Super GT und die DTM: «Japaner immer sehr langsam»

Von Andreas Reiners
Das erste Treffen von DTM und Super GT verlief erfolgreich, das zweite folgt im November. Die wichtigste Frage aber: Wann kommen die Hersteller in die DTM?

Der Erfolg war messbar. Die Verantwortlichen hatten es nach dem DTM-Saisonfinale schwarz auf weiß, dass neue Hersteller Fans anlocken.

Denn es gab zum Abschluss der Saison für TV-Partner Sat.1 nochmal zwei Bestmarken: 690.000 Zuschauer beim vorletzten Rennen bedeuteten den besten Zuspruch für Sat.1 an einem Samstag.

Die 1,01 Millionen am Sonntag (1,15 Millionen bei Zieldurchfahrt) waren schließlich der beste Wert überhaupt, seit Sat.1 überträgt.

Und nein, es lag nicht an der Titelentscheidung, die war bereits im September am Nürburgring gefallen. Es dürfte zu einem nicht unerheblichen Teil Honda, Lexus und Nissan zu verdanken sein, dass das Interesse so groß war.

Drei Autos nahmen als Gaststarter teil, unter den Fahrern war zum Beispiel der frühere Formel-1-Weltmeister Jenson Button. Der Honda NSX-GT, der Nissan GT-R und der Lexus LC500 blieben aus diversen Gründen unter dem Strich chancenlos, doch sie waren der Blickfang, vor allem für die Fans.

Die Beteiligten waren sich einig, dass dies ein erfolgreicher weiterer Schritt in der Kooperation zwischen DTM und Super GT war, vom 22. bis 24. November soll beim «Dream Race» in Fuji der nächste folgen, dann gibt es ein eigenes Event mit 15 Super-GT und sieben DTM-Boliden.

Die entscheidende Frage aber: Wann steigt denn ein Japaner in die DTM ein? Was fehlt noch?

«Der Wille der Japaner», sagte DTM-Chef Gerhard Berger SPEEDWEEK.com: «Es ist am Ende immer ein Budgetthema. Aber die Japaner sind immer sehr langsam, sie machen nie zwei Schritte auf einmal, immer nur einen nach dem anderen. Einen Einstieg sollte man daher eher für 2022 ins Auge fassen. Aber: Planen kann man das sowieso nur sehr schwer.»

Am Rennsonntag stellten sich Berger und sein Super-GT-Kollege Masaaki Bandoh den Fragen der Journalisten.

Mit japanischer Zurückhaltung betonte Bandoh immer wieder den erreichten Meilenstein und dass man mehr Hersteller anlocken wolle. Er blieb dabei als Serienchef wenig überraschend sehr vage und unverbindlich. «Das ist der erste großen Schritt für uns. Nach diesem Schritt werden wir sehen, was wir tun können. Ich möchte das Reglement und die Ideen weiterentwickeln. Mein Traum ist eine WM auf einem globalen Level», sagte er.

Berger verriet, dass es Gespräche gebe, aber keine Verhandlungen. «Der Fokus liegt darauf, das Reglement zu finalisieren. Vom nächsten Jahr an werden wir sehen, welches der nächste gute Schritt wäre. Wir sprechen darüber, wir überlegen, um zu sehen, was wir mit dem Erreichten machen können», sagte Berger.

Eine Möglichkeit: Eigene Events mit einer eigenen kleinen «Meisterschaft» etablieren. «Das finale Ziel muss es sein, mehr und mehr Rennen zusammen zu machen. Aber wir müssen es Schritt für Schritt machen, es ist langfristig angelegt. Nach Fuji können wir schauen, was wir nächstes Jahr machen. Wir wollen es auf einer soliden Basis machen. Aber wir sind auf einem sehr guten Weg», so Berger.


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