Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

FP1 Sotschi: Kimi Räikkönen top, Dreher von Vettel

Von Vanessa Georgoulas
Kimi Räikkönen war im ersten freien Training zum Russland-GP der Schnellste

Kimi Räikkönen war im ersten freien Training zum Russland-GP der Schnellste

Ferrari-Star Kimi Räikkönen gab im ersten Training in Sotschi das Tempo vor, während sein Teamkollege Sebastian Vettel einen Dreher hinlegte. Der Iceman blieb allerdings nur knapp schneller als Valtteri Bottas.

Die Formel-1-Stars durften ihre Set-up-Arbeit auf dem Sochi Autodrom unter blauem Himmel und bei 19 Grad Aussen- sowie 34 Grad Streckentemperatur in Angriff nehmen. Kaum war die Boxenampel auf Grün gesprungen, zeigten sich auch schon die ersten Piloten auf der Bahn. Unter ihnen war nicht nur Lokalmatador Sergej Sirotkin, sondern auch Ferrari-Star Kimi Räikkönen, der wie sein Teamkollege Sebastian Vettel mit einem neuen Turbo ausrückte.

Die erste gezeitete Runde des Tages drehte Valtteri Bottas. Der Mercedes-Pilot rückte auf den weichen Reifen aus und schaffte die 5,848 km in 1:39,871 min. Auch sein Teamkollege Lewis Hamilton gab auf den weichen Gummis Gas, blieb aber mit 1:44,937 min deutlich langsamer als der Finne.

Enttäuschung für Sergej Sirotkin

Kurz darauf wurde die gelben Flaggen geschwenkt. Was war passiert? Sirotkin, der den RS17 von Nico Hülkenberg übernehmen durfte, blieb in der zweiten Kurve stehen. «Irgendetwas stimmt mit dem Motor nicht», erklärte der 21-jährige Russe am Boxenfunk. Der Verantwortliche an der Renault-Boxenmauer versuchte, den Testfahrer aus Moskau durch das Startprozedere zu führen. Doch das Ganze dauerte den Streckenposten zu lange. Letztlich wurde Sirotkins Renner rückwärts von der Piste geschoben. «Tut uns leid, Sergej», entschuldigte sich das Team gleich über Funk.

Mittlerweile hatte sich Hamilton mit 1:39,558 min an die Spitze gesetzt. Der Silberpfeil-Pilot war knapp drei Zehntel schneller als sein Teamkollege unterwegs. Hinter dem Mercees-Duo reihte sich Force-India-Routinier Sergio Pérez mit 1:40,269 min ein. Von der Spitzenzeit trennten den Mexikaner etwas mehr als sieben Zehntel.

Der einzige weitere Pilot, der in den ersten 20 Minuten eine Rundenzeit notieren liess, war Lance Stroll. Der Williams-Rookie blieb mit 1:44,384 min allerdings fast fünf Sekunden langsamer als Spitzenreiter Hamilton. Auch sein Teamkollege Felipe Massa gab Gas und erlebte in der letzten Kurve eine Schrecksekunde, konnte sich aber mit 1:41,242 min mit 1,684 sec Rückstand auf die Bestmarke auf Position 4 einreihen.

Mercedes-Duo auf superweichen Reifen

Knapp 22 Minuten nach dem Start der 90-minütigen Session nahm auch Vettel seine erste schnelle Runde auf weichen Reifen in Angriff. Der Ferrari-Star sicherte sich mit 1;38,709 die Spitzenposition auf dem Zeitenmonitor. Lange durfte sich der vierfache Champion nicht darüber freuen, denn Bottas nutzte kurz darauf die superweichen Reifen, um mit 1:36,998 min eine neue Bestmarke aufzustellen.

Hamilton tat es dem 27-Jährigen gleich und reihte sich mit knapp sechs Zehnteln Rückstand hinter seinem Teamkollegen ein. Bottas drückte die Bestmarke auf 1:36,119 min und wurde auch nach sechs Runden am Stück noch schneller. Einzig ein Ausritt in der letzten Kurve sorgte dafür, dass er seine Zeit nicht weiter verbesserte.

Bottas war nicht der Einzige, der Probleme in der letzten Kurve bekundete. Kurz vor ihm hatte bereits Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo an gleicher Stelle eine Schrecksekunde erlebt. Der Australier fing das ausbrechende RB13-Heck jedoch gekonnt ab und stellte damit auch eine neue persönliche Bestmarke auf. Auch Hamilton blieb nicht ohne Fehler. Der Brite war der Erste, der die neuen Randsteine in der zweiten Kurve kennenlernte.

Rote Flagge: Esteban Ocon verliert Motorabdeckung!

Kurz nach Halbzeit kehrte Ruhe am Sochi Autodrom ein. Zu diesem Zeitpunkt führte Bottas die Zeitenliste immer noch mit 1:36,119 min vor Hamilton, Vettel, Räikkönen, Ricciardo, Pérez, Massa, Max Verstappen, Esteban Ocon und Carlos Sainz an. Hinter den schnellsten Zehn folgten Daniil Kvyat, Stroll, Jolyon Palmer, Fernando Alonso, Kevin Magnussen, Stoffel Vandoorne, Pascal Wehrlein, Romania Grosjean, Marcus Ericsson und Pechvogel Sirotkin.

Die Mercedes-Piloten waren bis dahin immer noch die einzigen Fahrer, die sich auf den superweichen Reifen auf der Piste gezeigt hatten. Auf den weichen Reifen hatte Vettel das Tempo vorgegeben.

Magnussen war der Erste, der die Stille durchbrach, und der Däne rückte auf superweichen Reifen aus. Räikkönen, Pérez und Massa folgten seinem Beispiel, und bald waren auch weitere Konkurrenten auf den rot markierten Gummis unterwegs. Mit 1:36,074 min stellte Räikkönen eine neue Bestmarke auf, die nur 45 Tausendstel schneller ausfiel als die Bestzeit von Bottas.

Die sich anbahnende Zeitenjagd wurde durch eine rote Flagge unterbrochen, weil Ocon seine Motorabdeckung bei voller Fahrt verloren hatte. Nachdem die Teile von der Piste geschafft worden waren, durften die Piloten wieder Gas geben.

Dreher von Sebastian Vettel

Knapp zwölf Minuten vor dem Ende sorgte Vettel für Aufregung. Der Ferrari-Star drehte sich in der Ausgangs der 17. Kurve, konnte aber weiterfahren. Er steuerte gleich die Box an. Auch Hamilton unterhielt die Fans am Streckenrand mit einem Ausritt in der 13. Kurve.

Mit Problemen hatte auch das Red Bull Racing-Duo zu kämpfen. Während Ricciardo den falschen Modus für seine zweite schnelle Runde wählte, beklagte sich Verstappen über seine Reifen. Noch schlimmer erwischte es McLaren-Honda-Rookie Stoffel Vandoorne, der kurz vor dem Ende im Schleichgang unterwegs war und am Funk berichtete: «Ich habe keine Power.»

Am Ende durfte sich Räikkönen mit 1:36,074 min über die Bestzeit freuen. Hinter ihm komplettierten Bottas, Hamilton, Verstappen, Vettel, Ricciardo, Pérez, Massa, Stroll und Ocon die Top-10-Plätze. Kvyat, Magnussen, Alonso, Sainz, Palmer, Grosjean, Vandoorne, Wehrlein, Ericsson und Sirotkin folgten auf den weiteren Plätzen.

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