mich zu Hause bei einigen X-Box-Sessions intensiv darauf vorbereitet.

Wie immer ging es im ersten Qualifying darum, in die Top-20 und somit das zweite zu kommen. Nach ein paar Runden kam ich an 11. Stelle zurück an die Box und wartete die restliche Zeit vor dem Zeitenmonitor ab. Dann hiess es für die Top 20 wieder zurück auf die Strecke, mit dem einzigen Ziel vor Augen in die Top-10 und somit das dritte und letzte Quali zu kommen. Nach ein paar Runden kam ich als Achter zurück in die Box und wartete gespannt vor dem Zeitenmonitor ab. Und das Warten schien fast endlos zu sein. Sollte ich nochmals zurück auf die Strecke, meinen letzten neuen Reifen opfern, oder war ich bereits «safe»? Das Pokern ist zum Glück gut gegangen und so konnte ich mich an neunter Stelle qualifizieren.

Um 13.30 Uhr wurde es unter der Sonne Doningtons am Sonntag dann aber zum ersten Mal ernst. Ein schönes Gefühl, nach den letzten Rennen wieder einmal die Ampel ohne Feldstecher zu sehen. Doch was nützt eigentlich ein guter Startplatz wenn man beim Start nicht vom Fleck kommt? Mein Start war miserabel und vor allem bei einem «Fast-Highsider» ausgangs der ersten Kurve verlor ich viele Plätze. Ich konnte jedoch in der ersten Runde mit ein paar waghalsigen Überholmanövern meinen Fauxpas wieder gut machen. Zwischenzeitlich auf Platz 10 liegend wechselten wir jede Runde die Positionen. Somit lief eigentlich alles nach Plan, bis in der 13. Runde das Rennen abgebrochen wurde, da der Motor von Alastair Seeleys Suzuki hochgegangen war und eine schöne Ölspur über die Strecke zog. Zu diesem Zeitpunkt lag ich an elfter Stelle und die schnellst gefahrene Rundenzeit hätte für das zweite Rennen den siebten Startplatz bedeutet. Der Abbruch kam für mich somit ziemlich ungelegen, aber was will man machen?

Viel Zeit darüber nachzudenken hatte ich sowieso nicht, da wir uns schon bald für den zweiten Teil des Rennens über sieben Runden auf der Startaufstellung einfanden. Der Start war auch dieses Mal nicht besser und ich kam erneut, dank einer ersten Runde mit geschlossen Augen, als 14. aus der ersten Runde zurück. Von Beginn weg hatte ich allerdings aus unerklärlichen Gründen mit Chattering zu kämpfen (wir vermuten, einen schlechten Hinterreifen erwischt zu haben) und ich konnte die Pace aus dem ersten Teil des Rennens nicht mehr erreichen. Ich konnte mich aber noch auf den 12. Platz vorkämpfen und diesen sicher nach Hause bringen. Ich ärgerte mich aber einerseits über die verpatzte Möglichkeit, einen Top-10-Platz nach Hause zu bringen und andererseits, dass ich wegen des missglückten zweiten Teil des Rennens anstatt dem siebten Platz an 17. Stelle auf der Startaufstellung für das zweite Rennen stand, da die gefahrenen Zeiten aus dem ersten Teil des Rennens gestrichen wurden.

So stand ich um 16.45 Uhr in der fünften Startreihe in der Startaufstellung. Über den Start wollen wir gar nicht erst sprechen, dafür ist mir wieder die erste Runde geglückt. So kam ich erneut als 14. aus der ersten Runde zurück. Meine gute Rennpace war wieder zurück, das Chattering verschwunden und ich kämpfte mit Chris Walker, Luca Scassa, Barry Burrell und Noriyuki Haga um die Plätze in den Top-10. Obwohl ich mich sogar noch an Haga vorbeiquetschen konnte, reichte es am Schluss nur für den elften Platz. Obwohl ich, vor allem auch nach dem viel versprechenden Qualifying, nur allzu gern ein Top-10-Resultat nach Hause gebracht hätte, muss ich mit den beiden Plätzen in den Top-12 zufrieden sein. Meine Crew hat hervorragend gearbeitet und wir haben grosse Fortschritte mit dem Motorrad erzielt. Ich freue mich sehr auf das anstehende Rennen in zwei Wochen in Assen - für einmal auf neutralem Boden.

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